Heizgebläse
Definition: ein Warmlufterzeuger mit einem Brenner und einem starken Ventilator
Allgemeiner Begriff: Heizgerät
Englisch: heater blower
Autor: Dr. Rüdiger Paschotta
Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen
Ursprüngliche Erstellung: 26.08.2014; letzte Änderung: 20.08.2023
Ein Heizgebläse (manchmal auch als Heißluftturbine bezeichnet) ist ein Heizgerät, welches einen leistungsfähigen Brenner (z. B. für Heizöl, Erdgas oder Flüssiggas) und einen starken Ventilator enthält. Solche Geräte werden häufig als mobile Ausführung für die temporäre Beheizung z. B. von Ausstellungshallen oder zur Austrocknung von Bauten verwendet. Sie kommen auch in Notfällen zum Einsatz, beispielsweise wenn Anlagen eingefroren sind oder schwere Feuchteschäden schnell gemildert werden müssen. Manche Firmen bieten solche Geräte zur Vermietung an, was angesichts des oft nur kurzfristigen Einsatzes sinnvoll ist.
Es handelt sich um eine Art von Warmluftheizung und bringt auch deren typische Vor- und Nachteile mit sich:
- Der starke Ventilator eines solchen Geräts macht eine sehr hohe Heizleistung (oft Dutzende von Kilowatt oder sogar mehr als 100 kW) auch bei einem kompakten Gerät möglich. Er erlaubt auch die Verteilung der erhitzten Luft in einem großen Raumvolumen. Dadurch ist ein rasches Aufheizen von Räumen möglich.
- Das starke Gebläse führt zu Zugerscheinungen, wirbelt Staub auf und verursacht eine erhebliche Geräuschentwicklung.
- Je nach den Verhältnissen kann es vorkommen, dass eine störende Temperaturschichtung mit Ansammlung von Warmluft unter der Decke auftritt. Dieses Problem würde mit einer Infrarotheizung (Strahlungsheizung) vermieden. Strahlungswärme, die der Behaglichkeit dienen würde, können Warmluftgeräte nicht abgeben.
- Wenn die Austrittstemperatur der Luft relativ hoch ist (z. B. über 40 °C), kann es zur Geruchsbildung durch Verschwelung von Staub kommen.
Manche Geräte sind mit einem Raumluftthermostaten ausgestattet, über den die Heizleistung reduziert oder abgeschaltet werden kann, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Aufgrund der meist hohen Heizleistung entsteht ein erheblicher Verbrauch von Brennstoff; die Energieeffizienz solcher Geräte dürfte meist deutlich unter der von modernen Heizkesseln liegen. Ebenfalls entsteht auch eine entsprechend große Menge von Abgas. Dieses muss meist durch eine geeignete Leitung ins Freie abgeführt werden, sofern nicht das Gerät selbst im Freien steht und die Warmluft durch eine Öffnung in den zu beheizenden Raum eingeblasen wird. Dadurch ergeben sich gewisse Abgasverluste, anders als bei katalytischen Flüssiggasheizern, bei denen das Abgas im Raum bleibt. Für Trocknungszwecke ist es freilich wünschenswert, dass der Wasserdampf des Abgases nicht in den Raum gerät. Außerdem wird so das Ansteigen der CO2-Konzentration in der Raumluft vermieden.
Eine deutlich energieeffizientere Lösung z. B. für die Beheizung von Hallen würde meist mit einer Strahlungsheizung erreicht. Hierfür müssten z. B. Deckenstrahlplatten (→ Deckenheizung) oder direkt Erdgas-betriebene Strahler in einer gewissen Höhe angebracht werden. Da dies leider deutlich aufwendiger ist als das Aufstellen eines Heizgebläses, kommt zumindest für die temporäre Beheizung trotzdem eher eine solche zum Einsatz.
Die Bezeichnung Heißluftturbine birgt die Gefahr der Verwechslung mit einer Gasturbine; letztere ist aber eine Wärmekraftmaschine, erfüllt also einen ganz anderen Zweck.
Siehe auch: Warmluftheizung, Infrarotheizung, Ventilator
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