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Energiesparlampe

Akronyme: ESL, CFL, CFLi

Definition: eine kompakte stromsparende Lampe zum Ersatz von Glühlampen im Interesse höherer Energieeffizienz

Alternativer Begriff: Stromsparlampe

Spezifischere Begriffe: Kompaktleuchtstofflampe, LED-Lampe

Englisch: energy-saving bulb

Kategorien: Haustechnik, Licht und Beleuchtung

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 27.05.2010; letzte Änderung: 18.09.2023

URL: https://www.energie-lexikon.info/energiesparlampe.html

Energiesparlampen (oder Stromsparlampen) sind kompakte Leuchtmittel (meist nicht etwa komplette Leuchten), die in vielen Fällen zum direkten Ersatz von Glühlampen geeignet sind. Sie sind meist mit einem Sockel der Art E27 oder E14 versehen, der in die sonst für Glühlampen verwendeten Lampensockel passt. Da die Abmessungen jedoch häufig ein wenig größer sind, passen Energiesparlampen nicht in alle Leuchten.

Arten von Energiesparlampen

Es gibt einige technisch sehr unterschiedliche Arten von Energiesparlampen:

LED-Leuchtmittel
Abbildung 2: LED-Lampen, links mit der größeren E27-Fassung, rechts mit der kleineren E14-Fassung. Die Leistungsaufnahme ist nur 10 W bzw. 4 W. Die linke Lampe leuchtet nur in einen Halbraum und ist deswegen eher für Strahler geeignet, während die rechte einigermaßen gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlt
  • Inzwischen sehr gängig sind Lampen mit Leuchtdioden (LEDs), die meist sehr effizient sind. Sie waren anfangs in der Anschaffung recht teuer und auch nur mit eher kleinen Lichtleistungen erhältlich, aber dies hat sich zunehmend geändert.

  • Die zunächst breit eingeführten Energiesparlampen waren Kompaktleuchtstofflampen wie in Abbildung 1 gezeigt, also Leuchtstofflampen mit einer besonders kompakten Bauweise, bei der ein elektronisches Vorschaltgerät im Sockel untergebracht ist. (Das Akronym CFLi bedeutet "compact fluorescent lamp with integrated ballast".) Da diese Lampen Quecksilber enthalten, welches bei nicht ordnungsgemäßer Entsorgung die Umwelt belastet, wurden sie später verboten; in der EU ist der Verkauf seit dem 01.09.2021 nicht mehr erlaubt.

Energiesparlampen
Abbildung 3: Drei typische Energiesparlampen (Quelle: OSRAM) mit E27-Sockel. Bei der mittleren (mit Wendel) und rechten (mit Stab) ist die Röhre direkt sichtbar, während die linke ein zusätzliches Außengehäuse hat. Dieses schützt die Lampe zusätzlich gegen Bruch, führt aber oft zu einer längeren Aufwärmzeit bis zum Erreichen der vollen Leuchtkraft.
  • Es gibt Hochvolt-Halogenlampen, die ebenfalls einen normalen Lampensockel aufweisen. Sie können um ca. 30 % effizienter sein als Glühlampen, erreichen damit allerdings die Effizienz von Kompaktleuchtstofflampen bei Weitem nicht und verdienen daher das Prädikat "energiesparend" nur in einem sehr eingeschränkten Sinne.

Man beachte, dass viele LED-Leuchten nicht auswechselbare Leuchtmittel enthalten. Man hat in diesem Sinne hier keine Energiesparlampen, sondern eben Leuchten mit fest eingebauten LEDs und dazugehörigen (relativ einfachen) Elektronik. Wenn die LEDs das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, muss die gesamte Leuchte ausgewechselt werden. Immerhin ist diese Lebensdauer ziemlich lang – im Normalfall ausreichend für viele Jahre.

