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Wärmedämmung von Dächern

Definition: eine Art von Wärmedämmung, die Wärmeverluste an einem Dach reduziert

Allgemeiner Begriff: Wärmedämmung

Englisch: roof insulation

Kategorien: Energieeffizienz, Haustechnik, Wärme und Kälte

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 22.03.2015; letzte Änderung: 20.08.2023

URL: https://www.energie-lexikon.info/waermedaemmung_von_daechern.html

Im einfachsten Fall besteht der Dachstuhl eines Schrägdachs im Wesentlichen nur aus den von unten nach oben laufenden Dachsparren, den darauf angebrachten horizontalen Dachlatten und einer Ziegeleindeckung, die sich auf die Dachlatten stützt. Diese Form des Daches bietet keinerlei Wärmedämmung; starke Wärmeverluste entstehen bei der Beheizung des Raums unter dem Dach nicht nur durch Wärmeleitung durch die Dachziegel, sondern vor allem auch dadurch, dass ein solches Dach alles andere als luftdicht ist. Solche Verhältnisse sind wärmetechnisch kein Problem, wenn der Spitzboden (d. h. der Raum unterhalb des Daches) lediglich als unbeheizter Lagerraum genutzt wird und die darunter liegende Geschossdecke angemessen wärmegedämmt wird. Der Spitzboden bleibt dann einfach kalt; er liegt außerhalb des Wärmedämmperimeters.

einfaches Dach
Abbildung 1: Ein einfaches Dach mit Dachsparren, Dachlatten und Ziegeln. Durch Ritzen sieht man ins Freie. Eine einfache Zwischensparrendämmung mit Mineralwollematten würde hier nicht genügen für einen Wohnraum unter dem Dach, weil keine Winddichtigkeit gegeben wäre und die Dämmdicke zu gering wäre. Quelle: www.einblasdaemmung.de

Wenn der Raum unter dem Dach aber doch beheizt werden soll, ist eine Wärmedämmung des Dachs unbedingt notwendig. Sie kann entweder bereits beim Hausbau oder auch nachträglich eingebaut werden. Es geht im Kern darum, die Wärmeverluste des Dachs trotz eines nun großen Temperaturunterschieds zwischen außen und innen (jedenfalls im Winter) möglichst klein zu halten, wobei Verluste sowohl durch Wärmeleitung als auch durch das Eindringen kalter Luft und das Entweichen warmer Luft zu berücksichtigen sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der sommerliche Wärmeschutz: Dachflächen können bei starker Sonneneinstrahlung sehr heiß werden, und im Falle einer fehlenden oder unzureichenden Wärmedämmung kann der Wohnkomfort im Dachraum schlecht bis völlig inakzeptabel werden.

Die Wärmeverluste durch ein Hausdach (bzw. durch die oberste Geschossdecke) können vor allem bei Häusern mit nur ein oder zwei Geschossen einen erheblichen Anteil der gesamten Wärmeverluste des Gebäudes ausmachen. Ob sich die Verminderung dieser Verluste durch Wärmedämmung lohnt, hängt freilich kaum davon ab, ob anderswo (beispielsweise an der Fassade) ebenfalls Verluste auftreten. Die Verluste beim Dach verursachen nämlich unabhängig davon einen gewissen zusätzlichen Heizwärmeverbrauch, dessen Reduktion mit dem jeweiligen Aufwand für die Wärmedämmung zu vergleichen ist. Ähnliche Überlegungen sind beispielsweise für die Fassade anzustellen, um am Ende beispielsweise zu entscheiden, an welcher Stelle bevorzugt Maßnahmen ergriffen werden sollten. Bei Dächern kann im Rahmen einer energetischen Sanierung häufig ein sehr guter Wärmeschutz erreicht werden, der dem eines Neubaus in nichts nachsteht.

