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Wie schlimm ist das Fliegen wirklich für das Klima?

Erschienen am 15.09.2023 im RP-Energie-Blog (als E-Mail-Newsletter erhältlich!)

Permanente Adresse: https://www.energie-lexikon.info/rp-energie-blog_2023_09_15.html

Autor: Dr. Rüdiger Paschotta, RP-Energie-Lexikon, RP Photonics AG

Inhalt: Die Bedeutung des Flugverkehrs wird oft mit Argumenten heruntergespielt, die sich auf dessen relativ geringen Anteil an den globalen CO2-Emissionen stützen. Hier wird erklärt, was genau daran völlig falsch ist.

Rüdiger Paschotta

Es ist allgemein bekannt, dass das Fliegen sehr klimaschädlich ist. Trotzdem herrscht vielerorts Verwirrung um gewisse Zahlen, die das Gegenteil zu belegen scheinen. Das analysieren und bewerten wir hier mal genauer.

Anteil des Flugverkehrs an den CO2-Emissionen

Daten zum Klimaschutz recherchiert man doch am besten auf einem Klimaschutz Portal, oder? Dort lernt man schnell, dass der Anteil des Flugverkehrs an den globalen CO2-Emissionen nur 3,06 % ausmacht. Daraus folgern sicherlich viele, dass es völlig übertrieben sei, wie heute das Fliegen kritisiert wird, obwohl es wirklich doch gar nicht viel ausmache. Aber kann man das nun glauben?

Sehen wir uns mal einige Fakten an:

  • Zunächst ist die genannte Zahl, für die als Quelle die Internationale Energieagentur (IEA) angegeben wird (Stand 2019), durchaus glaubhaft. Jedoch gibt es einiges mehr zu berücksichtigen, wodurch ein ganz anderes Bild entsteht. Dem gehen wir im Folgenden nach.
  • Wenn es um Klimaschutz geht, müssen wir nicht nur die Klimawirkung des Kohlendioxids (CO2) berücksichtigen, sondern auch die anderen Effekte – insbesondere die des Wasserdampfs, der bei Ausstoß in großen Höhen Kondensstreifen erzeugt, die wiederum eine erhebliche Treibhauswirkung haben. Dazu kommt noch ein Effekt von Ozon. Beides wird im genannten Text auch erwähnt, aber so abgehandelt, dass keine klare (auch quantitative) Aussage dazu entsteht und der Leser diese Thematik wohl bald wieder vergisst. Wir wissen aber heute, dass der gesamte Klimaeffekt des Fliegens (gemeint: mit üblichen Verkehrsflugzeugen) grob geschätzt dreimal größer ist als der allein vom CO2. Das bedeutet, dass der Anteil des Flugverkehrs in Wirklichkeit eher ca. 8 oder 9 % als 3 % beträgt – was man auf dem "Klimaschutz Portal" so aber nicht findet.
  • Man mag nun einwenden, der Effekt der Kondensstreifen sei ja nur sehr kurzfristig. Deswegen ist er aber trotzdem sehr relevant: Er trägt maßgeblich zur sich entwickelnden Klimakrise bei. Würde der Flugverkehr ab heute eingestellt, wären ca. zwei Drittel des schädlichen Effekts in kürzester Zeit weg – aber eben nur dann! Und wenn wir mit dem Klima einen der von der Wissenschaft identifizierten (wenn auch noch nicht genau verstandenen) Kipppunkte erreichen, gibt es auch kein Zurück mehr. Dann setzt nämlich eine Kettenreaktion ein, die durch keine menschlichen Maßnahmen mehr unter Kontrolle bekommen werden kann – mit katastrophalen Auswirkungen, die wohl ausnahmslos alle Menschen betreffen werden. Offensichtlich sind also auch nur kurzfristig wirksame Effekte hier sehr wesentlich!
  • Die Emissionen des Flugverkehrs sind stark steigend – trotz inzwischen deutlich effizientere Triebwerke. Dahinter steckt auch die massive staatliche Förderung des Flugverkehrs in vielen Ländern. Diverse Überlegungen, wie man das durch technische Maßnahmen entscheidend verbessern könnte, führen bis auf weiteres zu nichts Konkretem.
  • Ganz wichtig ist zudem, dass der Großteil der Menschheit entweder gar nicht fliegt oder nur selten. Die Klimabelastung durch Flüge wird also durch einen kleinen Teil der Menschheit verursacht. Auch in unseren Ländern (z. B. Deutschland oder Schweiz) sollte man nicht einfach nur einen Durchschnitt anschauen – der übrigens massiv über dem globalen Durchschnitt liegt –, sondern auch noch berücksichtigen, dass ein relativ kleiner Anteil von Vielfliegern einen großen Teil des Gesamtproblems zu verantworten hat.
  • Nun verstehen wir: Dass der Flugverkehr global gesehen "nur" gut 3 % des CO2 und 8 bis 9 % der Klimagefahren verursacht, liegt lediglich daran, dass nur eine kleine Minderheit viel fliegt. (Auch darüber liest man auf dem "Klimaschutz Portal" leider nichts.) Daraus nun aber ausgerechnet eine Rechtfertigung für diese Menschen abzuleiten, wäre natürlich so schräg, wie es nur geht. Es käme ja wohl auch niemand auf die Idee, das Gewerbe der Auftragsmörder damit zu rechtfertigen, dass ja nur ein winziger Teil der Menschen durch solche Morde umkommt; man solle deswegen doch bitte nicht das Prinzip der Gewerbefreiheit zerstören, die doch so wichtig für den Wohlstand ist. Wenn ein nennenswerter Schaden von einer kleinen Minderheit zu verantworten ist, wiegt dies für die Bewertung dieser Verantwortung natürlich umso schwerer. Anders gesagt: Wenn weltweit wirklich jeder mehrmals jährlich herumflöge, wäre die Klimakatastrophe in kürzester Zeit perfekt. Dazu kommt noch, dass die Klimakrise ausgerechnet diejenigen oft am schärfsten trifft, die am wenigsten dafür können. Der Nutzen liegt bei einer kleinen Minderheit, der im Verhältnis weitaus größere Schaden wird aber weitestgehend anderen aufgebürdet.