Kompaktleuchtstofflampen

In der öffentlichen Diskussion wurden den Energiesparlampen in der Form von Kompaktleuchtstofflampen teils erhebliche ökologische oder gesundheitliche Nachteile zugeschrieben, die in den folgenden Abschnitten dieses Artikels ausführlich diskutiert werden. (Zwar werden solche Lampen nicht mehr verkauft, aber es sind noch viele im Einsatz und werden es wegen der meist langen Lebensdauer noch für viele Jahre sein.) Eine genaue Analyse zeigt, dass die ökologischen Vorteile gegenüber den Glühlampen trotz des Quecksilbers insgesamt klar überwogen und dass gesundheitliche Befürchtungen aus wissenschaftlicher Sicht kaum nachvollziehbar sind. Aus diesen Gründen unterstützten auch die meisten Umweltverbände (in Deutschland beispielsweise der BUND) den Einsatz von Energiesparlampen, soweit LED-Lampen nicht in Frage kamen. In der Zwischenzeit wurden allerdings LED-Lampen sehr viel billiger und teils auch leistungsstärkere, und sollten nun in aller Regel bevorzugt werden.

Die Lichtausbeute von Kompaktleuchtstofflampen ist fast so hoch wie die von größeren Leuchtstofflampen – ca. 40 bis 60 lm/W, zu vergleichen mit gut 10 lm/W für Glühlampen und 15–20 lm/W für Halogenlampen. Somit ist der Strombedarf für die gleiche Helligkeit ca. fünfmal niedriger als mit Glühlampen oder dreimal niedriger als mit Halogenlampen. Entsprechend geringer fallen die Betriebskosten sowie die Umweltbelastungen bei der Stromerzeugung aus. Insbesondere vermindern sich drastisch die klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen. Der Energiebedarf für die Herstellung (graue Energie) ist zwar erheblich größer als bei einer Glühlampe, aber er fällt bei der Gesamtbetrachtung relativ wenig ins Gewicht, da der Energieverbrauch im Betrieb weitaus größer ist.

Die hohe Energieeffizienz von Kompaktleuchtstofflampen schlägt sich nieder in der Einstufung in hohe Energieeffizienzklassen, während Glühlampen sehr schlechte Klassen bevölkerten, im Falle von Halogenlampen allerdings nicht ganz so schlechte. Nicht zuletzt wegen des "Glühlampenverbots" (eigentlich des Verbots von nicht genügend energieeffizienten Lampen, siehe den Artikel über Glühlampen) in der EU wurden zunächst zunehmend Kompaktleuchtstofflampen eingesetzt und später LED-Lampen.

Wenn eine Kompaktleuchtstofflampe mit 11 W eine Lebensdauer von 5000 Betriebsstunden erreicht, verbraucht sie in dieser Zeit 0,011 kW · 5000 h = 55 kWh elektrischer Energie, was bei einem Tarif von 0,25 €/kWh Stromkosten von 13,75 € verursacht. Etwa die gleiche Helligkeit würde erzielt mit einer 60-W-Glühlampe. Für 5000 Betriebsstunden würden ca. 5 Glühlampen sowie 300 kWh für 75 € benötigt. Somit wird klar, dass die Energiesparlampe trotz des höheren Anschaffungspreises (verglichen mit fünf Glühlampen) auch Geld spart – selbst wenn die Lebensdauer erheblich geringer als erhofft ausfallen sollte (siehe unten). Ebenfalls werden Kohlendioxid-Emissionen eingespart – im obigen Beispiel wären es ca. 200 kg CO2 in 5000 Stunden bei Betrieb mit Kohlestrom, oder ca. 140 kg CO2 für den EU-Strommix von 2011. Da die Gesamtkosten bei Verwendung von Energiesparlampen reduziert werden, ergeben sich negative CO2-Vermeidungskosten. Dass die CO2-Reduktion mit diesen Lampen also wirtschaftlich besonders attraktiv ist, ist ein wichtiger Grund für das europaweite Glühlampenverbot.

