RP-Energie-Lexikon
fachlich fundiert, unabhängig von Lobby-Interessen
www.energie-lexikon.info

Pufferspeicher

Definition: ein Speicher für warmes Wasser, z. B. als Teil einer Heizungsanlage

Allgemeinere Begriffe: Warmwasserspeicher, Energiespeicher

Englisch: heat storage tank

Kategorie: Energiespeicherung

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 28.05.2010; letzte Änderung: 02.01.2024

URL: https://www.energie-lexikon.info/pufferspeicher.html

In manchen Heizungsanlagen braucht man einen Pufferspeicher, d. h. einen Wärmespeicher zur kurzzeitigen Speicherung von Wärme in Form heißen Wassers.

Beispiele für die Anwendung von Pufferspeichern

Als Beispiele können die folgenden Fälle dienen:

  • Eine Heizungswärmepumpe liefert, solange sie läuft, häufig eine Heizleistung, die oberhalb des tatsächlichen Bedarfs liegt. (Dies ist vor allem der Fall bei relativ hohen Außentemperaturen, wenn wenig Heizleistung benötigt wird, eine Luft/Wasser-Wärmepumpe aber besonders viel Heizleistung erbringt.) Anstatt die Wärmepumpe ständig ein- und auszuschalten (zu takten), kann es besser sein, in den Betriebszeiten einen Pufferspeicher zu laden, aus dem das Heizsystem dann wieder für einige Zeit zehren kann. Ein anderer Aspekt ist, dass Heizkörperthermostate z. B. durch vermehrte Sonneneinstrahlung den Durchfluss so stark reduzieren können, dass der Wasserdurchfluss durch die Wärmepumpe zu niedrig ist; dann sinkt die Energieeffizienz, oder die Anlage meldet sogar eine Störung. Eine hydraulische Entkopplung mit Pufferspeicher (siehe unten) kann diese Probleme vermeiden und somit die Effizienz und die Betriebssicherheit erhöhen. Allerdings ist ein Pufferspeicher hierfür nicht in allen Fällen die beste Lösung (siehe unten).
  • Bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe lässt sich mit einem Pufferspeicher die tagsüber höhere Außentemperatur besser nutzen. Der Speicher wird also vorzugsweise tagsüber beladen, und nachts läuft die Wärmepumpe kaum noch. Die üblichen Wärmepumpen-Stromtarife verlangen auch nicht die vorwiegend die Nutzung von Nachtstrom, sondern lediglich die Unterbrechbarkeit des Strombezugs für einige Stunden pro Tag.
  • Wichtig ist ein Pufferspeicher für Holzheizkessel, insbesondere bei Verwendung von Stückholz. Diese Kessel sind in der Leistung schwer regelbar und arbeiten bezüglich Energieeffizienz und Abgasqualität am besten, wenn sie für längere Zeit mit hoher Leistung arbeiten können. Hier ist ein Pufferspeicher in der Regel sehr sinnvoll und häufig auch zwingend vorgeschrieben.
  • Auch in Verbindung mit einem Öl- oder Gasheizkessel wird manchmal ein Pufferspeicher eingesetzt, um den Brenner weniger häufig an- und abschalten zu müssen. Allerdings ist dieser Vorteil gegen die zusätzlichen Wärmeverluste des Puffers und dessen Kosten abzuwägen. Ein modulierender Brenner dürfte meist die bessere Lösung sein.
  • Ein Blockheizkraftwerk kann mehr elektrische Energie zu Zeiten hohen Bedarfs liefern (und damit einen höheren Erlös erzielen), wenn ggf. überschüssige Wärme in einem Pufferspeicher für spätere Verwendung gespeichert werden kann.
  • In Verbindung mit Solaranlagen für die solare Warmwasserbereitung mit Heizungsunterstützung werden spezielle Solarspeicher eingesetzt. Grundsätzlich funktioniert die Solarthermie in den meisten Fällen nur mit einem Pufferspeicher, da die nutzbare Wärme zeitlich verteilt und schwankend anfällt, wären zu manchen Zeiten (z. B. mit Entnahme von Warmwasser) viel höhere Leistungen benötigt werden.
  • Bei Fernwärmesystemen besteht im Sommer oft das Problem, dass die Wärmeverluste in den Leitungen im Vergleich zu den geringen gelieferten Wärmemengen stark ins Gewicht fallen. Dieses Problem kann mit Pufferspeichern an den Abnahmestellen gelöst werden: Das Wärmenetz liefert dann z. B. nur einmal täglich für zwei Stunden Wärme zur Beladung der Speicher, von denen die Verbraucher dann den ganzen Tag über zehren.
  • Manchmal ist ein Pufferspeicher sogar aus Sicherheitsgründen nötig, um die entstehende Wärme aufzunehmen, wenn sie vom Verbraucher aus irgendeinem Grund nicht abgenommen werden kann.

