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Leuchtdiode

Akronym: LED

Definition: ein Leuchtmittel basierend auf optoelektronischen Halbleitern

Allgemeiner Begriff: Leuchtmittel

Englisch: light-emitting diode

Kategorie: Licht und Beleuchtung

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 27.05.2010; letzte Änderung: 20.08.2023

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Leuchtdiode
Abbildung 1: Zwei Leuchtdioden, die als Signallämpchen weißes bzw. rotes Licht abstrahlen können.

Leuchtdioden (light-emitting-diodes = LEDs) sind optoelektronische Halbleiterbauelemente, die direkt elektrische Energie in Licht umwandeln können (Elektrolumineszenz). Für lange Zeit wurden sie praktisch nur für kleine Signallämpchen wie in Abbildung 1 eingesetzt, da sie nur geringe Lichtleistungen liefern konnten und auch nicht sehr effizient waren.

Leuchtdioden werden in LED-Lampen eingebaut, also in Leuchtmitteln, die wiederum in Leuchten eingebaut werden.

In den letzten Jahren wurden jedoch massive technische Fortschritte erreicht, die zu zusätzlichen möglichen Farben, einer dramatisch erhöhten Lichtausbeute und einer sehr hohen Energieeffizienz führten. Insbesondere wurde die früher ineffiziente Lichtauskopplung aus dem Halbleiterchip stark optimiert, ebenfalls die Wärmeabfuhr bei LEDs größerer Leistung. Dadurch werden Leuchtdioden nun auch für Beleuchtungszwecke interessant, zumal sie diverse attraktive Vorteile bieten, wie weiter unten diskutiert. Diese Entwicklung ist noch lange nicht beendet; mit weiteren erheblichen Fortschritten bezüglich Helligkeit, Effizienz, Farbtreue und Herstellungskosten ist zu rechnen.

Bislang ist es schwierig bzw. aufwendig, mit LEDs sehr hohe Lichtmengen zu erzeugen, wenn das Gehäuse kompakt sein muss. Dies liegt daran, dass leistungsstarke LED-Leuchten mehr oder stärkere LED-Chips benötigen, und dass deren Kühlung aufwendiger ist. Obwohl relativ wenig Wärme abgeführt werden muss, brauchen leistungsfähige LED-Leuchten relativ große Kühlkörper (z. B. Kühlrippen), da die LED-Chips keine sehr hohen Temperaturen vertragen. Tiefe Temperaturen sind dagegen kein Problem; sie können die Lichtausbeute und die Lebensdauer sogar noch weiter verbessern.

Neue Bauformen für den Ersatz von Glühlampen oder Leuchtstoffröhren

LED-Leuchtmittel
Abbildung 2: LED-Lampen, links mit der größeren E27-Fassung, rechts mit der kleineren E14-Fassung. Die Leistungsaufnahme ist nur 10 W bzw. 4 W. Die linke Lampe leuchtet nur in einen Halbraum und ist deswegen eher für Strahler geeignet, während die rechte einigermaßen gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlt

Leuchtdioden werden mittlerweile auch als Energiesparlampen angeboten, die für den direkten Ersatz von Glühlampen mit Sockel E27 oder E14 geeignet sind. Während die in Abbildung 2 gezeigten Lampen erheblich anders aussehen als Glühlampen und auch eine ganz andere Abstrahlcharacteristik haben, gibt es auch LED-Filament-Lampen, die Glühlampen viel mehr ähneln. Sie enthalten "Filamente", die aus mehreren in Reihe geschalteten LED bestehen und zwar viel dicker sind als ein Glühfaden, aber immerhin sehr länglich, und sie strahlen vor allem seitwärts ab.

Andere LED-Leuchten haben Sockel wie die für Halogenstrahler, um diese direkt zu ersetzen.

