RP-Energie-Lexikon
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Ratgeber zu Schimmel und Feuchtigkeit in Wohnräumen

Autor:

Rüdiger Paschotta

Schimmel in Häusern, speziell auch in Wohnräumen, ist leider ein weit verbreitetes und ernstes Problem – oft auch Anlass für Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern. Zahllose Ratschläge hierfür sind im Umlauf; leider sind etliche davon unfundiert, zumindest teilweise falsch und irreführend. Dies liegt daran, dass einige Zusammenhänge (physikalische Grundlagen und bautechnische Details) nicht ganz trivial sind und viele Autoren nur anderswo Gelesenes nachplappern, anstatt auf ein solides Fachwissen zurückzugreifen. Hier wird die Problematik ausführlich erläutert, und es werden fachlich fundierte Ratschläge gegeben.

Zu den größten Gesundheitsgefährdungen, die in Häusern auftreten können, gehört das ausufernde Wachstum von Schimmelpilzen, insbesondere an feuchten Außenwänden, aber auch versteckt z. B. hinter Holzverkleidungen. Es gibt unterschiedlich gefährliche Schimmelarten, aber grundsätzlich ist mit erheblichen Gefährdungen zu rechnen. Einerseits geben Schimmelpilze sehr giftige Substanzen an die Raumluft ab, die Menschen beim Einatmen schädigen können. Andererseits treten Schimmelsporen auf, die nicht nur den Schimmel noch weiter verbreiten können, sondern auch ebenfalls gesundheitsschädlich sind. Ein verbreitetes Problem sind Allergien, die sich bis hin zu schwerem Asthma entwickeln können. Solche Krankheiten verschwinden auch nicht einfach wieder, wenn der Schimmel beseitigt ist. Leider wird die Problematik aber immer noch von vielen völlig unterschätzt.

Der finanzielle Aufwand zur Behebung von Schimmelproblemen ist häufig erheblich. Es können aufwendige bauliche Maßnahmen notwendig werden, die weit über die Reparatur der vom Schimmel verursachten Schäden hinausgehen. Im Kern geht es in der Regel um die Beseitigung der Ursachen, zu denen besonders auftretende Feuchtigkeit gehört. Ohne Feuchtigkeit wächst nämlich kein Schimmel, während andererseits Schimmelbefall an feuchten Wänden kaum zu unterdrücken ist.

Erste wichtige Erkenntnisse:

  • Schimmelprobleme müssen unbedingt sehr ernst genommen werden, weil u. U. irreparable Gesundheitsschäden drohen. Dies ist keine Panikmache, sondern basiert auf realen Problemen.
  • Auch für die Erhaltung der Bausubstanz ist die Vermeidung von Schimmel sehr wichtig.

Die Grundlagen zu dieser Thematik werden in unserem Lexikonartikel über Schimmel in Wohnräumen ausführlich beschrieben. Beispielsweise erfahren Sie dort, was die Voraussetzungen für Schimmelwachstum sind. Ebenfalls werden unterschiedliche Ursachen für feuchte Wände besprochen, welche den Schimmelpilzbefall ermöglichen. Dagegen konzentriert sich der vorliegende Artikel auf konkrete Handlungsmöglichkeiten, um Schimmelprobleme zu vermeiden oder nachträglich zu lösen, oder auch um Schuld- und Haftungsfragen zu klären. Er könnte auch zur Schlichtung von Streitigkeiten beitragen. (Es wird freilich darauf hingewiesen, dass der Autor keine Rechtsberatung erteilt und keine rechtliche Verantwortung für etwaige falsche Angaben übernehmen kann.) Mit Hilfe des erwähnten Lexikonartikels können Sie ggf. die Hintergründe genauer verstehen lernen.

Welche baulichen Verhältnisse sind anzustreben?

Dieser Abschnitt ist besonders von Interesse für Hausbesitzer und für angehende Hauskäufer, die über Möglichkeiten verfügen, die bauliche Substanz untersuchen und ggf. verbessern zu lassen. Aber auch Mieter suchen wohl lieber eine Wohnung aus, in der Schimmelprobleme nicht zu befürchten sind.

