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Wechselrichter

Definition: ein Gerät, welches eine Wechselspannung aus einer Gleichspannung herstellt, bzw. Wechselstrom aus Gleichstrom

Alternativer Begriff: Inverter

Spezifischerer Begriff: selbstgeführter oder fremdgeführter Wechselrichter

Gegenbegriff: Gleichrichter

Englisch: inverter

Kategorie: elektrische Energie

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 09.04.2011; letzte Änderung: 02.12.2023

URL: https://www.energie-lexikon.info/wechselrichter.html

Ein Wechselrichter (auch als Inverter bezeichnet) ist eine Art von Stromrichter, welcher aus einer Gleichspannung eine Wechselspannung herstellen kann. Wenn ein Verbraucher an die erzeugte Wechselspannung angeschlossen wird, entsteht also Wechselstrom (oft auch Drehstrom) aus Gleichstrom. Die gegenteilige Funktion wäre die eines Gleichrichters.

Manchmal werden auch Geräte, die nur eine Gleichspannung auf ein anderes Niveau bringen, ungenau als Wechselrichter bezeichnet. Solche Geräte enthalten in der Regel einen Wechselrichter und zusätzlich einen Gleichrichter.

Wechselrichter in PV-Anlage
Abbildung 1: Beispiel für den Einsatz eines Wechselrichters in einer Photovoltaikanlage. Die Gleichspannung von den Solarmodulen wird in eine Wechselspannung umgeformt, um Energie in das Stromnetz einspeisen zu können.

Häufig verwendet wird auch eine Kombination eines Gleichrichters, der zunächst eine Wechselspannung (ein- oder dreiphasig) gleichrichtet, mit einem Wechselrichter, um eine Wechselspannung mit anderer Frequenz zu erhalten. Als Ganzes gesehen ist das ein Frequenzumrichter.

Grundprinzip

Das Grundprinzip eines Wechselrichters besteht darin, dass mithilfe eines elektronisch gesteuerten Schalters die zur Verfügung stehende Gleichspannung in regelmäßiger Weise unterbrochen oder umgekehrt wird. Im einfachsten Fall (Zerhackerschaltung) erhält der Ausgang abwechselnd entweder die gleiche Spannung wie am Eingang oder die entgegengesetzte (quasi durch Vertauschung der beiden Leitungen). Damit entsteht eine etwa rechteckförmige Ausgangsspannung.

In der Praxis verwendet man meist aufwändigere Prinzipien, häufig auch mit Verwendung eines Transformators, wobei die Ausgangsspannung dann beispielsweise auch viel höher sein kann als die Eingangsspannung (bei entsprechend geringerer Stromstärke) und der zeitliche Verlauf der Ausgangsspannung annähernd sinusförmig werden kann. Moderne Leistungselektronik bietet hier sehr weitgehende Möglichkeiten. So ist es heute möglich, eine mit hoher Genauigkeit sinusförmige Ausgangsspannung zu erzeugen, und dies mit zusätzlichen Qualitäten wie guter Spannungskonstanz auch bei wechselnder Belastung und hohem Wirkungsgrad in einem weiten Bereich von Leistungen. Solche Technik steht für kleine Solarwechselrichter mit wenigen Kilowatt genauso zur Verfügung wie für Großanlagen mit Leistungen von hunderten von Megawatt oder mehr.