Ökologische Probleme ergeben sich dadurch, dass Leuchtstoffröhren giftiges Quecksilber enthalten, welches in die Umwelt gelangen kann, wenn die Lampe zu Bruch geht oder am Ende ihrer Lebensdauer nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. (Der Artikel über Leuchtstofflampen erklärt, warum ausgerechnet Quecksilber verwendet wird.) Allerdings ist zu beachten, dass die Quecksilbermenge recht klein ist (in der Regel deutlich unter 5 mg) und dass selbst ohne Lampenrecycling eine geringere Quecksilberbelastung der Umwelt entsteht als bei Verwendung von Glühlampen. Dies liegt daran, dass selbst moderne Kohlekraftwerke erhebliche Mengen von Quecksilber emittieren und der höhere Stromverbrauch von Glühlampen diese Emissionen entsprechend erhöht ("Quecksilber-Paradoxon"). Anders lautende Berichte über die angebliche enorme gesundheitliche Gefährlichkeit von Energiesparlampen (z. B. wenn eine zerbrochen wird) entpuppen sich als sachlich unfundierte Panikmache [1, 2]. Wenn sie zuträfen, müsste z. B. der Verzehr von Fischen extrem gefährlich sein, da weder beim Aufessen einer Energiesparlampe noch beim Einatmen von Dämpfen nach Zerbrechen einer Lampe vom Körper so viel Quecksilber aufgenommen wird wie beim Essen einer Portion Thunfisch [1]. Auch das Problem der Belastung des Hausmülls durch unsachgemäße Entsorgung wird oft vollkommen unverhältnismäßig dramatisiert [1].

Man beachte auch, dass herkömmliche Leuchtstofflampen und insbesondere Halogen-Metalldampflampen erheblich mehr Quecksilber enthalten als Energiesparlampen – wobei die Mengen selbst dort (mit Ausnahme extrem leistungsstarker Metalldampflampen z. B. für Stadionbeleuchtungen) weitaus niedriger sind als bei den (inzwischen verbotenen) Quecksilberthermometern. Diese Leuchten wurden später (2023) jedoch auch verboten.

Zukünftig könnte es möglich sein, annähernd oder sogar komplett quecksilberfreie Leuchtstofflampen herzustellen – als modifizierte Gasentladungslampen. Eventuell könnte dies für höhere Leuchtstärken interessant sein.

Lampen mit Amalgam statt flüssigem Quecksilber

Manche Hersteller verwendeten für Kompaktleuchtstofflampen ein Amalgam (eine Legierung von Quecksilber mit einem anderen Metall) anstelle flüssigen Quecksilbers. (Dies gilt vor allem, aber nicht nur für Lampen mit zusätzlichen Glas- oder Kunststoffgehäusen, weil dort die verminderte Wärmeabfuhr zu höheren Betriebstemperaturen führt und der Quecksilberdampfdruck bei Verwendung flüssigen Quecksilbers zu hoch für eine optimale Energieeffizienz würde.) Die Verwendung von Amalgam hat etliche Vorteile:

  • Das Quecksilber kann so genauer und niedriger dosiert werden.
  • Beim Bruch einer Lampe (vor allem im kalten Zustand) entweicht deutlich weniger Quecksilber in die Luft; das meiste bleibt an die feste Amalgamperle gebunden.
  • Das Recycling wird einfacher, und die Gefahr für die Recycling-Arbeiter wie auch diejenigen bei der Produktion wird reduziert.
  • Die Lichtstärke ist damit weniger temperaturabhängig.

Ein Nachteil ist jedoch, dass die Aufwärmphase (siehe unten) meistens länger wird. Es soll allerdings elektrodenlose Lampen mit Amalgam geben, die besonders schnell starten.

Die bereits erwähnten Lampen mit zusätzlichem Gehäuse (oft in Birnenform) weisen auch eine deutlich höhere Bruchfestigkeit auf, vor allem wenn sie mit einer Silikonbeschichtung versehen sind. Es wurde gezeigt, dass sie z. B. den Fall von einem Tisch mit nachfolgendem Aufschlag auf einem harten Boden ohne Austritt von Quecksilber überstehen können. Solche bruchsicheren Lampen sind überall dort empfehlenswert, wo eine Beschädigung wahrscheinlicher ist – beispielsweise bei Stehlampen, die umkippen könnten, wenn jemand dagegen stößt.