Ist Wärmedämmung die Lösung oder aber des Teufels?

Gemäß einer weit verbreiteten Meinung sind Gebäude mit guter Wärmedämmung (z. B. in Form eines Wärmedämmverbundsystems), die meist auch eine besonders luftdichte Gebäudehülle aufweisen, besonders durch Schimmelprobleme gefährdet. Die scheint bei oberflächlicher Betrachtung auch plausibel: Eine hohe Luftdichtigkeit bringt wenig Luftaustausch, was die Abfuhr von Feuchtigkeit verringert, und dies sollte Schimmel klar begünstigen. Trotzdem ist diese Meinung völlig falsch:

  • Alte Häuser sind zwar meistens viel weniger dicht, aber die resultierenden Undichtigkeiten reichen trotzdem normalerweise bei Weitem nicht für die Belüftung aus. Man muss also so oder so für eine ausreichende Belüftung sorgen – allenfalls marginal weniger in einem undichten Haus.
  • Der größte Risikofaktor für Schimmel an Außenwänden ist, wenn diese im Winter kalt sind. Und dies ist genau dann der Fall, wenn die Wand nicht von außen gut gedämmt ist.
  • Undichte Stellen wie z. B. Rollladenkästen sind häufig gerade diejenigen, wo der Schimmel beginnt. Dies liegt an der lokalen Abkühlung durch eindringende Kaltluft.

Soweit die Theorie, und die Praxis sieht nicht anders aus. In Zeiten, in denen Wärmedämmung kaum bekannt war und Häuser meist noch undichter waren als heutige Altbauten, war Schimmel ein sehr weit verbreitetes Problem – nur dass man noch nicht wusste, wie schädlich es wirklich ist.

Allerdings gibt es auch Fälle, in denen Wärmedämmung Schimmel begünstigt. Dies ist hauptsächlich bei der Innendämmung der Fall, also wenn Dämmmaterialien auf der Innenseite der Außenwände angebracht werden. Dieser Ansatz ist bauphysikalisch heikel, weil die Wände dann sogar kälter werden. Er führt aber keineswegs zwangsläufig zu Schimmel: Bei richtiger Ausführung, d. h. mit geeigneten Materialien (z. B. Calciumsilikat) und mit korrekter Verarbeitung, können sogar vor der Dämmaktion auftretende Schimmelprobleme gelöst werden.

Fazit zu Schimmel und Wärmedämmung:

  • Eine gute Wärmedämmung – am besten von außen – ist ein Schlüsselelement für die Vermeidung von Schimmelproblemen und nicht etwa ein Risikofaktor.
  • Häufig ist das nachträgliche Anbringen einer Außendämmung sogar die einzig praktikable Methode, um Schimmelprobleme zu beseitigen.
  • Eine hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle (z. B. mit dichten Fenstern), wie es heutige Baunormen verlangen, ist sinnvoll, und ist auch bei der energetischen Sanierung von Gebäuden anzustreben.
    (Die Baunormen sind nicht etwa von Irren im "Dämmwahn" gemacht; sie basieren sowohl auf theoretischen Einsichten als auch auf praktischen Erfahrungen, und sie berücksichtigen keineswegs nur energetische Aspekte.)
  • Ein genügender Luftaustausch ist sehr wichtig. Er muss aber durch die Belüftung und nicht etwa unkontrolliert durch Undichtigkeiten erreicht werden.
  • Wenn eine gute Wärmedämmung nicht vorhanden bzw. nicht möglich ist, muss man sich der hohen Schimmelgefahr bewusst sein und besonders sorgsam dagegen vorbeugen (siehe unten).

Soll man möglichst immer diffusionsdurchlässige oder feuchtespeichernde Materialien verwenden?

