Betriebsmittel
Definition: ein Gegenstand, der der Erzeugung, Leitung, Speicherung oder der Anwendung elektrischer Energie dient
Englisch: equipment, operating resource
Kategorie: elektrische Energie
Autor: Dr. Rüdiger Paschotta
Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen
Ursprüngliche Erstellung: 20.08.2020; letzte Änderung: 20.08.2023
In der Elektrotechnik und Energietechnik versteht man unter einem Betriebsmittel einen Gegenstand, der der Erzeugung, Leitung, Speicherung oder der Anwendung elektrischer Energie dient – entweder als ganzes oder in einzelnen Teilen:
- Häufig handelt es sich dabei um ein Gerät oder eine Maschine, d. h. einen Gegenstand mit einer bestimmten Funktion, oder eine Baugruppe als Teil eines Geräts.
- In manchen Fällen ist es auch nur ein einzelnes Bauelement.
- Alle Arten von Werkzeugen gehören ebenfalls dazu.
- Auch Betriebsstoffe (Verbrauchsstoffe) wie z. B. Kraftstoffe, Schmieröle und Reinigungsmittel gelten als Betriebsmittel, obwohl diese nicht abgrenzbare Gegenstände sind.
Da der Begriff extrem weit gefasst ist, gibt es eine enorme Fülle unterschiedlichster Arten von Betriebsmitteln.
Auch die Bezeichnung Arbeitsmittel kommt gelegentlich vor, jedoch ist der Begriff Betriebsmittel in der Elektrotechnik und Energietechnik üblich.
Typische Beispiele für Betriebsmittel in Stromnetzen sind Erdkabel und Freileitungen, Transformatoren, Isolatoren, Schalt- und Steuereinrichtungen. In anderen technischen Zusammenhängen gibt es Betriebsmittel wie Batterien und Kondensatoren (meist als Energiespeicher), Leuchtmittel, Elektromotoren, Brennstoffzellen, Solarzellen, Ventilatoren und Kältemaschinen. Auch nicht unmittelbar elektrische Geräte wie Verbrennungsmotoren z. B. in Blockheizkraftwerken gelten als Betriebsmittel.
Man unterscheidet ortsfeste und ortsveränderliche Betriebsmittel. Die ersteren sind solche, die sich nicht ohne größeren Aufwand bewegen lassen – etwa auf einem Fundament installierte schwere Maschinen. Die Einstufung als ortsfeste oder ortsveränderliche Betriebsmittel hat Auswirkungen darauf, welche Arten von Prüfungen wie oft durchzuführen sind.
Elektrische Anlagen enthalten eine gewisse Zahl elektrischer Betriebsmittel. Beispielsweise enthält eine Transformatorenstation (eine elektrische Anlage) als zentrales Betriebsmittel einen oder mehrere Transformatoren und dazu noch Isolatoren, Schalteinrichtungen, Verteiler u. ä.
Betriebsmittelkennzeichen
In der Industrie ist es üblich, Betriebsmittel nach einem systematischen Verfahren zu kennzeichnen und diese Kennzeichen nicht nur in Schaltplänen, sondern auch in einem umfassenden Verzeichnis zu erfassen. Die Details der Betriebsmittelkennzeichen (BMK) regelt beispielsweise die Norm EN 81346-2. Verschiedene Teile der Betriebsmittelkennzeichen enthalten Informationen etwa über die grundsätzliche Art des Betriebsmittels, den Aufstell- oder Einbauort, eine Nummer zur Unterscheidung mehrerer Betriebsmittel einer Art usw.
Verzeichnisse von Betriebsmitteln sind beispielsweise nützlich, um eine Übersicht über ein komplexes System zu behalten, ebenfalls die gesamte Historie bestimmter Betriebsmittel – von der Beschaffung und Installation über Wartung und Betriebsstörungen bis hin zur Ausmusterung und den Grund hierfür.
Siehe auch: elektrische Energie, Leuchtmittel
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