In jedem Fall sind diverse Aspekte zu beachten:

  • Unterschiedliche Farbtöne sind erhältlich (siehe unten), insbesondere warmweiß und kaltweiß. Im letzteren Fall ist oft ein deutlicher Blaustich zu sehen; für Wohnräume ist dies wenig geeignet.
  • Die Energieeffizienz kann sehr hoch sein – meist sogar deutlich höher als diejenige von Leuchtstofflampen. Die Lichtausbeute liegt zwar manchmal unter 70 lm/W, in anderen Fällen aber auch über 100 lm/W – tendenziell für kaltweiße Leuchten höher als für warmweiße. Weitere technische Fortschritte sind zu erwarten.
  • Die Abstrahlung erfolgt oft stärker gerichtet als bei einer Glühlampe. Dies kann insbesondere bei Strahlern die effektive Lichtausbeute weiter deutlich verbessern, bei manchen anderen Leuchten aber völlig unpassend sein.
  • Die Leuchten starten meistens (aber nicht immer) ohne jede Verzögerung, liefern sofort die volle Helligkeit und flackern nicht.
LED-Band
Abbildung 3: Ein an einer Kellerdecke montiertes LED-Band. Mit einem mehrere Meter langen Leuchtband, welches sich einfach an der Decke befestigen lässt, lässt sich ein großer Raum viel gleichmäßiger beleuchten als mit einer kompakten Leuchte.
  • Ihre Lebensdauer ist in der Regel noch höher als die von Leuchtstofflampen, also weitaus höher als von Glühlampen. Häufiges Ein- und Ausschalten sollte diesen LED-Leuchten nicht schaden, wenn das eingebaute Netzteil gut konstruiert ist. (Zu gelegentlich doch auftretenden Problemen mit der Lebensdauer siehe unten.) Das Dimmen ist bei manchen Modellen möglich.
  • Etliche Modelle, vor allem Billigprodukte, zeigen eine stark ausgeprägte Oszillation der abstrahlten Lichtleistung, meist mit einer Frequenz von 100 Hz (doppelte Netzfrequenz). Häufig liegt die Spitzenleistung mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Leistung. Vor allem dimmbare Leuchten emittieren oft eine Folge ziemlich kurzer Pulse, wenn sie bei niedriger Leistung betrieben werden: Die Spitzenleistung bleibt beim Dimmen etwa konstant, nur die Dauer der Pulse wird reduziert. Dies führt zu Stroboskop-Effekten, wenn man schnell bewegte Dinge in diesem Licht beobachtet. Bei ruhenden Szenen ist die Frequenz der Lichtmodulation meist zu hoch, um als Flimmern bemerkt zu werden, jedoch würde man sich trotzdem eine gleichmäßigere Abstrahlung wünschen. Mit hochwertiger Elektronik im Leuchtmittel ist das auch problemlos erreichbar.
  • Im Vergleich zu Kompaktleuchtstofflampen sind LED-Leuchten noch teuer. Ein starker Preiszerfall ist für die nächsten Jahre jedoch zu erwarten.

Ebenfalls gibt es LED-Leuchten in Röhrenform, die direkt in die Fassungen von Leuchtstofflampen eingesetzt werden können. Manche Modelle erfordern allerdings, dass die Ballast-Drossel und der Starter entfernt werden; bei anderen muss nur der Starter entfernt oder ausgewechselt werden. (Falls später doch wieder eine Leuchtstoffröhre in die Fassung eingesetzt werden soll, muss wieder der ursprüngliche Starter eingebaut werden.) Die Abstrahlung erfolgt nicht nach allen Seiten, sondern vorwiegend in eine Richtung, was die Effizienz z. B. bei indirekter Beleuchtung erheblich verbessern kann.

LED-Bänder (Leuchtstreifen) (siehe Abbildung 3) können mehrere Meter lang sein und werden aufgerollt geliefert. Sie sind einerseits für dekorative Lichteffekte geeignet (in diesem Falle meist mit geringer Leuchtkraft), andererseits aber auch in versteckter Form für indirekte Beleuchtungen, für die man früher gewöhnlich Leuchtstoffröhren einsetzte. In den letzteren Fällen wird man oft Leuchtbänder mit hoher Leuchtstärke einsetzen, beispielsweise mit 1000 Lumen pro Meter.

Es gibt auch Leseleuchten, die nicht auswechselbare LEDs enthalten. Dies bedeutet, dass beim Ausfall des Leuchtmittels die ganze Leuchte praktisch unreparierbar ist. Das mag bei sehr einfachen Leuchten noch halbwegs akzeptabel sein, wenn eine Lebensdauer von zehntausenden von Stunden erreicht wird. Durch einen Stecksockel austauschbare Leuchtmittel sind freilich vorzuziehen, allein schon weil dies den Einsatz unterschiedlicher Lichtstärken oder Farbtöne ermöglicht und eventuell auch das Dimmen.