Hydraulische Entkopplung

Ein Pufferspeicher ermöglicht eine hydraulische Entkopplung von Komponenten. Beispielsweise kann eine Wärmepumpe mit konstantem Wasserdurchfluss arbeiten, selbst wenn die Wärmeverbraucher eine stark schwankende Leistung entnehmen.

hydraulische Entkopplung mit Pufferspeicher
Abbildung 1: Einfache Schaltung für die hydraulische Entkopplung einer Wärmepumpe von den Verbrauchern, beispielsweise einem Zentralheizungssystem.

Abbildung 1 zeigt als Beispiel das Prinzip der hydraulischen Entkopplung bei einer Wärmepumpenheizung mit Hilfe einer hydraulischen Weiche. Die Primärkreispumpe kann unabhängig vom Volumenstrom in den Heizkreisen einen für den Betrieb der Wärmepumpe sinnvollen Volumenstrom im Primärkreis erzeugen. Soweit dieser höher ist als die Wärmeabnahme, geht die Differenz in den Pufferspeicher; die Grenze zwischen wärmerem und kälterem Wasser im Speicher sinkt dann nach unten. Wenn die Wärmepumpe nach genügender Füllung des Pufferspeichers abgeschaltet wird, können die Verbraucher diesem wieder warmes Wasser entnehmen, wobei die Grenze zwischen wärmerem und kälterem Wasser wieder nach oben steigt. Der Puffer und die Betriebsbedingungen (z. B. Strömungsgeschwindigkeiten) sollten so gestaltet werden, dass eine gute Temperaturschichtung im Pufferspeicher stets erhalten bleibt.

Der Pufferspeicher kann kleiner dimensioniert werden oder in manchen Fällen sogar ganz entfallen, wenn die Wärmepumpe über einen leistungsgeregeltem Kompressor (Kältemittelverdichter) verfügt. Der Mehrpreis für eine solche modulierende Wärmepumpe dürfte häufig gering sein als der für einen Pufferspeicher, und die damit erzielbare Energieeffizienz ist unter Umständen wesentlich höher, da Wärmepumpen im Teillastbetrieb mit reduzierter Kompressordrehzahl oft wesentlich effizienter arbeiten als bei Volllast.

Dieselbe Technik der hydraulischen Entkopplung mit Pufferspeicher ist oft auch nützlich für die Kombination mehrerer Wärmequellen, z. B. Heizkesseln und Wärmepumpen.

Direkte und indirekte Beheizung von Pufferspeichern

Die Wärmezufuhr kann bei einem Pufferspeicher direkt durch Zufuhr warmen Wassers geschehen, wie in Abbildung 1 gezeigt. Ebenfalls ist eine indirekte Beheizung durch Rohrschlangen im Speicher möglich, die als Wärmeübertrager dienen. Letzteres ist beispielsweise notwendig bei der Beheizung mit Sonnenkollektoren, in denen eine frostgeschützte Solarflüssigkeit zirkuliert.