Es gibt bei Dächern eine Vielzahl technischer Probleme und Lösungen, die in diesem Lexikonartikel keineswegs vollständig diskutiert werden können. Es sollen anhand typischer Beispiele nur die wichtigsten Aspekte gründlich erklärt werden. Für die Prüfung und Bearbeitung konkreter Fälle ist das Heranziehen einer kompetenten Fachperson (etwas eines Dachdeckers und/oder eines Energieberaters) oft unbedingt notwendig. Zu warnen ist vor Arbeiten Unkundiger, durch die langfristig nicht nur unnötig hohe Wärmeverluste, sondern unter Umständen auch schwere Bauschäden entstehen können.

Behandlung der Feuchtigkeit

Feuchtigkeit kann im Wesentlichen auf zwei ganz unterschiedliche Weisen in Dachkonstruktionen gelangen:

  • als flüssiges Wasser oder Schnee von oben
  • als Wasserdampf vor allem von unten, der dann an kälteren Stellen kondensiert, d. h. Tauwasser bildet

Da hier durch bei ungeeigneten Dachaufbau große Probleme entstehen können, ist es sehr wichtig, die mit Feuchtigkeit verbundenen Aspekte genau zu verstehen. Im schlimmsten Fall verrottet durch den Einfluss von Feuchtigkeit die üblicherweise aus Holz bestehende Dachkonstruktion so, dass am Ende nur noch ein Abriss und die Neuerstellung des Dachs für eine Sanierung infrage kommt. Selbst wenn die Stabilität des Dachs nicht infrage gestellt wird, können giftige Ausdünstungen von Schimmelpilzen für die Bewohner gesundheitlich sehr bedenklich sein. Außerdem wird die Wirkung einer Wärmedämmung häufig massiv verschlechtert, wenn das Wärmedämmmaterial durchfeuchtet wird.

Schutz vor Regenwasser und Schnee

Zunächst einmal muss möglichst zuverlässig verhindert werden, dass Regenwasser oder Schnee in eine Wärmedämmung unterhalb der Dachziegel gerät. Eine Ziegelschicht allein kann dies nicht unter allen Umständen garantieren, weil Beschädigungen von Ziegeln möglich sind, aber nicht immer schnell entdeckt und behoben werden können. Außerdem kann Flugschnee durch den Wind unter die Ziegel gedrückt werden. Aus solchen Gründen sollte ein zusätzlicher Regenwasserschutz unterhalb der Ziegeleindeckung bestehen. Häufig wird dies durch eine sogenannte Unterspannbahn (eine Kunststofffolie) relativ kostengünstig realisiert. In der Regel sollte diese diffusionsoffen sein; sie sollte also einerseits von oben kommendes flüssiges Wasser sicher nach unten in die Dachrinnen ableiten, andererseits aber eine gewisse Durchlässigkeit für von unten kommenden Wasserdampf aufweisen. Andere Lösungen setzen beispielsweise auf eine Schicht von dafür geeigneten Holzfaserplatten.

Übrigens schützt ein solcher Regenwasserschutz die darunter liegende Wärmedämmung auch zuverlässig vor Tauwasser, welches in manchen Situationen auf der Unterseite der Dachziegel entstehen kann.

Unterhalb einer Ziegelschicht wird meistens ein gewisser Hohlraum belassen (also nicht mit Dämmmaterial ausgefüllt), der als eine Belüftungsebene dient (Prinzip des Kaltdachs). Dieser Hohlraum wird bei trockenem Wetter durch immer bestehende Undichtigkeiten der Ziegelschicht austrocknen, vor allem wenn die Ziegel von der Sonne beschienen werden. Es gibt aber auch Warmdächer (einschalige Dächer), bei denen eine solche Belüftungsebene fehlt; die Dachhaut liegt dann direkt auf der Dämmschicht. Mit Warmdächern und Kaltdächern kann der Heizwärmebedarf genauso effektiv vermindert werden; beim sommerlichen Wärmeschutz ist das Kaltdach allerdings überlegen, weil die Luft unter den heißen Ziegeln einiges an Wärme abführen kann.