Andere Einsatzmöglichkeiten

LEDs werden heute bereits sehr viel für diverse kleine Leuchten verwendet wie z. B. Taschenlampen oder auch kleine Scheinwerfer für Fahrräder. In dieser Form lassen sie sich relativ preisgünstig herstellen. Ihre sehr geringe Stromaufnahme ermöglicht sehr viel längere Lebensdauer von Batterien als mit kleinen Glühlämpchen, die sogar ineffizienter sind als große Glühlampen. Ebenfalls sind so wesentlich kompaktere Gehäuse möglich.

Es gibt auch bereits etwas stärkere Scheinwerfer z. B. für Beleuchtungszwecke im Garten. Diese haben z. B. eine Aufnahmeleistung von 10 Watt und erzeugen damit 800 Lumen. Verglichen mit einem 500-Watt-Halogenstrahler, der über 5000 Lumen erzeugt, ist die Helligkeit erheblich geringer, der Stromverbrauch aber auch 50 mal geringer.

Lichtfarben

Naturgemäß strahlen Leuchtdioden (LEDs) farbiges Licht ab. Besonders gut funktionieren rote, orangene und blaue LEDs, während bei grünen LEDs die Lebensdauer bisher tendenziell weniger gut ist.

Für Beleuchtungszwecke wird meistens weißes Licht benötigt. Hierfür gibt es zwei verschiedene technische Ansätze:

  • Eine LED-Leuchte kann eine Ansammlung von LEDs mit verschiedenen Farben enthalten, die sich insgesamt zu weißem Licht mischen. (Selbst ein einzelnes Bauteil kann Chips für verschiedene Farben enthalten.) Beispielsweise können rote, grüne und blaue LEDs kombiniert werden; man spricht dann von RGB-LEDs.
  • Eine blaue LED kann mit einem Lumineszenz-Leuchtstoff kombiniert werden, der einen Teil des blauen Lichts absorbiert und dafür grünes, gelbes und rotes Licht abstrahlt. In der Summe ergibt sich wieder ein weißer Farbeindruck. Die meisten weißen LEDs (weiße Standard-LEDs) basieren auf diesem Prinzip.

Der RGB-Ansatz hat den Vorteil, dass die Leistung für die einzelnen Lichtfarben getrennt eingestellt werden kann, was eine nachträgliche Abstimmung bzw. Änderung des erzeugten Farbtons ermöglicht. Beispielsweise wird in modernen Flugzeugen die LED-Beleuchtung auf weniger intensives und wärmeres Licht (mit stärkeren Rottönen) gestellt, wenn sich die Fluggäste entspannen sollen. Wenn dagegen Einreiseformulare ausgefüllt werden müssen, wird helleres Licht mit stärkerem Blauanteil erzeugt. Ähnliche Anwendungen werden auch für Wohnräume eingeführt.

Ähnlich wie bei Leuchtstofflampen kommen bei weißen LED-Lampen unterschiedliche Varianten von "weiß" vor, die sich unter anderem in der Farbtemperatur unterscheiden. Warmton-Lampen ("warmweiß") mit relativ niedriger Farbtemperatur gelten als gemütlicher, während Kaltton-Lampen (kaltweiß) beispielsweise für Büros und Küchen eher besser geeignet sind. Leider ist der genaue Farbeindruck durch die Farbtemperatur noch nicht festgelegt; beispielsweise emittieren manche Warmton-Lampen ein etwas unnatürlich rötlich gefärbtes Licht, welches nicht dem von heruntergedimmten Glühlampen entspricht. Der Farbwiedergabeindex kann je nach verwendete Modell recht hoch oder auch ziemlich niedrig liegen.