Speicherbare Wärmemenge

Die Wärmemenge, die in einem Pufferspeicher gespeichert werden kann, hängt nicht nur vom Speichervolumen ab, sondern auch vom Temperaturhub, d. h. der Differenz zwischen maximaler und minimaler Temperatur im Speicher. Beispielsweise kann ein Speicher für eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung auf maximal 90 °C aufgeheizt werden, und als Minimaltemperatur kann man 30 °C annehmen, wenn dies die benötigte Vorlauftemperatur des Heizungssystems ist. (Wärme unterhalb dieses Temperaturniveaus lässt sich im System nicht mehr nutzen.) Dann ergibt sich die speicherbare Wärmemenge bei einem Speichervolumen von z. B. 400 Litern zu 4,19 kJ/(kg K) · 400 kg · (90 − 30) K = 101 MJ = 28 kWh. Wenn derselbe Speicher mit einer Wärmepumpe nur auf 60 °C aufgeheizt werden könnte, könnte nur halb so viel Energie gespeichert werden, nämlich 14 kWh.

Wärmeverluste von Pufferspeichern

Ein aufgeheizter Pufferspeicher verursacht gewisse Wärmeverluste. Die Wärmeleitung nach außen kann durch eine gute Wärmedämmung z. B. mit Polystyrol-Formteilen oder mit Steinwolle minimiert werden.

Kritische Punkte sind hierbei die Rohranschlüsse, die die Wärmedämmschicht durchstoßen – insbesondere die im oberen (meist wärmeren) Bereich liegenden. Günstig ist es, wenn die Rohrleitungen auf einer gewissen Länge noch unter der Dämmung des Speichers verlaufen. Natürlich sollten auch die Rohre außerhalb des Speichers gut gedämmt werden.

Hilfreich kann auch ein Thermosiphon sein: Die austretende Rohrleitung wird zunächst ein Stück weit nach unten geführt, damit in Zeiten ohne Wasserdurchfluss nicht Wärme durch Konvektion im Rohr abgeführt werden kann.

Nicht optimal gedämmte Warmwasser-Pufferspeicher z. B. einer Größe von einigen hundert Litern in einem Heizkeller können pro Tag durchaus etliche Kilowattstunden Wärme verlieren. Bei guter Dämmung sind es nur noch z. B. 2 kWh – natürlich abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Speicherinhalt und Umgebung.

Manche Häuser mit Solarheizung enthalten einen sehr großen Pufferspeicher (mit mehreren tausend Litern), der in den beheizten Bereich des Gebäudes integriert wird. Dadurch gelangt die vom Speicher trotz Dämmung abgegebene Wärme in die genutzten Räume, ist also nicht verloren – jedenfalls nicht innerhalb der Heizperiode. Im Sommer ist diese Wärmezufuhr allerdings unerwünscht.

Korrekte Dimensionierung von Pufferspeichern

Um seine Funktion gut zu erfüllen, muss ein Pufferspeicher eine ausreichend große Wärmespeicherkapazität haben. Andererseits sollte ein unnötig großer Speicher nicht nur wegen der höheren Investitionskosten vermieden werden, sondern auch wegen der dann höheren Wärmeverluste. Die richtige Dimensionierung ergibt sich also aus einem Kompromiss zwischen der optimalen Speicherfunktion auf der einen Seite und Wärmeverlusten und Investitionskosten auf der anderen Seite.

Welche Speichergröße jeweils richtig ist, hängt stark von der jeweiligen Einsatzsituation ab und durchaus nicht nur beispielsweise von der Leistung des eingesetzten Wärmeerzeugers. Für diverse Einsatzgebiete gibt es einfache Faustregeln, die immerhin eine grobe Abschätzung ermöglichen. Beispielsweise verlangt die BAFA bei geförderten Systemen mit Holzscheitkessel ein Speichervolumen von mindestens 55 Litern pro Kilowatt vor; 100 Liter dürften häufig sogar besser sein. Bei Solarthermieanlagen mit Heizungsunterstützung wird ein Mindestvolumen von 40 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche (bei Flachkollektoren) oder 50 Litern pro Quadratmeter (bei Vakuumröhrenkollektoren) gefordert. Eine erfahrene Fachperson sollte zumindest in einfachen Fällen in der Lage sein, die sich aus solchen Faustregeln ergebenden Werte anhand der konkreten Umstände noch sinnvoll anzupassen; hierfür muss man freilich wissen, welche Annahmen einer Faustformel zu Grunde liegen und welche Faktoren im Einzelfall eine Korrektur notwendig machen. Für genauere Aussagen sind oft aufwendigere Berechnungen notwendig.

