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Deckenheizung

Definition: eine Flächenheizung, die in einer Decke eingebaut ist

Allgemeiner Begriff: Flächenheizung

Englisch: overhead heating

Kategorien: Haustechnik, Wärme und Kälte

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 15.05.2010; letzte Änderung: 11.08.2024

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Eine Deckenheizung ist eine Flächenheizung, bei der eine Zimmerdecke zwecks Beheizung eines Raumes erwärmt wird. In der Regel ist eine Deckenheizung Teil einer Zentralheizung, und die Energiezufuhr erfolgt über warmes Wasser, welches durch ein Rohrschlangensystem in der Decke bzw. in dort angebrachten Deckenstrahlplatten gepumpt wird. Die Abgabe der Wärme erfolgt größtenteils als Wärmestrahlung, während eine Konvektion (Umwälzung) von Luft kaum auftritt, da die an der Decke erwärmte Luft meist nicht weiter aufsteigen kann.

Obwohl eine Deckenheizung Infrarotstrahlung abgibt, ist sie klar zu unterscheiden von Hochtemperatur-Infrarotheizungen, die eher mit Erdgas oder elektrischer Energie betrieben werden.

Die abgegebene Heizleistung bei gegebener Oberflächentemperatur, Heizfläche und Raumtemperatur lässt sich über Berechnungen zur Wärmestrahlung gut abschätzen. Der Emissionsgrad der Heizflächen liegt in der Regel nicht weit unterhalb von 1 (z. B. 0,95). Man berechnet leicht die bei einer bestimmten Temperatur abgestrahlte Leistung und zieht davon die absorbierte Leistung ab; letztere bestimmt man mithilfe der geschätzten (niedrigeren) Temperatur der anderen Oberflächen (Böden, Möbel und Wände). Der Artikel über Wärmestrahlung enthält die dafür nötigen Details.

Vergleich mit der Fußboden- und Wandheizung

Als Flächenheizung weist die Deckenheizung eine großflächige Wärmeabgabe auf und benötigt vor allem in gut wärmegedämmten Häusern ähnlich wie die Fußboden- oder Wandheizung eine relativ geringe Vorlauftemperatur von z. B. 30 °C. Somit ist auch die Deckenheizung sehr gut geeignet als Teil einer Wärmepumpenheizung, ebenfalls in Kombination mit einem Brennwertkessel und mit Sonnenkollektoren. Die thermische Trägheit dürfte stark von der verwendeten Konstruktion abhängen. Die erreichte Behaglichkeit ist in den meisten Fällen ähnlich gut wie bei der Boden- oder Wandheizung. Ungünstig kann es höchstens sein, eine mit hohen Temperaturen betriebene Deckenheizung im untersten Geschoss eines nach unten schlecht wärmegedämmten Gebäudes zu betreiben, weil die Kombination allzu starker Strahlung von der Decke mit einem kalten Fußboden unangenehm ist.

Gegenüber der Wandheizung hat eine Deckenheizung den Vorteil, dass keine Stellfläche für Möbel verloren geht. Im Vergleich zur Fußbodenheizung ist günstig, dass es keine Einschränkungen für die Materialien des Bodens und dessen Bedeckung z. B. mit Teppichen gibt. Andererseits kann ein leichter Verlust an Raumhöhe störend sein (je nach Modell z. B. 30 mm oder auch deutlich mehr), und es gibt Einschränkungen für die Befestigung von Leuchten.

Eine Decken- oder Wandheizung kann insbesondere in solchen Fällen eine interessante Lösung sein, wo eine Fußbodenheizung nicht möglich ist – z. B. wenn die Raumhöhe dafür zu knapp wäre oder ein wertvoller Boden nicht zerstört werden soll. Ebenfalls kann eine Decken- oder Wandheizung gezielt in solchen Räumen eingesetzt werden, wo die Heizleistung am ehesten zu knapp würde. Beispielsweise kann sie in einem Badezimmer als Ergänzung zur Fußbodenheizung dienen, um die gewünschte etwas höhere Raumtemperatur zu erreichen. Ein anderes Beispiel wäre die Sitzecke in einem Wohnzimmer, die mit einem darüber angeordneten Deckenheizungselement auch bei eher niedriger Raumtemperatur behaglich gemacht werden kann. Gezielte Nachrüstungen des Heizungssystems in dieser Art können im Zusammenhang mit der Umstellung auf eine Wärmepumpenheizung sinnvoll sein, wenn dadurch die Vorlauftemperatur weiter abgesenkt werden kann.