Selbstgeführte und fremdgeführte Wechselrichter

Man unterscheidet selbstgeführte und fremdgeführte Wechselrichter:

  • Selbstgeführte Wechselrichter bestimmen selbst die Phase (also die genauen Zeiten der Spannungsmaxima und -minima) und die Amplitude der erzeugten Wechselspannung und sorgen mehr oder weniger genau für die gewünschte Netzfrequenz. Sie sind geeignet, um Inselnetze aufzubauen. Beispielsweise kann in einem Ferienhaus ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz ein Wechselrichter die für diverse Elektrogeräte benötigte Wechselspannung mit Hilfe von Energie aus einer Batterie herstellen. Ebenso ist ein selbstgeführter Wechselrichter notwendig in einer batteriebasierten Notstromversorgung.
  • Fremdgeführte Wechselrichter können elektrische Energie in ein vorhandenes Wechselspannungsnetz einspeisen. Sie richten sich nach der vom Netz vorgegebenen Phase, arbeiten also netzsynchron, und passen sich genauso der vorhandenen Netzspannung an. Solche Wechselrichter werden beispielsweise benötigt, um Energie von einer Photovoltaik-Anlage (die eine Gleichspannung liefert) in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Auch eine Windenergieanlage benötigt einen Wechselrichter, wenn der Generator (wie gewöhnlich) nicht netzsynchron arbeitet, und sie dienen zur Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) in Elektrolokomotiven. Eine andere Anwendung sind Frequenzumrichter, bei denen eine Wechselspannung zunächst gleichgerichtet wird und damit dann ein Wechselrichter betrieben wird. Dies erlaubt die Kopplung von Wechselspannungsnetzen, die nicht synchron laufen oder gar unterschiedliche Frequenzen aufweisen.

In der Regel ist ein Wechselrichter nur für eine dieser Betriebsarten einsetzbar, je nach dem vorgesehenen Einsatzzweck. Jedoch ist es auch möglich, Wechselrichter herzustellen, die beide Betriebsarten beherrschen: etwa den fremdgeführten Betrieb am Netz im Normalfall und den selbstgeführten für einen Notstromversorgung bei Stromausfall im öffentlichen Netz.

Netzbildende Wechselrichter

Netzbildende Wechselrichter sind fremdgeführt, also vorgesehen für die Einspeisung in ein bereits bestehendes Netz. Im Gegensatz zu gewöhnlichen fremdgeführten Wechselrichtern übernehmen Sie aber ein Stück weit zusätzliche Funktionen zur Verbesserung bzw. Unterstützung der Netzstabilität. Insbesondere gibt es die folgenden Möglichkeiten:

  • Sie können zur Spannungshaltung beitragen, indem sie gezielt (d. h. im Ausmaß abhängig von der momentanen Netzspannung) Blindleistung einspeisen.
  • Sie können Netzstörungen erkennen und in besonderen Situationen ebenfalls Blindleistungen in einem dann angemessenen Maß erzeugen.
  • Sie können Oberschwingungen im Netz dämpfen und dadurch die Spannungsqualität verbessern.
  • Sie können mit geeigneten Regelverfahren eine Art von Trägheit erzeugen, wie man sie sonst von den Synchrongeneratoren in den Großkraftwerken kennt.

Solche Funktionen sind mit moderner Halbleitertechnik (Leistungshalbleiter und Mikroprozessoren) mit begrenztem Aufwand realisierbar. Sie sind insbesondere bei größeren Wechselrichtern von Interesse, die man bei größeren Photovoltaikanlagen und bei Windenergieanlagen einsetzt. Der Nutzen solcher Technik nimmt in dem Maße zu, wie der Anteil von Großkraftwerken an der Stromversorgung abnimmt, da letztere bislang im Wesentlichen die Netzstabilität garantiert haben.

Einphasige und mehrphasige Wechselrichter

Man unterscheidet ferner einphasige Wechselrichter, die nur eine einphasige Wechselspannung erzeugen können, von dreiphasigen Wechselrichtern, die Drehstrom erzeugen können. Dreiphasig symmetrische Wechselrichter speisen in jede der drei Phasen (Außenleiter) dieselbe Leistung ein, während dreiphasig unsymmetrische Geräte die Leistungen für die Phasen separat steuern können; beispielsweise kann ein solcher Wechselrichter die Leistung der Phasen dem jeweiligen Strombedarf von Geräten im Haushalt anpassen, auch wenn eine Schieflast auftritt. Damit wird vermieden, dass z. B. Energie über eine Phase bezogen wird, während über eine andere Phase Energie in das Netz eingespeist wird.