Häufig ist ein gewisses Mindestvolumen nötig, um mit einem Pufferspeicher den entscheidenden Nutzen zu erzielen; eine wesentlich höhere Dimensionierung bringt jedoch kaum einen höheren Nutzen, sondern nur wesentlich höhere Kosten und Wärmeverluste. Beispielsweise fordert die BAFA bei einer Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung in einem Einfamilienhaus (10 m2 Flachkollektoren) einen Pufferspeicher mit 400 Litern. Den Speicher erheblich größer auszulegen, würde den solaren Deckungsgrad kaum weiter erhöhen.

Auch bei der Realisierung einer Solarheizung ist es meist sinnvoll, den Pufferspeicher so auszulegen, dass ein Deckungsgrad von z. B. 80 bis 90 % erreicht wird, und den restlichen kleinen Bedarf mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger (z. B. einem kleinen Pelletheizkessel) zu decken.

Schichtladespeicher

Manche Puffer sind als Schichtladespeicher konzipiert. Hier wird durch geeignete Maßnahmen gewährleistet, dass eine starke Temperaturschichtung erhalten bleibt. Dies hat diverse Vorteile, die im Artikel über Schichtladespeicher erklärt werden.

Kombispeicher

Ein Kombispeicher ist eine platzsparende Kombination aus Heizungs-Pufferspeicher und Warmwasserspeicher. Hier kann beispielsweise ein kleinerer Warmwasserspeicher einfach in einen größeren Heizungs-Pufferspeicher (am oberen Ende) eingelassen sein, so dass er Wärme über seine Wände aus dem Pufferspeicher bezieht. Im unteren Teil kann noch ein Wärmeübertrager für die Beheizung mit Sonnenkollektoren eingebaut sein. Diese Bauart ist platzsparend und kann das System vereinfachen. Allerdings muss natürlich der obere Bereich des Pufferspeichers immer genügend warm sein für die Warmwasserbereitung – oft wärmer, als für den Heizungsbetrieb nötig. In Verbindung mit Niedertemperatur-Heizsystemen ist dies ungünstig; ein separater Warmwasserspeicher wäre dann sinnvoller.

Kombination mehrerer Pufferspeicher

Wenn ein Pufferspeicher z. B. aufgrund der Raumhöhe oder aufgrund begrenzter Türöffnungen nicht die gewünschte Größe erreichen kann, kann eine Kombination mehrerer Pufferspeicher verwendet werden. Diese können hydraulisch in Serie geschaltet werden (Kaskadenschaltung) oder auch parallel (ggf. mit hydraulischem Abgleich). Der Wärmeverlust ist höher als bei Verwendung eines einzelnen größeren Speichers, da die Oberfläche insgesamt größer ist.

Drucklose Pufferspeicher

Die meisten Pufferspeicher stehen unter dem gleichen Druck wie das angeschlossene System. Es gibt jedoch auch drucklose Speicher, bei denen die Wärmezufuhr und Entnahme nur über Wärmeübertrager erfolgen. Das Wasser im Speicher bleibt dann immer dort stehen und wird nicht wie sonst durch das gesamte Heizsystem umgewälzt. Solche drucklosen Speicher sind manchmal leichter realisierbar, besonders bei sehr großen Volumina. Wenn keine allzu hohen Temperaturen nötig sind, ist auch eine Ausführung mit Kunststoff möglich.