Typische Eigenschaften von Energiesparlampen

In den folgenden Abschnitten werden etliche für den Gebrauch relevante Eigenschaften von Energiesparlampen beschrieben. Einige davon gelten in ähnlicher Weise für Kompaktleuchtstofflampen und LED-Lampen, während es in anderen Bereichen erhebliche Unterschiede gibt.

Energieeffizienz

Die Energieeffizienz von Energiesparlampen (abgesehen von teils so betitelten Halogenlampen) ist durchwegs massiv höher als die von Glühlampen – meist wenigstens um einen Faktor 5 bis 10. Dies drückt sich aus bei den Effizienzangaben in Lumen pro Watt (lm/W): Während Glühlampen meist in der Gegend von 10 bis 15 lm/W liegen, erreichen Energiesparlampen meist Werte zwischen 70 und 100 lm/W. Für den gleichen Lichtstrom wird also eine entsprechend niedrigere Menge elektrischer Energie verbraucht.

Nur ein kleinerer Teil dieses energetischen Vorteils wird dadurch zunichte gemacht, dass die Herstellung von Energiesparlampen deutlich mehr Energie verbraucht; der wichtigste Posten ist in jedem Fall der Stromverbrauch im Betrieb über die ganze Lebensdauer. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass wegen der meist viel längeren Lebensdauer entsprechend weniger Energiesparlampen hergestellt werden müssen.

Größe

Energiesparlampen sind oft deutlich größer als Glühlampen – insbesondere gilt dies für die leistungsfähigeren Modelle. Dadurch passen sie nicht in manche Leuchten, oder sie ragen so weit aus einem Lampengehäuse, dass ein unschöner Eindruck entsteht.

Gerichtete Abstrahlung

Während Kompaktleuchtstofflampen meist eine ähnlich ungerichtete Lichtabstrahlung aufweisen wie Glühlampen, strahlen manche Modelle von LED-Lampen eher gerichtet ab. Je nach Anwendung kann dies sehr sinnvoll sein, etwa für Punktstrahler, oder auch zu eher unschönen Aspekten führen. Dies sollte also für die jeweilige Anwendung bedacht werden.

Aufwärmphase

Obwohl der Einschaltvorgang durch die elektronischen Vorschaltgeräte meist sehr schnell verläuft, erreichen viele Kompaktleuchtstofflampen ihre volle Helligkeit erst nach einer Aufwärmphase von ein bis zwei Minuten und sind davor erheblich weniger hell.

LED-Lampen starten ohne jede Verzögerung, außer wenn das verwendete Netzteil eine solche verursacht.

Flimmern

Lampen schlechter Qualität oder am Ende ihrer Lebensdauer können u. U. ein merkliches Flimmern (schnelles Oszillieren der Helligkeit) aufweisen, was lästig sein kann. Normalerweise wird dies jedoch von den elektronischen Vorschaltgeräten zuverlässig verhindert. Periodische Helligkeitsschwankungen (mit 100 Hz und auch höheren Frequenzanteilen) sind in der Regel messbar, aber nicht wahrnehmbar.

Auch bei LED-Lampen ist ein Flimmern möglich bei Verwendung eines schlechten Netzteils.

Dimmbarkeit

Die meisten Kompaktleuchtstofflampen sowie manche LED-Lampen sind nicht dimmbar, d. h. sie funktionieren nicht in Verbindung mit Dimmern (basierend auf einer Phasenanschnittsteuerung), wie sie sonst für Glühlampen verwendet werden. Es gibt allerdings auch diverse dimmbare Modelle.

Geräusche

Die meisten Energiesparlampen arbeiten lautlos. Leider gibt es aber einige, die z. T. störende Summtöne von sich geben, vor allem beim Betrieb mit Dimmern. Ähnliche Probleme gibt es allerdings auch bei anderen Leuchtmitteln, beispielsweise mit Halogenlampen.