Noch eine Hintergrundinformation: Das "Klimaschutz Portal" wird angeboten vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. Alles klar? Dass die effektivste Propaganda nicht mit nachweislich falschen Tatsachenbehauptungen arbeitet, sondern mit geschickter Irreführung, sieht man an diesem Beispiel mal wieder sehr deutlich.

Das Ziel solcher Kampagnen ist sicherlich, den politischen Druck auf die Flugverkehrswirtschaft in Richtung von Emissionsreduktionen zu verringern, indem man den falschen Eindruck erweckt, das hätte auf den Klimaschutz ja ohnehin kaum eine Wirkung. Außerdem gilt es diesen Kreisen zu verhindern, dass die himmelschreiende Befreiung ihrer Branche von der Mineralölsteuer endlich aufgehoben wird und diverse andere Subventionen zur Förderung des Flugverkehrs abgeschafft werden. Bislang mit viel Erfolg, auch dank Unterstützung durch politische Parteien, die sich oft als konservativ betrachten. (Das ist ähnlich verwunderlich wie der Hinweis, man müsse doch unseren Wohlstand bewahren – als wäre der nicht genau durch solche Politik in größter Gefahr.) Auch viele Freunde des Fliegens übernehmen natürlich noch so gerne jedes Argument (ohne nähere Überprüfung), um unangenehme Überlegungen abzuwehren.

Der Klimaeffekt pro Kilometer

In manchen Fällen gilt es abzuwägen, ob man eine Reise mit dem Flugzeug oder z. B. mit dem Zug zurücklegt. Hier ist es relevant, die Klimawirkung verschiedener Verkehrsmittel pro zurückgelegtem Kilometer zu vergleichen. Das hängt jeweils stark von diversen Umständen ab, aber immer ist das Resultat, dass die Klimaschädlichkeit des Fliegens pro Kilometer massiv höher ist. Wenn beispielsweise in einem eher günstigen Fall eine Flugreise 4 Liter Kerosin pro 100 Personenkilometer verbraucht, ist das ähnlich klimaschädlich, wie wenn jede mitreisende Person jeweils alleine mit einem vorsintflutlichen Auto gefahren wäre, welches über 10 Liter Kraftstoff auf 100 km braucht. Bei Kurzstreckenflügen ist es sogar noch wesentlich schlimmer. Und die Benutzung eines Privatjets ist nochmals dramatisch schlimmer – was aber nicht heißen soll, wenigstens einen Linienflug dürfe man sich doch gönnen.