Eisspeicher sind häufig von dieser drucklosen Bauart.

Verzicht auf einen Pufferspeicher bei Wärmepumpenheizungen

Bei Wärmepumpenheizungen in Verbindung mit einer Fußbodenheizung kann es sinnvoll sein, die Anlage so auszulegen, dass auf einen Pufferspeicher verzichtet werden kann. Dies bedingt den zusätzlichen Verzicht auf Einzelraumthermostate, so dass die Heizungs-Umwälzpumpe zu jeder Zeit genügend Wasser durch das Zentralheizungssystem mit Fußbodenheizung pumpen kann. Dann werden effektiv die Böden des gesamten Hauses als Wärmespeicher benutzt.

Das Fehlen von Einzelraumthermostaten muss nicht unbedingt nachteilig sein, insbesondere wenn die Fußbodenheizung mit einer sehr niedrigen Vorlauftemperatur von z. B. maximal 30 °C betrieben werden kann, so dass der Selbstregeleffekt (verminderte Wärmeabgabe bei ansteigender Raumtemperatur) auftritt. In einem gut wärmegedämmten Gebäude mit eng verlegten Heizschlangen im Fußboden ist dies durchaus realistisch.

Diese Strategie führt zu einer einfacheren Anlage mit eher geringeren Investitionskosten und weniger Fehlermöglichkeiten. Ebenfalls kann eine solche Anlage sehr energieeffizient arbeiten, vor allem wegen der niedrigen Vorlauftemperatur und der guten Speicherwirkung der Böden. Selbst dass die Temperaturen in einzelnen Räumen auch einmal etwas höher ausfallen können, ändert daran kaum etwas. Allerdings wird anfangs eine sorgfältige Einstellung der Stellventile für alle Zimmer nötig, um die richtigen Raumtemperaturen zu erhalten. Eventuell kann eine solche Strategie auch durch gesetzliche Vorschriften verhindert werden, die etwa den Verzicht auf Einzelraumthermostate verbieten.

Siehe auch: Heizungsanlage, Warmwasserspeicher, Wärmespeicher, Energiespeicher, Schichtladespeicher, Eisspeicher, Solarspeicher, Taktbetrieb

Fragen und Kommentare von Lesern

16.02.2021

Wie kann bei einem Multifunktions-Schichtenladespeicher in Verbindung mit einer L/W-Wärmepumpe die Vorlauftemperatur im Ladekreis möglichst gering gehalten werden, um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhöhen? Im Entlade-Mischkreis ist eine Fußbodenheizung installiert.

Antwort vom Autor:

Dies ist eine schwierige Frage, und die Antwort hängt sicherlich von der konkreten Form des Systems ab. Deshalb kann ich hier nur gewisse allgemeine Hinweise geben.

Eine hohe Effizienz bei der Brauchwasserbereitung mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe hängt nicht nur davon ab, eine wie hohe Temperatur diese liefern muss, sondern auch von der Temperatur des in die Wärmepumpe fließenden Heizwassers. Deswegen ist es wichtig, die niedrige Temperatur des kalten Frischwassers möglichst gut zu nutzen, indem man dieses nicht unnötig mit wärmerem Heißwasser vermischt. Hierfür ist ein gut konstruierter Schichtladespeicher natürlich günstig. Vermutlich wäre es sinnvoll, die Wärmepumpe mit einem gut dosierten Volumenstrom so zu betreiben, dass sie das Wasser in einem Durchgang von der genannten niedrigen Temperatur auf die nötige Brauchwassertemperatur aufheizt. Wenn man nämlich einen höheren Volumenstrom wählt, sodass die Wärmepumpe zunächst eine zu niedrige Temperatur liefert, bis der untere Teil des Speichers entsprechend aufgeheizt ist, bekommt man eine entsprechend starke Durchmischung.

Anders kann die Situation aber sein, wenn man auch Solarwärme nutzt. Dann könnte es sinnvoll sein, der Wärmepumpe nicht das kälteste Wasser ganz unten zuzuführen, sondern das von einer mittleren Anzapfung.