Lichtspektrum und Farbwahrnehmung

Das Spektrum des Weißlichts von Energiesparlampen – Kompaktleuchtstofflampen wie LED-Lampen – ist deutlich strukturiert und unterscheidet sich somit von den Spektren des Sonnenlichts und von Glühlampen. Deswegen kann die Wahrnehmung der Farben von damit beleuchteten Objekten etwas verfälscht sein. Wenn eine genaue Beurteilung von Farben notwendig ist, sind Energiesparlampen also kaum geeignet. Für den Normalgebrauch in Wohnräumen oder Büros dürften solche Effekte jedoch nur selten relevant sein.

Durchaus relevant ist dagegen die Farbtemperatur, und diese hängt stark vom Lampenmodell ab. Es ist für das Wohlbefinden wichtig, die für die jeweilige Anwendung geeignete Lampe auszuwählen:

  • Kalttonlampen (auch "neutralweiß") haben eine hohe Farbtemperatur von z. B. 5000 bis 6000 K. Insofern ist ihr Licht dem Sonnenlicht ähnlicher als dem von Glühlampen. Der hohe Anteil von blauem Licht bewirkt, dass im menschlichen Körper die Bildung von Melatonin unterdrückt wird, welches sonst schläfrig machen würde. Diese Melatoninunterdrückung ist in Büros erwünscht, weil man dann weniger mit Müdigkeit kämpft. Sie ist jedoch unerwünscht in Wohnräumen am Abend, weil danach das Einschlafen erschwert werden kann.
  • Warmtonlampen haben eine niedrige Farbtemperatur, ähnlich der von Glühlampen. Hier ist der Blauanteil relativ gering. Die Melatoninunterdrückung ist meist sogar geringer als bei Glühlampen. Solche Lampen sind also kaum geeignet für Büros, gut jedoch für die Beleuchtung von Wohnräumen am Abend.

Bei den LED-Lampen gibt es sogar Modelle mit im Betrieb wählbarer Farbtemperatur. Man kann dann also für Zeiten der Arbeit eine höhere Farbtemperatur einstellen, in Entspannungsphasen dagegen eine niedrigere.

Der Artikel über Beleuchtung erläutert detaillierter den Aspekt der Lichtspektren und ihre gesundheitliche Relevanz.

Lebensdauer

Kompaktleuchtstofflampen sollten eine Lebensdauer von ca. 5000 bis 10 000 Stunden erreichen, zu vergleichen mit ca. 1000 Stunden für Glühlampen. Leider erreichen etliche Produkte solche Werte in der Praxis nicht [5]. Mögliche Gründe hierfür sind eine mangelnde Qualität des Vorschaltgeräts (vor allem bei häufigem Ein- und Ausschalten) sowie der Betrieb bei zu hoher Umgebungstemperatur (wenn das Lampengehäuse sehr wenig Wärmeabfuhr ermöglicht). Viele Lampen funktionierten nach Tests der Stiftung Warentest [5] aber auch noch nach 90 000 Schaltvorgängen einwandfrei.

Die Stiftung Warentest hat eine "Nutzlebensdauer" seit 2011 definiert als die Zeit, für die die Lampe mindestens 80 % des deklarierten Lichtstroms abgibt. Da etliche Lampen einen deutlichen Abfall der Helligkeit im Laufe der Zeit zeigen, sind die so ermittelten Nutzlebensdauern oft deutlich kürzer ausgefallen als die Brenndauer bis zum Totalausfall. Jedoch erreichen viele Qualitätsprodukte auch nach diesem strengeren Kriterium über 6000 Stunden.

Es verbleiben betreffend die Lebensdauer also Probleme mit einigen Produkten mangelnder Qualität, insbesondere wenn häufig geschaltet wird. Jedoch sind pauschale Aussagen über eine zu geringe Lebensdauer von Energiesparlampen nicht gerechtfertigt.