Noch etwas: Ich halte es nicht für gerechtfertigt, immer davon ausgehen, dass jede Reise so oder so eben sein muss und höchstens noch das Verkehrsmittel gewechselt werden kann. Vielmehr muss man auch überlegen, ob eine Reise wirklich sein muss, ob sie gerechtfertigt werden kann. Ohne Verzicht werden wir das Problem nicht lösen können, und wenn wir das nicht schaffen, gibt es stattdessen eben massive Schädigungen.

Vom Ziel her denken

Ein weiterer Gedanke liegt mir am Herzen. Wir müssen den globalen Klimaschutz sehr bald zum Erfolg führen, um katastrophale und bald nicht mehr beherrschbare Folgen abzuwenden. Wenn uns das gelingt, dann ziemlich sicher nicht, ohne dass die Hauptverursacher maßgeblich ihren Teil dazu tun. Und zu diesen Hauptverursachern gehören z. B. auch wir Deutsche und Schweizer – woran der Umstand, dass diese nur ein kleinen Teil der Weltbevölkerung darstellen, selbstverständlich nichts ändert. (Würden wir Klimaschutz durch Chinesen als unerheblich betrachten, wenn sich China in 160 Länder so groß wie die Schweiz aufspalten würde??) Also: Wenn wir nicht unseren Teil zur Lösung beitragen, geben wir effektiv auf und lassen die Katastrophe kommen. Das ist für einen wesentlichen Teil der Bevölkerung der reicheren Länder bisher die Haltung!

Solange wir signalisieren, dass wir nicht einmal bereit sind, z. B. auf Urlaubsflüge (gar noch in ferne Länder) zu verzichten, wie soll dann der Klimaschutz in ärmeren Ländern jemals Realität werden? Aus meiner Sicht ist das nicht eine entschuldbare Fehlhandlung, sondern ein kollektiv begangenes Verbrechen, das uns zukünftige Generationen nicht verzeihen werden.

Lächerlich ist die Vorstellung, man könne praktisch kaum anders leben – schließlich wolle man ja nicht zurück in die Steinzeit. Nun konnten das aber unzählige Generationen, und selbst heute könne es die meisten Menschen. (Dass meine Familie in meiner Jugend fast nie geflogen ist, hat meine Jugend sicherlich nicht zerstört.) Nur ein winziger Teil der jemals gelebten Menschen hat nun das Gefühl, es sei nicht weiter zu beanstanden und auch kaum vermeidbar, dass innerhalb weniger Generationen ein großer Teil der fossilen Energieträger zu ihrem Nutzen ausgebeutet und damit das Klima der Erde ruiniert wird. Wer sind hier die Durchgeknallten und Kriminellen: etwa die Klimakleber??

Ich habe verstanden: Ökoterroristen sind nicht etwa diejenigen, die hemmungslos ökologische Schäden anrichten und damit die Existenzgrundlage heute und zukünftig lebender Menschen zerstören. Nein, weit gefehlt: Es sind die, die auf allzu lästige Weise (etwa als Klimakleber) darauf hinweisen und anderen damit schlechte Gefühle bereiten.

Ist das übertrieben?

Vernachlässigten Klimaschutz als Verbrechen zu bezeichnen, dürften derzeit noch die meisten Mitbürger total übertrieben finden (auch wenn das Bundesverfassungsgericht die bisherige Klimapolitik immerhin als verfassungswidrig eingestuft hat). Da heißt es dann etwa: Oh, man sieht, da wird Klimaschutz wieder mal zu einer Religion, mit Schuld und Sünde usw.! Das sind aber offensichtlich beschämend dürftige Pseudoargumente. Anders als bei Religion geht es hier um wissenschaftlich jedes Jahr noch besser belegte Tatsachen und Zusammenhänge als Grundlage für ethische Schlussfolgerungen, die wohl kaum von der Hand zu weisen sind. Und die Feststellung von Schuld anscheinend nur deswegen abzulehnen, weil man das mühsam findet, hat mit einem Argument überhaupt nichts zu tun. Es ist ganz einfach die Weigerung, sich mit ethischen Überlegungen überhaupt nur zu befassen – also ein beschämendes ethisches Versagen.

