Flächenheizung
Definition: ein Heizsystem, bei dem die Heizwärme großflächig abgegeben wird
Spezifischere Begriffe: Fußbodenheizung, Deckenheizung, Wandheizung
Englisch: panel heating
Kategorien: Haustechnik, Wärme und Kälte
Autor: Dr. Rüdiger Paschotta
Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen
Ursprüngliche Erstellung: 15.05.2010; letzte Änderung: 20.08.2023
Eine Flächenheizung ist ein Heizkörpersystem, mit dem besonders große Flächen zwecks Beheizung eines Raums erwärmt werden – in der Regel der Fußboden, die Decke oder ein oder mehrere Wände. Entsprechend werden diese Flächenheizungen als Fußbodenheizung, Deckenheizung bzw. Wandheizung bezeichnet. In der Regel ist eine Flächenheizung Teil einer Zentralheizungsanlage, und die Energiezufuhr erfolgt über warmes Wasser, welches durch ein Rohrschlangensystem gepumpt wird. Die Abgabe der Wärme erfolgt teils als Wärmestrahlung, teils durch Konvektion (Umwälzung) von Luft (kaum jedoch bei der Deckenheizung).
Vor- und Nachteile von Flächenheizungen
Gegenüber wesentlich kompakteren Heizkörpern in der Form von Radiatoren oder Konvektoren haben Flächenheizungen die folgenden Vorteile:
- Wegen der großen Flächen sind relativ niedrige Vorlauftemperaturen von z. B. nur 30 oder 35 °C notwendig. Man erhält also eine Niedertemperaturheizung. Dies erhöht bei Verwendung einer Wärmepumpe, eines Brennwertkessels und bei der solaren Heizungsunterstützung die Energieeffizienz der Wärmeerzeugung.
- Jegliche Verschwelung von Staub, die zur Entstehung von Gerüchen ("Heizkörperluft") führt, ist aufgrund der niedrigen Temperaturen ausgeschlossen.
- Da die Luftumwälzung (Konvektion) relativ gering ist, wird auch kaum Staub aufgewirbelt.
- Der häufig wesentliche Anteil von Strahlungswärme (→ Wärmestrahlung) wird meist als behaglich empfunden.
- Bei Fußboden- und Deckenheizungen (nicht bei Wandheizungen) geht keinerlei Stellfläche für Möbel verloren. Allerdings kann die freie Raumhöhe oder die Wohnfläche geringfügig reduziert werden.
Nur eingeschränkt zutreffend ist die häufig gehörte Behauptung, Flächenheizungen würden "die Luft weniger austrocknen" bzw. weniger "trockene Heizungsluft" erzeugen:
- Die absolute Luftfeuchtigkeit wird durch kein Heizungssystem vermindert. Dagegen sinkt die (gesundheitlich relevante) relative Luftfeuchtigkeit immer ab, wenn die Luft erwärmt wird; sie wird an trockenen Wintertagen häufig niedriger als erwünscht. Flächenheizungen reduzieren diesen Effekt allenfalls geringfügig dadurch, dass ihr oft höherer Anteil an Wärmestrahlung eine leicht niedrigere Raumtemperatur ermöglicht, was indirekt die Luftfeuchtigkeit etwas höher hält. Ebenfalls vermieden werden besonders trockene Warmluftschwaden, die sonst direkt oberhalb von heißen Heizkörpern auftreten, jedoch die Luftfeuchtigkeit an anderen Stellen im Raum nicht beeinflussen.
- Was häufig als "trockene Heizungsluft" empfunden wird, ist eher der Geruch von verschweltem Staub. Dies wird zwar in der Tat mit Flächenheizungen sicher vermieden, jedoch hat es nichts mit Trockenheit zu tun.
Flächenheizungen weisen auch typische Nachteile auf:
- Der gewichtigste Nachteil liegt in den meist höheren Installationskosten, vor allem bei nachträglichem Einbau.
- Aufgrund der großen Flächen ist die thermische Trägheit recht hoch. Damit ist es nicht möglich, die Raumtemperatur schnell den Wünschen anzupassen. Auch eine Nachtabsenkung ist so kaum möglich; allerdings ist sie auch nicht immer sinnvoll, wie im entsprechenden Artikel erklärt wird.
- Erhöhte Wärmeverluste treten auf, wenn Flächenheizkörper an Außenwänden oder an Decken (im höchsten Stockwerk) mit ungenügender Wärmedämmung angebracht werden.
Siehe auch: Niedertemperaturheizung, Fußbodenheizung, Wandheizung, Deckenheizung
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