Vor- und Nachteile von Leuchtdioden

Die Vorteile von Leuchtdioden sind vielfältig:

  • Die Lichtausbeute ist je nach Farbe und Konstruktionsdetails unterschiedlich, bei modernen LEDs aber generell sehr hoch. Weiße LEDs können nun weit über 100 lm/W (teils sogar schon über 200 lm/W) erreichen und damit selbst Leuchtstofflampen noch erheblich übertreffen.
  • Die extreme Kompaktheit der LED-Chips ermöglicht eine große Vielfalt von Bauformen (darunter auch sehr kleine) und damit sehr vielfältige Lichtanwendungen. Auch für Bildschirme z. B. von Fernsehern und Computermonitoren eignen sie sich sehr gut. Lediglich bei höheren Leistungen kann wegen der Notwendigkeit der Kühlung ein etwas größeres Gehäuse notwendig werden. Bei kleinen Leistungen sind auch sehr gut zu versteckende Bauformen möglich.
  • Die Abstrahlung kann stark gerichtet erfolgen, was eine gezielte Beleuchtung mit hoher Effizienz erleichtert. Eine diffuse Abstrahlung ist genauso möglich.
  • Die Lebensdauer ist meist außerordentlich hoch (weit über 10 000 Stunden, teils sogar 100 000 Stunden), vorausgesetzt dass die Betriebstemperatur nicht zu hoch wird und keine Stromspitzen (z. B. durch Blitzeinschläge) auftreten. Die hohe Lebensdauer ist z. B. bei Verkehrsampeln sehr vorteilhaft, aber auch überall wo der Aufwand für einen Lampenwechsel besonders hoch wäre. Allerdings wird in der Praxis leider doch häufig eine stark reduzierte Lebensdauer von Haushalts-LEDs beobachtet, was unterschiedliche Ursachen haben kann, beispielsweise eine zu hohe Betriebstemperatur bei stundenlangem Betrieb in einer wenig belüfteten Leuchte, oder auch schlicht eine mangelhafte Produktqualität.
  • Ein Flackern wie bei manchen Leuchtstofflampen gibt es mit LEDs in aller Regel ebenso wenig wie Brummen oder andere Geräusche (außer evtl. mit schlechten Netzteilen).
  • LEDs sind sehr robust gegen Schläge, die z. B. Glühlampen und Leuchtstofflampen zerstören würden. Dies ist wichtig z. B. für den Einsatz in Fahrzeugen.
  • LEDs lassen sich ohne Verlust an Lebensdauer sehr schnell und sehr oft schalten, vorausgesetzt dass die eingesetzte Elektronik genügend hochwertig ist. Es ist sogar möglich, durch sehr schnelles, für das Auge nicht sichtbares Schalten Daten mit hohen Raten auf geeignete Empfänger zu übertragen. Dies könnte in Zukunft z. B. dazu dienen, Musiksignale an drahtlose Empfänger zu senden, ohne damit Elektrosmog zu erzeugen.
  • Das Dimmen der Helligkeit ist ebenfalls möglich, wenn das Netzteil dafür ausgelegt ist (was allerdings oft nicht der Fall ist). Die Helligkeit lässt sich hier anders als bei Glühlampen reduzieren, ohne dass die Effizienz darunter leidet oder sich der Farbton wesentlich verändert.
  • Farbiges Licht kann direkt erzeugt werden, und zwar ohne zusätzliche Farbfilter, die die Effizienz stark reduzieren würden.

Auf der anderen Seiten gibt es diverse Nachteile:

  • Die Kosten für LED-Lampen vor allem mit höheren Leistungen sind heute noch wesentlich höher als für Lampen mit anderen Leuchtmitteln. Allerdings dürften die Preise noch erheblich fallen.
  • Die Farbwahrnehmung bei Beleuchtung mit weißen LEDs (insbesondere weißen Standard-LEDs mit Leuchtstoffen) ist teilweise stark verändert; das Licht kann sehr "kalt" wirken, manchmal sogar bläulich. Teilweise muss ein Kompromiss zwischen höherer Effizienz und besserer Farbtreue eingegangen werden. Die Entwicklung dürfte hier aber auch weitergehen. Teurere RGB-LEDs mit besserer Farbwiedergabe oder gar einstellbarem Farbton sind bereits erhältlich.
  • LEDs müssen mit sehr geringen elektrischen Spannungen, aber höheren Stromstärken betrieben werden. Für den Betrieb am Stromnetz wird ein Netzteil benötigt, und selbst für Betrieb mit Niederspannung braucht man in der Regel eine entsprechende Elektronik (am besten mit einem Schaltregler). Eine solche Elektronik ist z. B. in Energiesparlampen auf LED-Basis integriert. Minderwertige Elektronik kann die Energieeffizienz und die Lebensdauer reduzieren.
  • LED-Lampen (vor allem solche höherer Leistung), die in rundum geschlossenen Lampengehäusen betrieben werden, könnten durch Überhitzung an Lebensdauer verlieren. Sie sind deswegen auch für den Betrieb in sehr warmen Umgebungen kaum geeignet.
  • LEDs enthalten giftige Substanzen wie Gallium und Arsen, allerdings nur in geringen Mengen (Größenordnung von 1 mg). Diese Substanzen sind zudem in einem Festkörpermaterial so stark gebunden, dass sie erst bei totaler mechanischer Zerstörung (mehr als nur Zerbrechen der Leuchte), bei der Auflösung in einer Säure oder beim Verbrennen frei werden. Sie enthalten auch diverse elektronische Bauelemente, die dem Recycling zugeführt werden sollten. Sie sollten deswegen nicht in den Hausmüll gegeben werden.