Was folgt daraus?

Diverse Forderungen ergeben sich ganz natürlich aus den obigen Überlegungen:

  • Die inzwischen verbreitete Flugscham ist vollkommen gerechtfertigt. Wer in einem Jahr auch nur einen weiten Flug unternimmt, vergrößert damit die von ihm in diesem Jahr verursachte Klimaschädigung massiv. Das lässt sich schwer irgendwie ausgleichen – eventuell teilweise mit Klimakompensation (siehe unten).
  • Ohne Verbote geht es nicht, nachdem ein wesentlicher Teil der Bevölkerung nicht bereit ist, selbst in geringem Umfang Verantwortung zu übernehmen und wir deswegen immer schneller in Richtung Klimakatastrophe schlittern. Die Gegner einer Verbotspolitik mögen bitte darlegen, wie sie das Problem besser lösen können. Natürlich können sie das nicht. Also wäre beispielsweise ein Verbot von Inlandsflügen keineswegs übertrieben. Gar noch mit Privatflugzeugen durch die Gegend zu jetten, kommt schon gar nicht in Frage. Wir können uns das schlicht nicht leisten. Freiheit ohne Verantwortung geht nicht: Das heißt nur, die Freiheit anderer massiv zu schädigen (wie das Bundesverfassungsgericht schön dargelegt hat), insbesondere auch zukünftiger Generationen.
  • Dass seit Jahrzehnten der Flugverkehr mit riesigen Summen subventioniert wird, ist völlig unverantwortlich und muss dringend beendet werden. Übrigens ist es extrem stoßend, dass dringend notwendige soziale Projekte (etwa gesundes Essen für alle Kinder) mit Hinweis auf knappe Kassen abgelehnt werden, während der Flugverkehr für Privilegierte enorm subventioniert wird. Ähnliches gilt für diverse andere klimaschädliche Subventionen. Genau dafür haben wir aus meiner Sicht das Geld nicht.
  • Es kann nicht so weitergehen, dass Politiker die Verantwortung der Einzelnen betonen, während die Bürger verantwortungslos weiterwursteln mit Hinweis auf die Politik, auf andere Länder etc. Es gibt Verantwortung auf allen Ebenen, und dieser ist auch auf allen Ebenen nachzukommen. Beispielsweise müssen wir als Privatleute auf Flüge verzichten, wo immer es geht, und gleichzeitig entsprechende Regeln für alle einfordern. Das eine tun und das andere nicht lassen. Und Wohlhabende sind besonders gefordert. Anstatt sich etwa eine ferne Ferienwohnung zu kaufen und regelmäßig dorthin zu fliegen, sollen sie ihr Haus energetisch in Ordnung bringen.

Eine einzige korrekte Schlussfolgerung aus den ganz oben genannten 3 % soll hier nicht fehlen: Selbstverständlich reicht es nicht, nur das Problem des Flugverkehrs zu lösen. Aber das behauptet ja auch niemand.

Aber das Flugzeug fliegt doch ohnehin!?

Mancher mag denken, dass wegen seinem Flug doch kein zusätzliches Flugzeug fliegt, sondern allenfalls der Treibstoffverbrauch eines Flugzeugs wegen der Mehrbelastung ein wenig ansteigt. Das ist auf eine Weise richtig und trotzdem falsch gedacht. Die Flüge erfolgen nur, weil Tickets verkauft werden. Zwar wird bestimmt nicht der eine Flug abgesagt, nur weil ich kein Ticket dafür kaufe. Aber mittelfristig richtet sich das Angebot nach der Nachfrage, und darauf kommt es ja an.

Übrigens ist damit auch klar, dass ein gekauftes Flugticket kaum weniger klimaschädlich wird, wenn man dann den Flug gar nicht antritt und das Ticket verfallen lässt.

Ist es in der Business Class noch schlimmer?