Wenn der Raum unterhalb des Dachs nicht regulär als Wohnraum genutzt wird, kann es auch einigermaßen ausreichend sein, ohne einen zusätzlichen Regenwasserschutz zu arbeiten, wenn das verwendete Wärmedämmmaterial (z. B. Mineralwolle) eine gelegentliche Durchfeuchtung (z. B. bei Defekten von Ziegeln) verträgt. Zeitweilig und nur stellenweise eindringendes Wasser kann bei trockenem Wetter dann nach oben wieder entweichen. Allerdings ist dies keine optimale Lösung; zumindest sollte dann sorgfältig überwacht werden, dass Defekte von Ziegeln schnell entdeckt und behoben werden. Wenn nämlich die eindringenden Wassermengen doch höher sind, sodass sich beispielsweise ganze Wassersäcke auf einer darunter liegenden Dampfsperre bilden, können erhebliche Probleme entstehen, bis hin zur Verrottung der Dachkonstruktion. Außerdem leidet die Funktion der Wärmedämmung, teils selbst nachdem die Schicht wieder völlig ausgetrocknet ist.

Schutz gegen Wasserdampf

Wasserdampf kommt vor allem von unten, d. h. aus den beheizten Dachraum, weil die Luft bei erhöhter Temperatur wesentlich mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kalte Außenluft; die absolute Luftfeuchtigkeit ist an kalten Tagen innen meist wesentlich höher als außen, selbst wenn die relative Luftfeuchtigkeit geringer ist. Wenn nun warme Luft einen Weg von innen nach außen findet (angetrieben durch Winddruck oder Auftrieb), wird sie dabei zunehmend abgekühlt, sodass ihre relative Luftfeuchtigkeit auf annähernd 100 % ansteigen kann, wobei ein Teil des Wasserdampfs auskondensiert und somit Tauwasser entsteht. Es sollte weitestgehend verhindert werden, dass dies z. B. in einer Dämmschicht oder an dem Holz der Dachkonstruktion geschieht. Deswegen ist es meist notwendig, auf der inneren (warmen) Seite eine sogenannte Dampfsperre (Dampfbremse) anzubringen. Dies kann beispielsweise eine möglichst diffusionsdichte Kunststofffolie oder auch eine Aluminiumkaschierung eines Dämmmaterials sein. Wichtig ist hierbei, dass auch Verbindungsstellen wirklich dicht sind; es genügen beispielsweise nicht lose übereinandergelegte Folien, sondern diese müssen z. B. durch Verschweißen oder Verkleben miteinander verbunden werden.

Die oben genannte Unterspannbahn wie auch die Dampfsperre wirken nicht nur gegen Feuchtigkeitsprobleme, sondern führen gleichzeitig zur Winddichtigheit der Konstruktion. Ohne diese könnte es leicht vor allem bei windigem Wetter zu unangenehmen Zugerscheinungen kommen, die ebenfalls mit hohen Wärmeverlusten verbunden sind. Man beachte außerdem, dass Luftströmungen durch eine Dämmschicht diese nicht unbedingt austrocknen, sondern eben gerade auch befeuchten können.

Eine Dampfsperre schützt auch eine darunter liegende Innenwand vor Wasser, welches bei Defekten von oben eindringt. Dies hat freilich den Nachteil, dass solche Defekte dann leicht unbemerkt bleiben und nicht behoben werden, bevor ernste Schäden entstehen. Deswegen wird ein zuverlässiger Regenwasserschutz (siehe oben) umso wichtiger.

Zeitweilig kann Tauwasser auch auf der Unterseite einer Ziegeleindeckung entstehen, vor allem in Stunden, in denen diese noch kälter ist als die Umgebungsluft. Die entstehenden Mengen sind allerdings relativ gering. Abtropfendes Tauwasser kann z. B. durch eine Unterspannbahn problemlos abgeführt werden, und es sollte selbst bei einer Mineralwolledämmung ohne Unterspannbahn keine ernsten Probleme verursachen. Wenn ganze Wassersäcke auf einer Dampfsperre gefunden werden, deutet dies viel eher auf massive Undichtigkeiten hin, durch die flüssiges Wasser oder Schnee eindringt.