Siehe auch: Beleuchtung, Glühlampe, Leuchtstofflampe, Leuchtmittel, Energiesparlampe, Energieeffizienz

Fragen und Kommentare von Lesern

28.03.2019

Es wäre gut, eine Einschätzung zu lesen, ob an der Studie des französischen Instituts für Gesundheit und Medizinforschung über die Schädlichkeit von LED's etwas dran ist. Stichwort: Makula-Degeneration durch den hohen Blaulicht-Anteil. In der Studie sollen Ratten durch LED's Schädigungen bekommen haben, durch Leuchtstoffröhren dagegen nicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27751961

Was ist Ihr Standpunkt?

Antwort vom Autor:

Leider kann ich diese Dinge nicht abschließend beurteilen, da mir als Physiker das Detailwissen hierzu fehlt. Man müsste die Studie genauer analysieren, etwa im Hinblick darauf, wie realistisch die Versuchsbedingungen waren. Jedenfalls bin ich aber etwas überrascht, da wir im Freien sehr viel höheren Lichtintensitäten ausgesetzt sind als in beleuchteten Innenräumen, wobei der Blauanteil gerade auch dort recht groß sein kann. Vielleicht ist es so, dass gewisse Leuchten für das Auge eher ungünstig sind, allerdings lange nicht so sehr wie das Sonnenlicht im Freien. Ich bin gespannt, was sonst noch an Studien zu diesem Thema erscheinen wird.

01.06.2021

Weißes LED-Licht wird, wie in der Leuchtstoffröhre, von fluoreszierenden Leuchtstoffen abgestrahlt. Ich frage mich schon länger, wie effizient das ist, wo doch das umgesetzte Licht wieder in alle Richtungen, d. h. auch wieder nach innen abgestrahlt wird und da sozusagen "verpufft". Mehr als 50 % der umgesetzten Quantenenergie kann da nicht bei raus kommen. Gibt es dazu Entwicklungsansätze ?

Zur Lebensdauer: Elektronik versagt nach der berühmten Badewannen- Kurve. Das betrifft die Leuchtdiode genauso wie die davor geschalteten Bauteile zur Spannungs- und Stromregelung. Es werden bei den "einfachen" LED-Lampen mit Edison- Sockel wohl ein großer Teil entsorgt, weil irgendeines dieser Bauteile den Geist aufgegeben hat. Aber auch die Designer-Lampen sind meist so "integriert", dass ein getrenntes Tauschen keinen Sinn macht, also auch das Ganze in den Müll wandert. Eine Normung der Anschlusswerte sowie der Kontaktierung wäre wünschenswert, damit ein sinnvolles Recycling gerade der SE-Anteile in der Leuchtentechnik möglich wird.

Antwort vom Autor:

Bei ersten Frage: Während das bei Leuchtstoffröhren schon ein Problem ist, ist es das bei LEDs viel weniger: Die Geometrie ist so, dass ein großer Teil des Fluoreszenzlichts genutzt werden kann.

Zur zweiten Frage: Die Badewanne ist kein so großes Problem, wenn sie breit genug ist – LEDs leben ja meist sehr lange. Allerdings finde ich es auch nicht gut, dass nicht nur defekte Lampen als Ganzes, sondern sogar ganze Leuchten entsorgt werden müssen, die keine auswechselbaren Lampen mehr enthalten.

28.07.2021

Diesen Artikel habe ich aufgerufen, in der Hoffnung, etwas von einem Fachmann über die Auswirkung des LED-Lichts auf die Gesundheit zu erfahren. Fehlanzeige! Der erste Leserkommentar greift genau diese Frage auf.