Vermutlich haben weniger darüber nachgedacht, ob das Fliegen in der Business Class oder gar First Class ähnlich klimaschädlich ist wie in der Economy Class oder noch mehr. Es ist noch wesentlich schlimmer, und zwar aus den folgenden Gründen:

  • In der Luxusklasse wird weniger dicht bestuhlt, was die Sitzkapazität verringert und den Pro-Kopf-Verbrauch an Treibstoff und somit die Klimaschädigung pro Kopf entsprechend erhöht. Anders gesagt, man braucht deswegen mehr Flugzeuge für dieselbe Transportleistung.
  • Dazu kommt, dass die hohen Einnahmen der Fluggesellschaften durch Luxuskunden die Anreize erhöhen, ggf. auch wenig ausgelastete Flugzeuge fliegen zu lassen. Flögen alle nur Economy, würden etliche Flüge gestrichen. Und ein ganz billiges Last-Minute-Ticket mit einem Sitz, der sonst leer geblieben wäre, ist effektiv weniger klimaschädlich als ein normal teures, weil es eine schlechte Auslastung nur geringfügig weniger unattraktiv macht.

Und mit Klimakompensation?

Es ist nicht ganz einfach zu beurteilen, in wieweit die teilweise auch von Fluggesellschaften angebotene Klimakompensation das Problem mildert. Dies verdient an sich einen separaten Artikel. Nur kurz einige Gedanken dazu:

  • Das Prinzip der Kompensation an sich halte ich für vernünftig: Wenn man gewisse Emissionen wirklich nicht vermeiden kann, kann man versuchen, den Schaden irgendwie zu mindern.
  • Dafür gibt es seriöse Angebote wie auch billige. Letztere dürften oft eher "heiße Luft" verkaufen, und dann ist die Bezeichnung "Ablasshandel" durchaus angebracht. Es gibt aber auch Überzeugungstäter unter den Anbietern, die sich wirklich bemühen, eine echte Kompensation anzubieten.
  • Selbst bei gutem Willen kann Klimakompensation schief gehen – beispielsweise wenn mit dem Geld Bäume gepflanzt werden, die später doch zerstört werden (etwa durch Waldbrände als Folge der Klimakrise).
  • Also: Klimakompensation für Flüge ist besser als nichts, zumindest bei seriösen Anbietern, aber löst das Problem nur teilweise. Nicht zu fliegen ist allemal besser. Und das haben fast alle bislang lebenden Menschen hinbekommen, ohne massiv darunter zu leiden.

Siehe auch einen früheren Blogartikel zum Fliegen: Der Traum vom klimaverträglichen Fliegen.

Fragen und Kommentare von Lesern

22.09.2023

Sehr geehrter Herr Paschotta,

danke für Ihre glasklare Analyse, mit der ich übereinstimme. Es ist also nötig z.B. den Flugverkehr stark einzuschränken. Und das ist noch eine der einfacheren Aufgaben.

Was mir dabei große Sorgen bereitet ist, dass ich in der breiten Bevölkerung in den Industrieländern nur sehr wenig Bereitschaft zur wirklichen Verhaltensänderung erkennen kann. Man schaue sich z.B. die Diskussion zur Klimapolitik in Deutschland oder die aktuellen Ankündigungen des britischen Premiers zur Abschwächung der Klimaziele an. Dabei erscheinen mir die bisherigen Belastungen, selbst für ärmere Bevölkerungsteile, noch als gering verglichen mit dem, was eigentlich nötig wäre. Trotzdem sind bereits diese demokratisch offenbar kaum durchsetzbar. Interessanterweise scheint das Phänomen unabhängig von der konkreten Ausprägung der Klimapolitik zu sein, die z.B. in Deutschland und in Großbritannien durchaus unterschiedlich ausfällt, man denke beispielsweise an die der Kernenergie zugedachte Rolle.

Würden wir wirklich ernst machen und den Flugverkehr radikal stutzen, wäre der Aufschrei noch viel größer. Hier in Frankreich zum Beispiel erwirtschaftet die Flugzeugindustrie 39 % der Außenhandelsüberschüsse.

Ich sehe leider keine Lösung für dieses Problem, außer vielleicht einen schrittweisen Bewusstseinswandel, der aber womöglich zu langsam sein wird.

Antwort vom Autor:

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