Manchmal wird auch eine zweite Belüftungsebene zwischen Dämmstoff und Unterspannbahn geschaffen. Diese kann dazu dienen, von unten trotz Dampfsperre eingedrungenen Wasserdampf (z. B. bei einer nicht perfekt verarbeiteten Dampfsperre) nach oben abzuführen. Allerdings sollte hierfür auch eine diffusionsoffene Unterspannbahn genügen.

Wichtige technische Varianten der Dachdämmung

Zwischensparrendämmung

Die Zwischensparrendämmung ist eine häufig gebrauchte technische Form der Wärmedämmung eines Dachs. Hier wird ein Wärmedämmmaterial in Form von Dämmplatten, Dämmmatten oder auch einer Einblasdämmung in die zwischen den Dachsparren liegenden Streifen eingebracht. Damit wird ein Platz genutzt, der kaum anderweitig nutzbar wäre, und die Dachsparren bieten eine praktische Möglichkeit der Befestigung des Dämmmaterials.

Ein grundsätzlicher Nachteil der Zwischensparrendämmung ist, dass sie die Wärmeleitung durch die Dachsparren nicht verhindert. Diese bilden also Wärmebrücken. Außerdem ist die Höhe der Sparren oft relativ gering (z. B. nur 12 cm), was dann auch die Dicke der Dämmschicht entsprechend begrenzt. Beide Probleme können vermindert werden, indem man die Dachsparren relativ hoch gestaltet (ggf. auch nachträglich "aufdoppelt") und andererseits relativ dünn ausführt.

Die Wirkung einer Zwischensparrendämmung kann völlig unterminiert werden, wenn die Schicht von Luft durchdrungen werden kann. Probleme treten häufig auf, wenn der Anschluss des Dämmmaterials an die Sparren nicht genügend präzise ausgeführt wird, was insbesondere bei Verwendung relativ fester Platten und bei kompliziert geformten Stellen (z. B. mit Durchführungen) schwierig sein kann. Besser gelingt eine gute Abdichtung durch Verwendung weicher Dämmmatten, die bewusst ein wenig größer zugeschnitten werden, und vor allem mit einer Einblasdämmung. Im Übrigen sollte der Einfluss des Winddrucks unterbunden werden, beispielsweise durch eine Unterspannbahn.

Dämmung unter den Sparren

Dach mit Einblasdämmung
Abbildung 2: Ein von ihnen wärmegedämmtes Dach mit Einblasdämmung auf der Basis von Celluloseflocken. Quelle: www.einblasdaemmung.de

Vor allem wenn eine Zwischensparrendämmung allein nicht ausreicht, kann ergänzend auch eine Dämmung unter den Sparren als durchgehende Schicht angebracht werden. Beispielsweise gibt es hierfür Hartschaumplatten, die dank einer inneren Folie luftdicht verlegt werden können, also die Funktion der Dampfsperre übernehmen. Andere Lösungen bauen auf Verbundplatten aus einem Dämmstoff (z. B. Polystyrol oder Mineralfasern) und einem als Innenwandfläche geeigneten Material, z. B. Holzwolleleichtbauplatten oder Gipskartonplatten.

Eine zusätzliche Dämmung unter den Sparren ist ein effektives Mittel gegen die Wärmebrücken der Zwischensparrendämmung. Die geschaffene ebene Fläche ist ebenfalls günstig für die Schaffung einer wirksamen Dampfsperre. Auch der Schallschutz kann dadurch weiter verbessert werden.

Fälle mit komplizierten Geometrien

In manchen Fällen haben Dachstühle eine komplizierte Geometrie mit vielen in verschiedene Richtungen laufenden Holzteilen (siehe Abbildung 3 als Beispiel). Hier ist eine Wärmedämmung mit Dämmplatten oder -matten praktisch unmöglich. Jedoch kann man einfach eine Schalung an einer solchen Konstruktion befestigen und den Hohlraum dahinter mit einer Einblasdämmung ausfüllen.