Der optimale Betrieb gerade eines Systems mit Nutzung von Solarwärme ist also nicht einfach zu finden. Man wird vermutlich sogar die Betriebsstrategie je nach den konkreten Umständen (Temperaturniveaus, Verfügbarkeit von Solarwärme etc.) automatisch umstellen müssen. Vermutlich wird in der Praxis das bestehende energetische Potenzial häufig nicht annähernd ausgenutzt, weil die Hersteller nicht ausreichend Mühe in die Entwicklung investieren, wenn die resultierenden Vorteile ohnehin nicht leicht bewiesen werden können.

12.09.2021

Meine L/W-Wärmepumpe mit 10 kW und Mindestdurchfluss von 1400l/h betreibt eine Fußbodenheizung mit ca. 250 l Wasserinhalt. Das Haus ist BJ 2018 und sehr gut gedämmt. Die Heizungsleistung ist enorm, so dass im offenen WZ/EZ/KÜ der Thermostat schon bald zu macht und damit der Mindestdurchfluss nicht mehr erreicht werden kann. Dadurch taktet die WP, und im Bad wird es nicht mehr richtig warm. Der hydraulische Ausgleich ist durchgeführt und die WP eingeregelt.

Als letzte Abhilfe empfiehlt der Heizungsbauer den Einbau eines Pufferspeichers mit 200 l oder 400 l. Eine PV-Anlage ist installiert, so dass am Tag Sonnenenergie genutzt werden kann. Was empfiehlt sich, 200 l oder doch 400l ?

Antwort vom Autor:

Ohne Pufferspeicher geht es normalerweise nicht, wenn die Temperaturregelung wie üblich über Raumthermostate erfolgt. Das zeigt auch Ihr Beispiel.

Ein größerer Speicher wäre sicherlich nützlich, um mehr Sonnenenergie nutzen zu können. Selbst mit 400 l kommen Sie allerdings nicht sehr weit, da dieses Volumen verbunden mit dem nicht allzu großen Temperaturhub eine recht begrenzte Speicherkapazität ergibt; die volle Leistung der Wärmepumpe würde den Speicher wohl innerhalb von weniger als einer Stunde füllen.

04.06.2022

Wir haben ein Mehrfamilienhaus mit 5 Wohneinheiten. Wir heizen mit einer Sole-Wärmepumpe. Das Warmwasser wird in einem Pufferspeicher auf 43° durch die Wärmepumpe erhitzt und dann bis auf 60 °C mittels Elektroheizstab (1 mal wöchentlich auf 65 °C). Ich möchte künftig überschüssigen PV-Strom nutzen, um möglichst viel Warmwasser (Brauchwasser) damit zu erwärmen. Macht es Sinn, dazu einen zweiten Pufferspeicher aufzubauen, der mittels eines Heizstabes durch PV-Strom bis auf z. B. max. 90° erhitzt wird, um das Wasser vom 2. Pufferspeicher in den ersten (originalen) Pufferspeicher umzupumpen (auszutauschen), wenn dessen Temperatur niedriger ist als 60 °C und niedriger ist als im zweiten Pufferspeicher? Die Idee ist also, möglichst viel PV-Strom in Warmwasser zu speichern und bei Bedarf den ersten Pufferspeicher damit zu beladen.?

Antwort vom Autor:

Ich würde das nicht machen. Man braucht ja mit dem Heizstab mindestens die dreifache Strommenge für diese Art der Warmwasserbereitung, schon ohne Berücksichtigung der Wärmeverluste des zusätzlichen Pufferspeichers. Von daher ist das Einsparpotenzial schon sehr niedrig, und die Investitionen würde sich wohl niemals amortisieren. Also besser den überschüssigen Strom einfach ins Netz einspeisen.

