RP-Energie-Lexikon
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Anschlussleistung

Definition: die maximale Leistung, die ein Verbraucher beziehen oder ein Anschluss liefern kann

Alternativer Begriff: Anschlusswert

Englisch: connected rating

Kategorien: elektrische Energie, Grundbegriffe, Wärme und Kälte

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 22.12.2012; letzte Änderung: 20.08.2023

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Die Anschlussleistung (der Anschlusswert) eines Elektrogeräts, Haushalts oder Industriebetriebs ist die maximale elektrische Leistung, die im Betrieb vom Stromnetz bezogen werden kann. Der Begriff wird auch für Kraftwerke und Stromanschlüsse verwendet; er bedeutet dann die maximale Leistung, die geliefert bzw. bezogen werden kann, aber installierte Leistung wäre hier angemessener. Auch im Zusammenhang mit anderen Energieträgern kommt der Begriff vor; beispielsweise kann man auch für Erdgasanschlüsse eine Anschlussleistung angeben, die über den Heizwert des pro Sekunde erzielbaren Gases berechnet wird.

Hohe Einschaltströme werden bei Angaben der Anschlussleistung gewöhnlich nicht berücksichtigt, da sie nur kurzfristig auftreten. Jedoch muss die verwendete Technik hierfür gewisse Reserven bieten.

Die Leistungsfähigkeit des zur Verfügung stehenden Stromanschlusses muss natürlich für die Versorgung der Verbraucher immer ausreichend hoch sein. Beispielsweise darf ein an eine Steckdose angeschlossenes Haushaltsgerät keine höhere Anschlussleistung haben, als sie durch die für diesen Leitungszweig zuständige Sicherung erlaubt. Wo mehrere Geräte über die gleiche Sicherung betrieben werden, sollte die Summe der Anschlussleistungen die Anschlussleistung des Leitungszweigs nicht überschreiten, weil sonst bei gleichzeitigem Betrieb all dieser Geräte der Leitungszweig überlastet werden könnte. Eine solche Überlastung würde übrigens nicht zwangsläufig zum Auslösen der Sicherung führen, da viele Sicherungen erst bei erheblicher Überschreitung des Nennstroms auslösen.

Die gesamte Anschlussleistung der Stromversorgung eines Haushalts ist aber häufig sogar niedriger als die Summe der Anschlussleistungen aller Geräte, da normalerweise nie alle Geräte gleichzeitig betrieben werden. Sie wird aber typischerweise recht großzügig gewählt, da es schwer zu prognostizieren ist, wie sich die benötigte Leistung in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird.

Bei Wechselstrom oder Drehstrom bezieht sich die Anschlussleistung in der Regel auf die Scheinleistung und nicht auf die Wirkleistung, da dies die maximale Stromstärke bestimmt, welche die Leitungen belastet. Die Nenn-Anschlussleistung eines Geräts liegt häufig etwas höher als die tatsächliche Leistungsaufnahme im Betrieb.

Industriebetriebe versuchen häufig, die benötigte Anschlussleistung dadurch zu begrenzen, dass sie Lastmanagement betreiben: Um eine hohe Spitzenlast zu vermeiden, werden ggf. einzelne Verbraucher abgeschaltet. Ihr Verbrauch wird also zeitlich so verlagert, dass der Strombezug insgesamt gleichmäßiger ist. Im Rahmen von Industrie-Stromtarifen, die einen Leistungspreis enthalten, ist dies für den Betrieb kostengünstiger und nicht nur bei der Installation des Anschlusses. Zusätzlich hängt die Grundgebühr im allgemeinen von der gebotenen Anschlussleistung ab.

Nicht nur bei elektrische Energie, sondern auch z. B. bei Fernwärme und Nahwärme gibt es eine Anschlussleistung für jede Übergabestation. Wenn kurzzeitig höhere Wärmeleistungen benötigt werden, kann ein Pufferspeicher eingesetzt werden.

Siehe auch: Leistung, Lastmanagement, Fernwärme, Nahwärme

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