Abbildung 3: Eine Holzkonstruktion, die sich mit Dämmplatten nicht sinnvoll behandeln lässt, sondern nur mit einer Einblasdämmung. Quelle: www.einblasdaemmung.de

Aufsparrendämmung

Eine wärmedämmende Schicht kann auch oberhalb der Dachsparren eingebaut werden. Dies ist eine wichtige Option beim Neubau sowie bei einer Neueindeckung des Dachs. (Ohne eine Neueindeckung kommt diese Variante für den nachträglichen Einbau kaum infrage.) Zusätzlich kann eine Zwischensparrendämmung verwendet werden; unter Umständen verzichtet man aber auch auf diese und bezieht die Dachsparren in die Raumgestaltung ein.

Eine Aufsparrendämmung kann beispielsweise mit 12 oder 14 cm dicken Steinwolle- oder Glaswolleplatten realisiert werden, die auf einer Holzschalung mit darunter liegender Dampfsperre und darüber liegender Unterspannbahn befestigt werden. Ebenfalls gibt es Systeme mit Polystyrolplatten, die nach dem Nut-und-Feder-System miteinander verbunden werden und keine zusätzliche Dampfsperre und Unterspannbahn benötigen. Eine weitere Variante sind Formglasplatten, verlegt auf einer mit Heißbitumen abgedichteten Vordeckung mit einer Holzschalung.

Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen der Aufsparrendämmung und anderen Ansätzen ist, dass hier der Dachstuhl im warmen Bereich liegt. Die Dampfsperre kann dann außerhalb des Dachstuhls liegen, da am warmen Holz ja keine Kondensation zu befürchten ist. Allerdings wird sicherheitshalber trotzdem oft eine raumseitige Dampfsperre beispielsweise auf einer Holzschalung eingebaut, um Probleme an nicht perfekt abgedichteten Fugen zwischen den Dämmplatten zu vermeiden.

Behandlung der Abseiten

Einblasdämmung bei Abseite
Abbildung 4: Einbringen einer Einblasdämmung bei einer Abseite. Hier gibt es oft unregelmäßig geformte Hohlräume, die mit anderen Methoden kaum solide gedämmt werden könnten. Quelle: www.einblasdaemmung.de

Häufig weist ein Dachraum einen sogenannten Kniestock (oder Drempel) auf, d. h. eine nur ca. kniehohe Wand, an die das Dach anschließt. Außerhalb des Kniestocks liegen die sogenannten Abseiten, die bei der Wärmedämmung keineswegs vergessen werden sollten. Beispielsweise kann der Kniestock von außen gedämmt werden, und ebenfalls sollte der Boden in den Abseiten gut gedämmt werden, um Wärmeverluste für den darunter liegenden Raum zu reduzieren.

Aufgrund der komplizierten geometrischen Formen ist es oft schwierig, die Abseiten mithilfe von Dämmplatten oder -matten wirksam zu dämmen. Es hilft kaum etwas, wenn Dämmplatten nur relativ lose herumliegen und Luft unter ihnen durchstreichen kann. Eine solidere Lösung ist in solchen Fällen oft die Einblasdämmung. Auch Schüttdämmstoffe können in Frage kommen.

Dachgauben

Dachgauben enthalten bei älteren Dächern oft keinerlei wirksame Wärmedämmung. Für eine nachträgliche Dämmung ist es meist nötig, die dortige Eindeckung zu entfernen und beispielsweise die Dachsparren aufzudoppeln. Auch Seitenwände sind häufig völlig ungenügend gedämmt. Ein solider Anschluss der Dämmung beispielsweise an die kalten Abseitenräume ist notwendig.

Dachfenster

Dachfenster sind heute genauso wie andere Fenster in gut wärmegedämmten Versionen (mit U-Werten in der Gegend von 1 W / m2 K oder besser) erhältlich. Es ist jedoch auch wichtig, dass die Fenster ordnungsgemäß in das Dach eingebaut werden. Beispielsweise kommt es vor, dass nicht mit Dämmstoffen ausgefüllte Hohlräume verbleiben oder gar starke Undichtigkeiten auftreten.

Flachdächer

Als Flachdächer bezeichnet man solche Dächer die, die keine oder nur eine geringe Dachneigung aufweisen. In diesem Fall ist eine sichere Beherrschung von Feuchtigkeitsproblemen technisch schwieriger als bei Schrägdächern, da Regenwasser und Schmelzwasser nicht so einfach ablaufen. Eine Ziegeleindeckung, wie sie bei einem Schrägdach gut funktioniert, ist deswegen meist nicht anwendbar, und der Wartungsaufwand ist höher.