02.07.2022

Wir planen für unser 1986 gebautes EFH (150 qm WF, Fußbodenheizung, in 2020 nachträglich gedämmt nach neuestem Standard so weit möglich) eine ca. 12-15 kWp große PV-Anlage mit 10 kWh Speicher, des weiteren L/W-WP. Wir heizen auch sehr viel mit Holz über unseren ca. 20 Jahren alten Heizkamin, der auch über ein 17-Liter-Wasserregister den bisherigen Pufferspeicher mit unterstützt. Das Trinkwasser soll, so weit möglich, über die PV-Anlage mit geheizt werden. Jetzt führe ich mit zwei Unternehmen die Diskussion über die Größe des Wasserspeichers. Der eine meint, 400 l sind ausreichend, der andere tendiert zu 800 Litern - was ist richtig? Wir bewohnen das Haus mit 2 Personen. Was empfehlen Sie uns?

Antwort vom Autor:

Ich denke, dass 400 l für zwei Personen genügen, wenn es nur um Warmwasser geht. Zwar können Sie mit 800 l manchmal mehr einspeichern und an einem sonnenarmen Tage danach noch verbrauchen, aber dies dürfte nicht allzu häufig passieren.

Man könnte aber auch darüber nachdenken, einen größeren Heizwasser-Speicher zu installieren, der von der Wärmepumpe erwärmt wird. In diesem Falle macht etwas mehr Volumen schon Sinn.

04.07.2022

Wir haben ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung mit insgesamt 235 m² Wohnfläche gekauft und möchten die Nachtspeicheröfen gegen eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung tauschen. Der Wärmebedarf wurde als 16 kW bei −10°C Außentemperatur berechnet und die ausgewählte Wärmepumpe bringt eine Heizleistung von bis zu 19 kW bei A-7/W35. Die meisten Kombispeicher (Trinkwasser plus Pufferspeicher) von verschiedenen Herstellern besitzen 200 bis 300 Liter Trinkwasserspeicher aber lediglich 100 Liter Pufferspeicher.

Wir dachten an einen 300 Liter Trinkwasserspeicher und separaten 200 oder 300 Liter Pufferspeicher. Der Heizungsinstallateur empfiehlt jedoch einen 500 Liter Pufferspeicher, damit die Wärmepumpe weniger taktet. Dieser passt jedoch nicht durch die 69 cm breite Tür in den kleinen Technikraum.

Die Wärmepumpe hat laut Herstellerangaben einen modulierenden Verdichter. So wie ich gelesen habe, könnte man bei einem modulierenden Verdichter einen kleineren Pufferspeicher verwenden und mit 300 Liter Pufferspeicher haben wir das dreifache Puffer-Volumen was der Kombispeicher des gleichen Herstellers hat. Ich habe auch gehört, dass der größte Puffer wäre das Wasser in der Fußbodenheizung, und wir haben 235 m² Wohnfläche.

Wie sehen Sie das? Meinen Sie 300 Liter Pufferspeicher würden bei einer Wärmepumpe mit modulierendem Verdichter reichen, oder würde Sie eher zu 500 Liter raten?

Antwort vom Autor:

Ich denke schon, dass 300 l genügen sollten – auch wenn ich keine vollständigen Daten für diese Überlegung habe, beispielsweise den Leistungsbereich, in dem die die Wärmepumpe moduliert werden kann.

Die Fußbodenheizung selbst ist in der Tat schon ein großer Wärmespeicher, der aber nicht die Funktion des Pufferspeichers ersetzt, wenn man die Temperatur der Räume einzeln regelt. Sehr hilfreich wäre dieser zusätzliche Speicher nur, wenn man die Anlage so betreiben könnte, dass sie zeitweise auch etwas mehr Wärme in die Fußböden befördern darf. Dieser Ansatz scheitert aber teilweise an Vorschriften.

