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Irrtümer und Propaganda

Auf dieser Seite werden allgemeine Energiethemen behandelt.

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Kategorien: Fehleinschätzungen

Zumindest bis zu der ca. 2022 beginnenden Energiekrise hatten viele den Eindruck, dass es eigentlich doch so sei. In Mitteleuropa war man schließlich für lange Zeit weitgehend verschont geblieben von echten Bedrohungen im Bereich Energieversorgung. Die Kosten waren einigermaßen unter Kontrolle, und diverse Umweltbelastungen, beispielsweise durch Schwefeldioxidemissionen aus Kohlekraftwerken, hatten durch verbesserte Technik immerhin deutlich abgenommen. Die Klimakrise schien weit genug weg zu sein, um sie weiter ignorieren zu können.

Natürlich übersah man dabei das Folgende (und übersieht es oft weiterhin):

  • Die Primärenergieversorgung von Deutschland (als Beispiel) basiert zu 55 % auf Erdöl und Erdgas, und insgesamt zu rund 80 % auf fossilen Energieträgern, die zum allergrößten Teil importiert werden müssen. Dies schafft gewaltige wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten, die unseren Wohlstand bedrohen. Der Konflikt mit Russland hat dies nun auf dramatische Weise gezeigt.
  • Die Luftverschmutzung ist zwar insgesamt geringer geworden. Jedoch sterben in Europa (nicht nur in China!) auch heute viele tausend Menschen jedes Jahr vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung durch Feinstaub, Stickoxide und andere Schadstoffe.
  • Die Zusammensetzung unserer Atmosphäre hat sich in den letzten Jahrzehnten ganz erheblich geändert. Insbesondere sind die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) sowie von diversen anderen Treibhausgasen massiv angestiegen. Wir wissen heute, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit einen beängstigend schnellen Klimawandel hervorruft, der – wenn es so weiter geht – innerhalb von weniger als einem Jahrhundert in eine globale Klimakatastrophe münden dürfte. Die Hauptursache für dieses Problem ist der immer noch zunehmende Verbrauch an fossilen Energieträgern, der zu CO2-Emissionen führt.
  • Diverse Konflikte spitzen sich in verschiedenen Weltgegenden zu, und ein nuklearer Rüstungswettlauf könnte im Laufe der nächsten Jahrzehnte extrem gefährlich werden. Je mehr eine zivile Kernenergienutzung verbreitet ist, die für solche Projekte immer für lange Zeit als Deckmantel benötigt wird, und je stärker sich die Klimakrise entwickelt, desto größer ist diese Gefahr.

Je später wir uns ernsthaft auf eine Zeit ohne fossile Energieträger und ohne Kernenergie einrichten, desto härter wird die Übergangszeit werden.

Kategorien: Fehleinschätzungen

Verglichen mit anderen Herausforderungen (Klimagefahren, knapp werdende fossile Energieträger, politische Abhängigkeiten) ist die Frage der Kernenergienutzung ein Nebenkriegsschauplatz. Hier geht es um eine Energieform, die in nicht allzu vielen Ländern genutzt wird, und die nur wenige Prozent zur globalen Energieversorgung beiträgt. Selbst eine Verdopplung der weltweiten Kernenergienutzung – die alles andere als realistisch erscheint – würde die genannten Probleme nicht entscheidend entschärfen. Andererseits sind selbst Unfälle wie die Fukushima-Katastrophe global gesehen eine Kleinigkeit im Vergleich zu der drohenden Klimakatastrophe (auch wenn das für die direkt Betroffenen anders aussehen mag). Am ehesten global bedrohlich sind Atomkriege, die durch die Kernenergienutzung erst möglich geworden sind: Seit 1945 ist noch kein Land jemals zu Atomwaffen gekommen, ohne vorher eine zivile Kernenergienutzung zu starten.

Mehr Details zur Kernenergie finden Sie auf einer anderen Seite. Wichtiger sind freilich der Klimaschutz und die Abkehr von den fossilen Energieträgern, für die mehr Energieeffizienz die größten Beiträge bringen kann.


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