Weitere Aspekte

Wirkungsgrade und Standby-Verbrauch von Wechselrichtern

Hochwertige Wechselrichter, die z. B. bei Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen (Solarwechselrichter, siehe unten), können einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 98 % erreichen, zumindest in einem gewissen Bereich von Leistungen, und gleichzeitig eine hohe Spannungsqualität erzielen.

Eine gewisse Bedeutung für die Energieeffizienz kann auch der Standby-Verbrauch eines Wechselrichters haben. Beispielsweise hängt ein Solarwechselrichter üblicherweise auch nachts am Stromnetz, ohne Energie von den Solarmodulen zu erhalten. Er verursacht dann ständig einen gewissen Standby-Verbrauch. Bei modernen Geräten ist dieser allerdings so gering, dass die dadurch verursachten Energieverluste nicht bedeutsam sind im Vergleich zu denen durch den nicht perfekten Wirkungsgrad im Betrieb.

Maximale Leistung

Jeder Wechselrichter ist für eine bestimmte Maximalleistung ausgelegt. Kleingeräte mögen nur einige Watt liefern, während zur Kopplung von Netzen Wechselrichter mit Leistungen von hunderten von Megawatt im Einsatz sind. (Die dafür benötigte Leistungselektronik hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht.) Manche Geräte vertragen kurzzeitig eine wesentliche Überlast, beispielsweise wenn bestimmte Verbraucher (z. B. Elektromotoren) kurzzeitig einen hohen Anlaufstrom beziehen.

Blindleistung

Selbstgeführte Wechselrichter müssen auch Blindleistung liefern können, wenn in ihrem Inselnetz entsprechende induktive oder kapazitive Lasten angeschlossen werden. Je nach Verbraucher können dies erhebliche Blindleistungen sein.

Bei fremdgeführten Wechselrichtern ist die Bereitstellung von Blindleistung nicht zwingend erforderlich, da diese auch aus dem Netz bezogen werden kann. Einfache fremdgeführte Wechselrichter beziehen überdies eine sogenannte Kommutierungsblindleistung aus dem Netz. Jedoch haben viele moderne fremdgeführte Wechselrichter – vor allem solche größerer Art – die Fähigkeit, Blindleistung gezielt zu erzeugen. Im Ideallfall kann die Erzeugung von Blindleistung durch den Netzbetreiber per Rundsteuerung optimiert werden, hauptsächlich als Beitrag zur Spannungshaltung im Netz. Bei kleineren Geräten werden hierbei oft vereinfachte Verfahren praktiziert, um den technischen Aufwand (auch für den Netzbetreiber) zu begrenzen; beispielsweise wird ein fester oder von der eingespeisten Leistung (aber nicht vom tatsächlichen Bedarf im Netz) abhängiger Betrag erzeugt. Alternativ kann dieser Betrag von der lokalen Netzspannung abhängig gemacht werden (Q(U)-Regelung), was für die Spannungshaltung nützlicher ist.

Solarwechselrichter

Speziell für den Einsatz mit Photovoltaik eingerichtete Wechselrichter werden als Solarwechselrichter bezeichnet. Eine Besonderheit ist hier nicht nur die im Betrieb wechselnde verfügbare Leistung von den angeschlossenen Solarmodulen, sondern auch deren Strom-Spannungs-Charakteristik, die für eine gute Energieeffizienz korrekt berücksichtigt werden muss (MPP-Tracking).