LED-Lampen können im Prinzip sogar noch deutlich langlebiger sein (mit z. B. 20 000 Betriebsstunden), erreichen aber ebenfalls häufig nicht die versprochene Lebensdauer, beispielsweise weil das Netzteil vorzeitig ausfällt oder wenn die Alterung durch eine zu hohe Temperatur des Leuchtmittels im Betrieb beschleunigt abläuft.

Entsorgung

Da Kompaktleuchtstofflampen etwas Quecksilber enthalten, sind die Konsumenten gesetzlich verpflichtet, sie am Ende ihrer Lebensdauer nicht in den Hausmüll zu geben, sondern durch Rückgabe bei bestimmten Sammelstellen oder bei den Lampenverkäufern fachgerecht entsorgen zu lassen.

Leider scheinen viele Konsumenten diese Pflicht zu vernachlässigen. Wenn die Lampen in eine Müllverbrennungsanlage oder auf eine Hausmülldeponie geraten, kann ein Teil des Quecksilbers in die Umwelt gelangen. Allerdings sind die Mengen so gering, dass die zusätzliche Belastung des Haus- und Gewerbemülls im Vergleich zu der aus anderen Quellen geringfügig ist. Unter dem Aspekt der Vorsorge sollten aber alle unnötigen Quecksilberbelastungen der Umwelt vermieden werden, auch wenn sie nicht zu unmittelbaren Schäden führen.

LED-Lampen enthalten ebenfalls giftige Substanzen in kleinen Mengen – allerdings keine flüchtigen Stoffe, die beim Bruch einer Lampe leicht austreten und gefährlich werden könnten. Trotzdem, auch wegen der zugehörigen Netzteil-Elektronik, sollten solche Lampen ordnungsgemäß entsorgt werden.

Ausgasende gesundheitsschädliche Substanzen

Ein vom NDR beauftragtes Institut hat in 2011 festgestellt, dass zumindest manche Kompaktleuchtstofflampen im Betrieb flüchtige organische Verbindungen wie Phenol und Styrol ausgasen [7]. Nennenswerte Konzentrationen ergaben sich jedoch nur in einer Testkammer mit einem sehr kleinen Volumen von 22,5 Litern. In einem Wohnraum verteilen sich diese Stoffe auf ein grob geschätzt 1000 mal höheres Volumen, so dass die entstehenden Schadstoffkonzentrationen vernachlässigbar sind gegenüber denen aus anderen Quellen. Obwohl die Messungen anscheinend korrekt waren, wurden die Resultate im Fernsehen völlig falsch interpretiert. Das Umweltbundesamt hat diese Dinge richtig gestellt und kam zum Schluss, dass ein Gesundheitsrisiko nicht besteht [8]. Die Stiftung Warentest hat dies ebenfalls bestätigt.

Es wurde allerdings berichtet, dass einzelne Fabrikate störend stinken. Dies ist schon wegen der entstehenden Geruchsbelästigung inakzeptabel, weswegen solche Lampen dem Handel zurückgegeben werden sollten.

Für LED-Lampen gilt Ähnliches; aus den LEDs kann zwar nichts ausgasen, aber aus der dazugehörigen Netzteil-Elektronik.

Schutz gegen Beschädigung

Wegen des enthaltenen Quecksilbers und des höheren Anschaffungspreises sollte bei Kompaktleuchtstofflampen besonders darauf geachtet werden, dass sie nicht beschädigt werden können. Ungünstig sind diesbezüglich Stehlampen, wenn diese umgeworfen werden könnten, oder Leuchten in Kinderzimmern, die z. B. bei einer Kissenschlacht gefährdet wären.

Für solche Einsatzfälle sollten grundsätzlich besser LED-Lampen verwendet werden oder zumindest besonders bruchsichere Lampen mit Silikon-Hüllkolben und Amalgam.