Wärmeverlust bei beheizten Decken; Energieeffizienz

Im obersten beheizten Stockwerk eines Hauses kann eine Deckenheizung zu einem erhöhten Wärmeverlust nach oben führen. (Dasselbe Problem tritt bei einer Fußbodenheizung im untersten Stock auf.) Deswegen sollte hier eine besonders gute Wärmedämmung angebracht werden.

Man beachte, dass eine an Deckenstrahlplatten angebrachte Wärmedämmung kaum wirksam ist, wenn diese Platten nicht direkt an der Decke befestigt werden, sondern tiefer aufgehängt sind (was in Hallen häufig der Fall ist). Dann steigt nämlich dort erwärmte Luft nach oben unter die Decke. Es kommt dann vor allem auf die Dämmung der Decke an, nicht auf die der hängenden Deckenstrahlplatten.

Oft wird behauptet, eine Deckenheizung sei energiesparend, da sie wegen der Strahlungswärme gute Behaglichkeit bei etwas niedrigeren Lufttemperaturen ermöglicht. Die letztere Feststellung ist zwar zutreffend, aber daraus muss keineswegs eine höhere Energieeffizienz resultieren. Die Wärmestrahlung von der Deckenheizung heizt nämlich nicht nur Gegenstände im Raum auf, sondern unvermeidlich auch die Außenwände. Die Wärmeverluste aber hängen weitgehend von der Wandtemperatur ab, weniger von der Lufttemperatur, da die Transmissionswärmeverluste meist größer sind als die Lüftungsverluste. Allenfalls in gut wärmegedämmten Häusern, die keine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung haben, könnte eine Deckenheizung also eine gewisse Energieeinsparung durch die Reduktion der Lüftungsverluste ermöglichen. Dagegen ist eine Energieeinsparung auch ohne Reduktion des Heizwärmebedarfs sehr wohl möglich aufgrund der niedrigeren Vorlauftemperatur, wenn eine Wärmepumpenheizung betrieben wird.

Raumkühlung

Eine Deckenheizung kann wie eine Fußboden- oder Wandheizung im Sommer auch zur Raumkühlung eingesetzt werden (als Kühldecke). Hierzu kann kühles Wasser durch die Rohrleitungen gepumpt werden. Im Gegensatz zum Heizbetrieb kann hier eine gewisse Luftkonvektion auftreten. Der größte Teil der Kühlwirkung dürfte aber meist von der Reduktion der Wärmestrahlung stammen: Die Platten geben weniger Wärmestrahlung ab, als sie absorbieren.

Wenn das Haus über eine Wärmepumpenheizung mit Erdwärmesonde verfügt, erfolgt die Kühlung des Wassers mit Vorteil durch die Erdsonde, da dann nur ein geringer Energieaufwand für die Umwälzpumpe nötig ist und zudem die resultierende Erwärmung der Erdwärmesonde den Energieaufwand für späteren Wärmebezug (etwa für Warmwasser) vermindert. In anderen Fällen wird ein Kühlaggregat mit einer Kältemaschine benötigt, die dann aber einen erheblichen Energieaufwand verursacht.

Siehe auch: Flächenheizung, Wandheizung, Fußbodenheizung, Wärmestrahlung, Infrarotheizung

Fragen und Kommentare von Lesern

13.08.2020

Unsere Raumhöhe würde nach Ausgleich und Montage der Deckenheizung nur ca. 240 cm betragen. Mein Mann ist 186 cm groß und die Kinder klein (6 und 4 J.). Meine Bedenken sind, ob mein Mann sich am Kopf noch wohl fühlt wenn die Kinder am Boden nicht frieren sollen. Die Strahlungswärme wird doch mit zunehmender Entfernung von der Quelle geringer (Prinzip Kachelofen – nah dran = sehr warm)?