Auch für Flachdächer gibt es unterschiedliche Konstruktionen, mit wesentlichen Unterschieden auch für die Art und den Feuchteschutz der Wärmedämmung:

  • Ein Kaltdach hat eine Belüftungsebene direkt unter der Dachhaut, die eine Dachabdichtung enthalten muss (beispielsweise eine Bitumen-Schweißbahn, eine Kunststoff-Dachbahn oder eine verschweißte Schicht aus Edelstahl). Darunter liegt die wärmedämmende Schicht. Diese wird durch eine Dampfsperre vor Wasserdampf geschützt, der sonst von unten in die Decke diffundieren würde.
  • Bei einem Warmdach oder einschaligen Dach wird die wasserdichte Dachhaut direkt auf einer Wärmedämmschicht aufgebracht, unter der wieder die Dampfsperre liegt. Eine Belüftungsebene ist nicht vorhanden.
  • Bei einem Umkehrdach (einer Sonderform des Warmdachs) liegt die Wärmedämmung über der Dachhaut, wird von dieser als nicht vor dem Wasser geschützt. Auf der Dämmschicht liegt eine Schutzschicht, die die Dämmschicht vor mechanischer Beanspruchung schützt und auch einen großen Teil des Niederschlagswassers abführt. Eine darüber liegende Kiesschicht schützt die Dämmebene vor UV-Strahlung und sichert durch ihr Gewicht den lose verlegten Dachaufbau gegen Windsog. Da die Dämmschicht erheblichen Mengen von Wasser ausgesetzt ist, kommen nur wasserabweisende (hydrophobe) Wärmedämmmaterialien infrage. Nachteilig ist unter anderem, dass bei Regen kaltes Wasser unter die Dämmschicht fließen kann und die Dämmschicht stark beansprucht wird. Auch Frost setzt der Dämmung mehr zu.

Insbesondere wegen der bei Flachdächern heikler Abdichtungsproblematik ist es hier besonders notwendig, dass entsprechende Arbeiten nur von absolut kompetenten Kräften vorgenommen werden.

Anzustrebende Dämmstandards für Dächer

Die deutsche Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert von Dächern über beheizten Räumen in der aktuellen Version von 2014 einen U-Wert von maximal 0,24 W / (m2 K). Wo der Raum unter dem Dach nicht beheizt ist, muss stattdessen die oberste Geschossdecke gedämmt werden, und zwar ebenfalls mit einem U-Wert von maximal 0,24 W / (m2 K). Auch bei Altbauten müssen diese Werte bis Januar 2016 erfüllt werden, soweit nicht Ausnahmeregelungen gelten. Gerade im Falle der Geschossdeckendämmung können die Kosten einer solchen energetischen Sanierung in der Regel bereits innerhalb einiger Jahre amortisiert werden – wobei die Lebensdauer der verwendeten Dämmung im Regelfall weitaus höher ist. Trotzdem sind für solche Maßnahmen auch staatliche Zuschüsse und günstige KfW-Kredite verfügbar.

Wie oben ausgeführt, ist es wichtig, für beheizte Räume unter dem Dach nicht nur nominal niedrige U-Werte der Dachdämmung zu erzielen, sondern auch eine luftdichte Konstruktion, um Wärmeverluste durch Zugluft zu vermeiden.

Beim Neubau ist es angebracht, von vornherein deutlich bessere Dämmwerte anzustreben, da die entsprechenden Mehrkosten gegenüber dem gesetzlich verlangten Wert nicht allzu hoch sind und gleichzeitig auch der sommerliche Wärmeschutz verbessert wird. Bei Passivhäusern werden U-Werte von beispielsweise 0,15 W / (m2 K) oder teils sogar deutlich unter 0,1 W / (m2 K) realisiert.

Siehe auch: Wärmedämmung, Wärmedämmmaterial, Einblasdämmung

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