Temperaturabhängigkeit

Ähnlich wie auch bei großen Leuchtstofflampen ist die Lichtausbeute von Kompaktleuchtstofflampen abhängig von der Umgebungstemperatur, genauer gesagt von der Lufttemperatur in der Umgebung der Lampe. (Bei Lampen, die von zusätzlichen Lampengehäusen umschlossen werden, kann die Temperatur im Betrieb ansteigen.) Dies kann insbesondere beim Einsatz im Freien bei Frosttemperaturen eine nicht ausreichende Helligkeit zur Folge haben. Die Ursache ist ein zu niedriger Quecksilber-Dampfdruck in der Röhre.

Lampen mit Amalgam statt Flüssigquecksilber (siehe oben) weisen in der Regel eine deutlich geringere Temperaturabhängigkeit auf. Einige arbeiten auch noch bei Frosttemperaturen zufriedenstellend.

LED-Lampen erreichen bei niedrigen Temperaturen nicht nur die höchste Lebensdauer, sondern auch die beste Lichtausbeute. Man beachte hierbei, dass die Betriebstemperatur deutlich oberhalb der Raumtemperatur liegen kann, wenn die Kühlung nicht sehr effektiv ist.

Lageabhängige Lichtausbeute

Bei manchen Kompaktleuchtstofflampen ist die Lichtausbeute auch deutlich von der Ausrichtung der Lampe abhängig. Genauer gesagt wird die Umgebungstemperatur für die optimale Lichtausbeute etwas nach oben oder unten verschoben, wenn die Lampe im Betrieb z. B. nicht nach oben zeigt, sondern zur Seite oder nach unten. Dieses Phänomen tritt vor allem bei älteren Lampen mit "kaltem Finger" (einer Ausstülpung der Röhre) und Flüssigquecksilber auf, nicht jedoch bei Lampen mit Amalgam, und ohnehin nicht bei LED-Lampen.

Bei LED-Lampen gibt es keinerlei Lageabhängigkeit.

Elektrosmog

Die integrierten elektronischen Vorschaltgeräte vor allem von Kompaktleuchtstofflampen lösen manche Sorgen über Elektrosmog aus. In der direkten Nähe einer Energiesparlampe sind elektrische und magnetische Wechselfelder in der Tat leicht messbar und erreichen Werte ähnlich zu denen von vielen anderen Haushaltsgeräten. Allerdings nehmen diese Feldstärken mit zunehmender Entfernung rasch ab. Zudem sind Behauptungen über mögliche gesundheitliche Wirkungen unbelegt und müssen gegen die handfesten ökologischen Vorteile von energieeffizienten Lampen abgewogen werden.

Übrigens sind auch bei herkömmlichen Glühlampen entlang der Stromleitungen Wechsel-Magnetfelder messbar, und dies wegen der höheren elektrischen Stromstärke in größerem Ausmaß. Allerdings gibt es auch hier für eine gesundheitliche Schädlichkeit keinerlei belastbare Belege. Halogenlampen werden inzwischen vorwiegend mit einem Schaltnetzteil betrieben, wodurch hochfrequente Stromanteile ähnlich wie bei Energiesparlampen vorkommen können.

Zutreffend sind Berichte, nach denen Energiesparlampen anders als Glühlampen den schwedischen TCO-Elektrosmoggrenzwert für Computerbildschirme überschreiten können. Allerdings ist zu beachten, dass der strenge TCO-Grenzwert keineswegs aufgrund von Daten über Gesundheitswirkungen festgelegt wurde, sondern sich als reiner Vorsorgewert an dem orientierte, was technisch für Bildschirme (die leicht abgeschirmt werden können und in nächster Nähe zum Benutzer betrieben werden) gut realisierbar ist. Deswegen sind selbst deutliche Überschreitungen dieses Grenzwerts keineswegs ein Indiz für gesundheitliche Schädlichkeit.

LED-Lampen können wegen ihrer Netzteile ebenfalls "Elektrosmog" verursachen – wie viele andere Geräte auch.

Wärmeentwicklung

Die wesentlich geringere Wärmeentwicklung von Energiesparlampen kann vorteilhaft sein. In klimatisierten Räumen wird dadurch der Energieaufwand für die Klimaanlage ebenfalls reduziert, und nicht klimatisierte Räume werden mit Energiesparlampen im Sommer weniger heiß.