Umrichter

Durch Kombination eines Gleichrichters mit einem Wechselrichter erhält man einen Umrichter, der Leistung von einer Wechselspannung auf eine andere Wechselspannung mit anderer Frequenz oder Phasenlage übertragen kann. Damit ist beispielsweise der Energieaustausch zwischen Wechselstromnetzen möglich, die nicht synchron laufen. Ein anderes Beispiel sind drehzahlgeregelte Antriebe, wie sie z. B. bei Heizungs-Elektrowärmepumpen heute üblich sind: Die Ausgangs-Frequenz muss damit der variablen Drehzahl eines Elektromotors angepasst werden.

Störungen bei Wechselrichtern

Da Wechselrichter häufig erhebliche Leistungen umsetzen, werden sie in der Regel im Betrieb von einer Elektronik überwacht, die verschiedene Arten von Fehlern erkennen und das Gerät notfalls abschalten kann – oft auch vorsichtshalber, um mögliche Schäden zu verhindern. Mögliche Auslöser einer Störung (die oft auch als Inverter-Störung bezeichnet wird) sind vielfältig; einige Beispiele:

  • Phasenfehler bedeuten beispielsweise eine fehlende Phase bei einem Drehstromsystem (etwa wegen einer ausgelösten Sicherung) oder eine falsche Phasenreihenfolge (durch falschen Anschluss).
  • Über- oder Unterspannung und ähnliche andere Störungen im Stromnetz können einen Wechselrichter sicherheitshalber in einen Störungsmodus bringen, der oft manuell beendet werden muss, etwa durch einen Neustart.
  • Überlastung durch einen angeschlossenen Verbraucher, evtl. auch nur kurzfristig löst meist eine Störung auf, da Leistungs-Halbleiter zu hohe Stromstärken oft nicht lange aushalten würden.
  • Überhitzung ist möglich durch Überlastung oder unzureichende Kühlung.
  • Komponentenausfall ist eine weitere mögliche Ursache, etwa Kurzschluss eines Halbleiter-Schaltelements. Auch Einflüsse von Feuchtigkeit oder Verschmutzung auf die Elektronik ist möglich bei unzureichendem Schutz davor.
  • Schlechte elektrische Verbindungen, etwa durch lose oder korridierte Anschlüsse, führen zu Spannungs- und Stromschwankungen, die eine Störung auslösen können.

Siehe auch: Wechselstrom, Gleichstrom, Stromrichter, Umrichter, Gleichrichter, Solarwechselrichter

Fragen und Kommentare von Lesern

26.04.2020

Ich möchte den Solarstrom im Wohnmobil bei Stillstand des Wohnmobils in den Hausstromkreis einspeisen. Brauche ich hierfür einen fremdgesteuerten Solarwandler, oder kann ich dies auch mit einem Solarwandler für Wohnmobile machen?

Antwort vom Autor:

Wechselrichter für das Wohnmobil können normalerweise nur im selbstgeführten Betrieb arbeiten, sind also für die Einspeisung in ein Netz nicht geeignet. Sie bräuchten also einen separaten Wechselrichter – wohl am ehesten im Haus eingebaut, und über dicke Kabel mit den Batterien des Wohnmobils zu verbinden. Ob das praktikabel und wirtschaftlich ist, ist allerdings fraglich.

10.03.2022

Ein fremdgeführter Wechselrichter soll bei Stromausfall trotzdem Solarstrom erzeugen. Kann ein selbstgeführter Wechselrichter das nicht vorhandene Netz ersetzen? Ich würde gerne meine PV-Anlage mit einer Autobatterie und einem Inverter 50 Hz / 230 V ergänzen. Der Wechselrichter hat einen Standby-Verbrauch von 2,5 Watt, d.h. von daher wäre dies kein Problem.

Was passiert, wenn die PV-Leistung z.B. wegen Wolken absinkt und die angeschlossene Last zu groß ist? Sinkt dann die Spannung oder .... ?