Warum beschäftigen sich Physiker (ich kenne ein paar) bei Leuchtmitteln und Heizgeräten ausschließlich mit dem Thema Engergieeffizienz? Die Auswirkung von Frequenzen auf den menschlichen Körper wird komplett ignoriert. Das betrachte ich als grob fahrlässig, zumal Frequenzen in der Physik allgegenwärtig sind (z.B. Optik, Akustik, Astronomie, Atomphysik, Lasertechnologie, Photovoltaik, Lärmschutz, Heiztechnik, Wasserforschung, Medizintechnik).

Antwort vom Autor:

Grob fahrlässig wäre dies, wenn es eine nachvollziehbare Evidenz für Ihre Befürchtungen gibt. In der Tat habe ich als Physiker ständig mit Frequenzen zu tun, aber daraus folgt rein gar nichts in Richtung einer Gefährdung.

Manchmal frage ich mich, ob sich manche Leute unbewusst vielleicht deswegen gerne mit irrealen, aber dann immerhin gut bekämpfbaren Gefahren (etwa durch Leuchtmittel) beschäftigen, damit sie weniger vor den Ängsten durch ganz reale, aber schwerer zu beseitigende Gefahren (etwa Klimagefahren) geplagt werden.

08.08.2021

Ist eine Gesundheitsgefährdung durch Röntgenstrahlen irreal? Oder durch UV-B-Strahlen? Spielt die elektromagnetische Strahlung der Sonne etwa keine Rolle bei den Klimagefahren? Liegt es da nicht auf der Hand, unbekannten Frequenzen zu misstrauen?

Die "nachvollziehbare Evidenz" wurde bereits im ersten Kommentar angesprochen. Wenn eine nationale Behörde vor einer Gefährdung warnt, dann steht entweder ein politisches Motiv dahinter oder die Gefahr ist tatsächlich real. Hier die Original-Pressemeldung von ANSES, der französischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz: https://www.anses.fr/en/system/files/PRES2010CPA14.pdf

Manchmal frage ich mich, ob manche Leute ihr Denken nach der jeweils aktuellen NATO-Propaganda ausrichten.

Antwort vom Autor:

Selbstverständlich gibt es Gesundheitsgefährdungen durch Röntgenstrahlen und UV-B. Eine Gefährdung kann man aber nicht einfach nach einer Frequenz beurteilen. Grundsätzlich braucht es dafür auch eine gewisse Sachkenntnis. Auch Verschwörungstheorien (NATO-Propaganda zwecks Schädigung unserer Gesundheit??) sind dafür kein guter Ersatz.

Was das blaue Licht betrifft, gibt es wie bereits oben ausgeführt eine gewisse Evidenz dafür, dass dieses beispielsweise im Zusammenhang mit Makuladegeneration steht, also einer Schädigung des Auges. Deswegen sollte man die lang dauernde Belastung der Augen mit intensivem und kurzweiligem blauem Licht vermeiden. Ob man aber bereits bei normaler Beleuchtung eines Raums mit Weißlicht-LEDs hier irgendeine Gefahr läuft, halte ich für unbelegt und auch nicht plausibel. Dies allein schon wegen des Vergleichs mit dem Sonnenlicht im Freien, welches eine sehr viel höhere Intensität (auch des blauen Anteils) aufweist. Hier dürfte jeder Winterspaziergang ohne effektiven Augenschutz an einem sonnigen Tag mit Schnee weitaus schädlicher sein als der Aufenthalt in einem wie auch immer künstlich beleuchteten Raum. Schneeblindheit ist auch schon lange bekannt, und vermutlich auch ein erheblicher Risikofaktor für die Makuladegeneration, während ich über ähnliche Phänomene als Folge künstlicher Beleuchtung noch nie gehört habe. Übrigens ist der Blauanteil bei Weißlicht-LEDs nicht unbedingt hoch – gerade bei Warmlicht-Lampen u. U. sogar wesentlich geringer als bei Tageslicht oder bei Halogenlampen.

Aus diesen Gründen wäre es vollkommen unangemessen, auf der Basis entsprechender Befürchtungen LED-Beleuchtung zu vermeiden. Am ehesten könnte man noch Bedenken gegen Lichttherapie haben (gegen saisonale Depressionen eingesetzt), je nach Spektrum der dabei verwendeten Lampen.

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