Im Winter ist die geringere Wärmeentwicklung in beheizten Räumen (im Vergleich zu Glühlampen) im Prinzip nachteilig. Jedoch ist ein geringfügiger Mehrbedarf an Heizwärme aus der Heizungsanlage weniger bedeutend als die Stromeinsparung, da die Elektroheizung auch mit Glühlampen energetisch ineffizient ist. Für die Kosten gilt dasselbe: Der Mehrverbrauch einer Kilowattstunde z. B. aus Erdgas mag einen Kleinverbraucher rund 7 Cent kosten; wenn er dies vermeidet durch Mehrverbrauch einer Kilowattstunde elektrischer Energie in Glühlampen, kostet ihn das rund 30 Cent.

Hinzu kommt, dass der Heizeffekt von Glühlampen im Sommer unnötig oder gar schädlich ist. Insgesamt ist der "Wärmeersatzeffekt", der oft als Argument für Glühlampen eingesetzt wird, in Wirklichkeit ziemlich vernachlässigbar.

Alternativen zu Energiesparlampen

Die Anforderungen an eine Beleuchtung sind sehr unterschiedlich, und Energiesparlampen sind deswegen nicht immer die beste Lösung:

  • Wo Lampen selten und nur kurz benutzt werden (etwa in einem Gäste-WC oder einem Lagerraum im Keller), lohnt sich der Einsatz einer Energiesparlampe nicht unbedingt; eine Glühlampe oder Halogenlampe weiter zu verwenden, ist hier manchmal sinnvoller.
  • Als Leselicht, vor allem für nur gelegentliche Benutzung, ist auch ein kleiner Halogenstrahler akzeptabel. Deren Licht lässt sich gezielt ausrichten, und es geht ohnehin um wenig Energie – auch wenn es mit einer LED-Lösung noch wesentlich weniger sein könnte.
  • Für hohe Lichtleistungen (z. B. für die Grundbeleuchtung großer Räume) sind konventionelle Leuchtstofflampen (in Röhrenform) in der Regel besser geeignet als Kompaktleuchtstofflampen; man benötigt weniger Leuchten und erreicht eine ähnliche oder sogar höhere Energieeffizienz. Inzwischen werden diese Röhren jedoch mehr und mehr ersetzt durch LED-Leuchten, besonders auf der Basis langer Leuchtbänder.

Literatur

[1]Extra-Artikel: Energiesparlampen: tödliche Gefahr durch Quecksilber?
[2]Extra-Artikel: Sind Energiesparlampen und Leuchtstofflampen gesundheitsschädlich?
[3]Extra-Artikel: Bulb Fiction: ein Propagandafilm gegen die Energiesparlampe
[4]Empa berechnet Umweltverträglichkeit verschiedener Leuchtmittel, http://www.empa.ch/plugin/template/empa/3/100384/–-/l=1. Klare Siegerin ist die Energiesparlampe.
[5]Stiftung Warentest, Test von Energiesparlampen, http://www.test.de/Sparlampen-Testsieg-fuer-LEDs-4269907-4269941/ (Kompaktleuchtstofflampen und LED-Lampen) (2011)
[6]Umweltbundesamt über Beleuchtung, http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm
[7]NDR-Film über das Ausgasen von Schadstoffen aus Energiesparlampen (2011, nicht mehr online verfügbar)
[8]Stellungnahme des Umweltbundesamtes zu angeblichen Phenol- und Aromatendämpfen aus Energiesparlampen (2011), https://web.archive.org/web/20110813082251/http://www.umweltdaten.de/gesundheit/stellungnahme_uba_phenoldaempfe_energiesparlampen.pdf

Siehe auch: Beleuchtung, Leuchtmittel, Leuchtstofflampe, Leuchtdiode, Halogenlampe, Energieeffizienz, RP-Energie-Blog 2013-07-13

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