Antwort vom Autor:

Die Grundidee ist schon richtig, aber in der Praxis könnte sie an diversen Punkten scheitern. Beispielsweise könnte es tatsächlich leicht zu einer Überlast führen, die dann vermutlich das Netz zusammenbrechen ließe (und nicht nur die Spannung etwas absenkt). Bedenke auch, dass ein üblicher Solarstromspeicherplatz ohnehin nur wenige Kilowattstunden speichert, also nicht allzu lange die Überbrückung leisten könnte – und dies ohnehin nur, wenn er bei Stromausfall zufällig gerade genügend geladen wäre.

24.06.2022

Wenn ich von meinem Solarpanel den Strom in zwei oder mehrere Lkw zwischenspeichere und den überschüssigen Strom ins Hausnetz einspeise, könnte ich doch sicherlich mit einem selbstgeführtem Wechselrichter meinen eigenen Strom nutzen und auch speichern, oder?

Antwort vom Autor:

Mit einem selbstgeführten Wechselrichter können Sie das Haus Netz nur betreiben, wenn es vom öffentlichen Stromnetz getrennt wird. Das dürfte in aller Regel nicht praktikabel sein. Besser verwendet man einen fremdgeführten Wechselrichter, um je nach Situation Überschüsse in das Netz einzuspeisen oder fehlende Leistung von dort zu beziehen.

25.06.2022

Das GWP (Global Warming Potetial) von Methan wird vom IPCC aktuell mit 34 angenommen. Wenn also Methan unverbrannt in die Atmoshäre gelangt, entspricht das dem Eintrag von 34 kg CO2. Bei der Verbrennung von Methan entsteht aus 1 kg Methan 2,74 kg CO2. Resultat: Methan-Direkteinbringung wirkt 12,4 Mal so stark wie Verbrennung. Wenn also bei Förderung, Transport, etc. etwa 8 % entweichen (1:12,4 = 8), dann verdoppelt sich der THG-Effekt. Können Sie das bestätigen, oder bin ich einem Irrtum erlegen?

Antwort vom Autor:

Das ist so korrekt, wobei die genauen Zahlen wie im Artikel erklärt davon abhängen, welchen Zeithorizont man betrachtet.

13.09.2022

Welche Spannung muß der Wechselrichter liefern, damit die Solaranlage Strom ins Netz einspeisen kann bei schwankender Netzspannung?

Wie ist der Stromfluss vom Wechselrichter ins Netz und zurück? Wird der Strom von irgendeinem Verbraucher im öffenlichem Netz verbraucht? Bei einem Einphasen-Netz fließt der Strom von der Phase über den Verbraucher zurück zum Nullleiter. Wie ist das bei einem Wechselrichter?

Bezeichnet man die Anschlüsse beim Wechselrichter als Plus und Minus? Balkonkraftwerke werden über einen Schukostecker angeschlossen. Gibt es da keine Probleme mit der Polarität?

Antwort vom Autor:

Ein am Stromnetz arbeitender Wechselrichter muss eigentlich gar keine Spannung "liefern", sondern einfach gegen die vorhandene Netzspannung Strom einspeisen. Mit Schwankungen der Netzspannung im erlaubten Bereich sollte er problemlos zurechtkommen.

Der Stromfluss im Netz läuft gewöhnlich verteilt über viele angeschlossene Verbraucher. Man kann nicht sagen, welcher Verbraucher genau die zusätzliche Leistung erhält.

Man hat hier mit Wechselspannung zu tun, wo die Polarität oszilliert. Deswegen kann man die Anschlüsse nicht nach der Polarität beschriften (oder müsste die Beschriftung zumindest sehr häufig ändern…). Der Wechselrichter ist so konstruiert, dass er mit der oszillierenden Spannung zurechtkommt.

27.09.2022

Mich würde interessieren, ob der Hype mit den Inverter-Stromerzeugern gerechtfertigt ist. Da wird geschrieben, dass Generatoren ohne Invertertechnologie keinen sauberen Strom liefern, was zur Beschädigung von Laptop oder Handy führt. Das erschließt sich für mich insoweit nicht, dass diese Geräte über Netzteile laufen, die aus dem Wechselstrom Gleichstrom machen.