Antwort vom Autor:

Bei einer Deckenheizung ist die Wärmestrahlung längst nicht so intensiv wie an einem Kachelofen, da die Wärmeabgabe auf eine große Fläche verteilt wird. Außerdem hängt sie aus geometrischen Gründen kaum von der Entfernung zur Decke ab: Die Strahlungsleistung, die durch eine gedachte horizontale Fläche geht, hängt kaum von deren Höhe ab, weil ja ein Großteil dieser Leistung bis zu Boden gelangen muss (außer das, was an die Wände geht).

Ich würde also Probleme höchstens dann erwarten, wenn eine solche Heizung in einer sehr schlecht wärmegedämmten Wohnung sehr viel Leistung einbringen muss. In einer gut wärmegedämmten Wohnung merken Sie kaum, dass die Wärme von oben kommt.

01.12.2020

Ich überlege, ob ich eine Fußbodenheizung in mein saniertes Haus einfräsen lasse, oder eine wassergeführte Deckenheizung im gesamten Haus einbauen lasse. Können sie mir die Deckenheizung empfehlen, oder bin ich mit einer Fußbodenheizung besser bedient (keine kalten Füße, Kopfschmerzen, Energiekosten, Anschaffungskosten)?

Antwort vom Autor:

Ich würde keinen der beiden Ansätze grundsätzlich ausschließen, sondern die Entscheidung von einer ganzen Reihe von Aspekten abhängig machen – beispielsweise, ob wertvolle bestehende Böden zerstört würden, welche Art von Bodenbelag man wünscht, wie gut die Decke unter der untersten Wohnung gedämmt werden kann, welche Kosten im konkreten Fall geschätzt werden usw.

23.08.2021

Es ist ja immer wieder die Rede davon, dass Flächenheizungen in "gut" gedämmten Gebäuden am sinnvollsten sind. Dazu habe ich folgende Fragen:

  • Ab welchen Energiebedarf eines Hauses trifft das zu?
  • Welche Heizleistung hat eine FBH bzw. Deckenheizung bei 30, 35, 40°C im Vorlauf?
  • Würde ein Haus mit 200 kWh/a*m² mit Deckenheizung und 35°C Vorlauf wirklich warm werden?

Antwort vom Autor:

Ich sehe nicht, warum Flächenheizungen in weniger gut gedämmten Gebäuden weniger sinnvoll sein sollten. Im Gegenteil ist es dann besonders wichtig, wenigstens eine Niedertemperaturheizung zu realisieren, die am ehesten mit einer Wärmepumpe versorgt werden kann.

Für eine ausreichende Heizleistung bei gegebener Vorlauftemperatur wird eben genügend Fläche benötigt – umso mehr, je niedriger die Vorlauftemperatur sein soll. Zumindest wenn die gesamte Decke eines Raums beheizt werden kann, sollte das immer reichen, auch mit einer moderaten Vorlauftemperatur.

20.02.2023

Kann eine Deckenheizung in einer mittleren Geschossdecke eines Einfamilienhauses nicht auch gleichzeitig als Fußbodenheizung angesehen werden? Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Haus, in dem der Fußboden nicht angegriffen werden kann, lediglich die Decken.

Antwort vom Autor:

Ein wenig Effekt kann die Deckenheizung auch im darüber liegenden Geschoss haben, aber vermutlich nicht genug. Natürlich hängt das von der Art der Decke ab.

10.05.2023

Ich habe eine Galeriewohnung, wo die Decke ca. 5 Meter hoch ist. Wäre es da noch sinnvoll, eine Deckenheizung zu montieren?

Antwort vom Autor:

Das ist schon relativ hoch, sollte aber trotzdem gehen, jedenfalls wenn die Raumfläche einigermaßen groß ist.

18.02.2024

Man liest sehr oft, das die Deckenhöhe bei einer Deckenheizung mindestens 2,5 m betragen soll. In meinen Altbau sind es allerdings eher 2,1 bis 2,30 m Deckenhöhe nach einer möglichen Installation. Der Altbau selbst wird umfassend im Rahmen einer Sanierung gedämmt. Würden Sie bei einer solchen Höhe eher von einer Deckenheizung abraten?

Antwort vom Autor:

Ich würde diese Regel nicht allzu ernst nehmen. Im Prinzip könnte es aber sein, dass man bei einem zu niedrigen Raum in Kopfhöhe deutlich wärmere Luft hat als unten, was nicht ideal wäre. Bei guter Dämmung wird dieser Effekt aber nicht so stark ausfallen.

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