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Windpark

Definition: eine Gruppe von Windenergieanlagen an einem Standort

Englisch: wind park

Kategorien: elektrische Energie, erneuerbare Energie, Kraftmaschinen und Kraftwerke

Autor:

Wie man zitiert; zusätzliche Literatur vorschlagen

Ursprüngliche Erstellung: 17.07.2010; letzte Änderung: 20.08.2023

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Häufig werden mehrere oder gar viele Windenergieanlagen an einem Standort gebaut; man spricht dann von einem Windpark.

Die konzentrierte Anordnung bewirkt einerseits eine erhebliche Beeinflussung des Landschaftsbilds am jeweiligen Standort, andererseits wohl geringere Beeinträchtigungen der Landschaft insgesamt, als wenn die Anlagen sehr verstreut aufgestellt würden. (In dieser Hinsicht unproblematisch sind natürlich Offshore-Windparks in genügendem Abstand zur Küste.) Trotzdem besteht in Deutschland für Windparks (bereits ab drei Anlagen) die Pflicht zu einem aufwendigen Genehmigungsverfahren gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) anstelle einer einfacher zu erfüllenden Baugenehmigungspflicht, wie sie sonst für (nicht allzu große) Anlagen besteht.

Andererseits kann die Errichtung größerer Windparks helfen, die spezifischen Kosten zu reduzieren. Hilfreich sind z. B. die Möglichkeit eines gemeinsamen Netzanschlusses sowie die effiziente Nutzung großer Kräne bei der Errichtung der Anlagen, im Betrieb dann auch die effiziente Abrechnung der Einspeisung und die Überwachung der Anlagen.

Zunehmend werden große Offshore-Windparks in küstennahen Meeresgebieten geplant und gebaut, beispielsweise in der Nordsee und Ostsee. Ein wichtiges Projekt ist das Offshore-Testfeld alpha ventus, welches im April 2010 den Betrieb aufnahm. Hier werden 45 km vor Borkum zwölf große Windenergieanlagen zweier Hersteller unter gleichen Bedingungen erprobt; die Gesamtleistung ist 60 MW. Weitere (rein kommerzielle) Projekte sind BARD Offshore I in der Nordsee und Baltic I in der Ostsee. Baltic I wurde als erster kommerzieller Offshore-Windpark in der Ostsee im Mai 2011 in Betrieb genommen. Die deutsche Bundesregierung geht davon aus, dass bis 2030 eine gesamte Offshore-Erzeugungsleistung von 25 GW in der Nord- und Ostsee erreicht wird.

Offshore-Windpark
Abbildung 1: Der Offshore-Windpark Lillgrund im Öresund zwischen Malmö und Kopenhagen. Siemens-Pressebild.

Mögliche Gesamtleistung

Wenn die Windenergieanlagen zu dicht beisammen stehen, beeinträchtigen Sie gegenseitig ihre Energieausbeute, indem sie die Windgeschwindigkeit reduzieren und Luftwirbel erzeugen. Um solche Effekte zu minimieren, müssen gewisse Mindestabstände zwischen den Anlagen eingehalten werden. Beispielsweise wählt man einen Abstand von mindestens dem fünffachen Rotordurchmesser in Hauptwindrichtung und etwas weniger in anderen Richtungen.

Für eine Leistung von z. B. 5 MW pro Anlage kann man von einem Rotordurchmesser von rund 125 m ausgehen. Wenn der Abstand zwischen den Anlagen durchschnittlich etwa dem vierfachen Rotordurchmesser entspricht, sind das 4 · 125 m = 500 m. Dies bedeutet, dass man vier solche Anlagen auf 1 km2 setzen kann; somit erhält man eine Leistungsdichte 20 MW / km2 bezogen auf die verfügbare Fläche.

Die Maximalleistung eines größeren Windparks kann hunderte von Megawatt oder sogar mehrere Gigawatt betragen. Die jährliche Stromproduktion entspricht dann der eines Großkraftwerks. Eine entsprechend starke Netzeinbindung (ähnlich wie bei einem konventionellen Großkraftwerk) ist natürlich eine Grund­voraussetzung. Bei knapper Auslegung der Netzeinbindung kann es vorkommen, dass in Zeiten starken Winds nicht die gesamte verfügbare Leistung eingespeist werden kann.

Literatur

[1]Das Projekt alpha ventus

Siehe auch: Windenergieanlage, Windenergie, erneuerbare Energie

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