Antwort vom Autor:

Da gerät in der Tat einiges durcheinander. Zunächst mal: Was genau soll ein Inverter-Stromerzeuger sein? Ein Generator kann einen "sauberen" Wechselstrom auch ohne zusätzliche Technologie liefern, und Inverter gibt es mit sehr unterschiedlichen Qualitäten der erzeugten Spannung.

Notebook und Handy gehören in der Tat keineswegs zu den besonders sensiblen Verbrauchern wegen ihrer robusten Netzteile, da haben Sie völlig recht.

15.12.2022

Fließt der vom fremdgeführten Solarwechselrichter erzeugte Strom vollständig in hauseigene Verbraucher (mit ausreichender Aufnahmekapazität), oder geht ein geringer Rest ins öffentliche Netz (zu den Nachbarn)? Ein Schaltplan unter Berücksichtigung der Netzimpedanz wäre von Interesse.

Antwort vom Autor:

Es geht immer der Rest (nicht selbst verbrauchte Teil) ins Netz – das kann ggf. auch der größte Teil sein, wenn Sie selbst wenig verbrauchen. Von der Netzimpedanz hängt das nicht ab.

03.02.2023

Konventionelle Großkraftwerke gewährleisten durch die Trägheit ihrer Schwungmassen ein gewisses Maß an Netzstabilität. Es wird von einigen Experten immer wieder gesagt, dass Solar- und Windkraftanlagen diese Stabilisierung nicht leisten können, weil sie eben diese Trägheitsreserve nicht haben. Ich habe dazu ein Verständnisproblem. Warum können die Wechselrichter in diesen Anlagen Frequenzschwankungen im Netz nicht ausgleichen?

Antwort vom Autor:

Die Massenträgheit der Turbinen und Generatoren sind in der Tat nützlich für die Netzstabilität, weil sie Schwankungen der Netzfrequenz ohne zusätzliche Technik dämpfen. Dieser Effekt tritt bei Wechselrichtern z. B. für Solaranlagen nicht auf; diese können auf Abweichungen der Netzfrequenz nicht mit einer Anpassung der eingespeisten Leistung reagieren, sondern speisen eben immer so viel ein, wie gerade verfügbar ist. Der Effekt ist jedoch keineswegs unersetzlich. Man kann z. B. Batteriespeicher oder Wasser-Speicherkraftwerke dafür einsetzen.

16.03.2023

Unsere Solaranlage wird vom Netzbetreiber nach Bedarf abgeregelt. Diese Abregelung erfolgt mehrfach am Tag. Mich interessiert in diesem Zusammenhang, ob die Solarwechselrichter dadurch schneller Defekte entwickeln im Vergleich zum Normalbetrieb ohne Abregelung. Wenn ja, was passiert mit dem Wechselrichter bei der ferngesteuerten Abregelung und, in welchen Anlagenteilen entwickeln sich die Defekte? Sind alle Wechselrichter-Modelle gleichermaßen betroffen oder zeigen sich hier die Qualitätsunterschiede unter den Wechselrichterherstellern?

Antwort vom Autor:

Ich sehe nicht, wie die Abregelung einem Wechselrichter schaden sollte. Eher noch wird er geschont durch die Reduktion der umgesetzten Leistung.

13.04.2023

Mit welchen physikalischen Größen wird der Energiefluss zwischen "Einspeisung" und "Eigenverbrauch" gesteuert? Woran "merkt" der Strom, in welche Richtung er fließen soll?

Antwort vom Autor:

Die Ströme verteilen sich quasi automatisch richtig. Eine Rolle spielen hierbei minimale Spannungsunterschiede. Wird z. B. ein Verbraucher im Haus eingeschaltet, senkt das minimal die Spannung dort, womit die Ladungen eher dorthin fließen.

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