15.11.2022

Ich möchte eine Erdwärmesonde installieren lassen und bin jetzt überrascht, dass bei einer 10-kW-Anlage in verschiedenen Angeboten die Größe des Heizungspuffers einmal 100 l und dann 300 l sein soll (keine Fußbodenheizung). Der Brauchwasserpuffer schwankt in den Angeboten auch zwischen 200 l und 400 l. Im Moment haben wir einen 250 l Brauchwasserspeicher mit Solarthermie.... ! Was ist jetzt realistisch?

Antwort vom Autor:

Man kann nicht genau ausrechnen, wie groß der Puffer optimalerweise wäre, zudem das von vielen Details abhängt. Beispielsweise wird eine leistungsgeregelte Wärmepumpe tendenziell mit einem deutlich kleineren Pufferspeicher zurechtkommen, da vor allem wenn der Regelbereich der Leistung groß ist.

09.12.2023

Wie hoch sollte die Temperatur im Pufferspeicher sein, damit die Wasser-Wasserwärmepumpe nicht alle 20 Minuten anläuft?

Antwort vom Autor:

Das kann man so nicht sagen, weil es von vielen Details abhängt. Im Einfamilienhaus wären es typischerweise wenige hundert Liter, aber das ist im Einzelfall zu prüfen.

Hier können Sie Fragen und Kommentare zur Veröffentlichung und Beantwortung vorschlagen. Über die Annahme wird der Autor des RP-Energie-Lexikons nach gewissen Kriterien entscheiden. Im Kern geht es darum, dass die Sache von breitem Interesse ist.

Wegen starker Arbeitsbelastung bitten wir um Verständnis dafür, dass nicht gut passende Kommentare und Fragen nicht bearbeitet werden können, und dass die Bearbeitung oft einige Wochen benötigt.

Wenn Ihnen hier geholfen wird, möchten Sie sich vielleicht mit einer Spende revanchieren, mit der Sie die weitere Entwicklung des Energielexikons unterstützen.

Datenschutz: Bitte geben Sie hier keine personenbezogenen Daten ein. Wir würden solche allerdings ohnehin nicht veröffentlichen und bei uns bald löschen. Siehe auch unsere Datenschutzerklärung.

Wenn Sie eine persönliche Rückmeldung oder eine Beratung vom Autor wünschen, schreiben Sie ihm bitte per E-Mail.

Ihre Frage oder Ihr Kommentar:

Ihr Hintergrund (freiwillige Angabe, z. B. "Handwerker", "Journalist" oder "Schüler"):

Spam-Prüfung:

  (Bitte die Summe von fünf und zwölf hier als Ziffern eintragen!)

Mit dem Abschicken geben Sie Ihre Einwilligung, Ihre Eingaben gemäß unseren Regeln hier zu veröffentlichen.

preview

Wenn Ihnen diese Website gefällt, teilen Sie das doch auch Ihren Freunden und Kollegen mit – z. B. über Social Media durch einen Klick hier:

Diese Sharing-Buttons sind datenschutzfreundlich eingerichtet!

Code für Links auf anderen Webseiten

Wenn Sie einen Link auf diesen Artikel anderswo platzieren möchten (z. B. auf Ihrer Website, Social Media, Diskussionsforen oder in der Wikipedia), finden Sie hier den benötigten Code. Solche Links können z. B. für Worterklärungen sehr nützlich sein.

HTML-Link auf diesen Artikel:

<a href="https://www.energie-lexikon.info/pufferspeicher.html">
Artikel über Pufferspeicher</a>
im <a href="https://www.energie-lexikon.info/">RP-Energie-Lexikon</a>

Mit Vorschaubild (siehe den Kasten direkt über diesem):

<a href="https://www.energie-lexikon.info/pufferspeicher.html">
<img src="https://www.energie-lexikon.info/previews/pufferspeicher.png"
alt="Artikel" style="width:400px"></a>

Falls Sie es für angemessen halten, einen Link in der Wikipedia zu setzen, z. B. unter "==Weblinks==":

* [https://www.energie-lexikon.info/pufferspeicher.html
Artikel über 'Pufferspeicher' im RP-Energie-Lexikon]