In gewissen Fällen ist es günstig, wenn Baustoffe Luft und Wasserdampf durchlassen können, um dessen Abtransport zu ermöglichen. Beispielsweise muss eine Folie, die als Regenwasserschutz für eine Dachdämmung dient, diffusionsoffen sein, weil sich sonst von den Wohnräumen eindringender Wasserdampf in der Dämmung ansammeln würde.

In anderen Fällen ist es jedoch genau umgekehrt. Beispielsweise braucht man auf der Innenseite einer Dachdämmung in der Regel eine Dampfsperre, also eine für Wasserdampf undurchlässige Schicht. Man möchte nämlich gerade nicht, dass mit Wasserdampf beladene Luft dorthin gerät, wo es kälter wird.

Manche behaupten, die Außendämmung einer Fassade müsse unbedingt diffusionsoffen ausgeführt werden, um "atmende Wände" zu erhalten. Dies ist Unsinn. Beispielsweise neigt ein Wärmedämmverbundsystem auf Polystyrol-Basis, welches kaum dampfdurchlässig ist, keineswegs zur Durchfeuchtung. Der Wasserdampf gelangt nämlich gar nicht erst in die äußeren Bereiche, wo es für die Kondensation kalt genug wäre. (Das Mauerwerk ist ohnehin auf der sicheren, nämlich warmen Seite.) Anders ist es bei der diffusionsoffenen Steinwolle: Dort kann, falls das Mauerwerk relativ wenig diffusionsdicht ist, Wasserdampf weit nach außen gelangen und dort zeitweilig zur Kondensation führen – freilich auch in aller Regel ohne dramatische Folgen.

Materialien, die Feuchte vorübergehend aufnehmen und allmählich wieder abgeben können (z. B. bestimmte mineralische Putze), können z. B. in Badezimmern hilfreich sein. Sie puffern die Spitzen der Luftfeuchtigkeit etwas ab und wirken insofern feuchtigkeitsregulierend. Freilich muss die Feuchtigkeit so oder so mit der Zeit durch Lüften entfernt werden.

Fazit zu diffusionsdurchlässigen und feuchtespeichernden Baustoffen:

  • Ob diffusionsdurchlässige, diffusionshemmende oder gar diffusionsdichte Baustoffe die richtige Lösung sind, hängt entscheidend vom jeweiligen Fall ab.
  • Pauschale Aussagen darüber ohne Berücksichtigung der genauen Umstände sind deswegen unsinnig.
  • Feuchtespeichernde Putze können in Badezimmern gegen kurzfristige starke Feuchtelasten hilfreich sein, verringern allerdings den Lüftungsbedarf nicht.

Was ist zu natürlichen Baumaterialien zu sagen?

Grundsätzlich ist es günstig, wenn Baumaterialien für Schimmelpilze unverdaulich sind. Bei organischen Materialien wie z. B. Holz, Flachs oder Kork ist dies leider nicht der Fall. Das heißt nicht, dass sie ungeeignet sind, aber sie müssen durch konstruktive Maßnahmen besonders gut vor Feuchtigkeit geschützt werden. Teilweise sind auch chemische Zusätze nötig, die allerdings (auch wenn es "natürliche" Stoffe sind) ökologisch oft ungünstig sind.

Anorganische Materialien wie Stein, Ton oder Gips sind für Schimmelpilze unverdaulich und deswegen grundsätzlich weniger heikel. Allerdings können schon geringe Verunreinigungen organischer Natur genügend Grundlage für Schimmel an der Oberfläche bilden, wenn gleichzeitig Feuchtigkeit vorhanden ist.

Synthetische Materialien wie z. B. das Dämmmaterial Polystyrol sind ebenfalls nicht anfällig für Schimmel, wenn sie nicht gerade extremer Feuchtigkeit (womöglich verbunden mit Schmutzwasser) ausgesetzt sind.

Fazit zu Baumaterialien:

  • Man kann bezüglich der Schimmelgefahr nicht grundsätzlich natürliche oder synthetische Maßnahmen als besser bezeichnen. Jedoch sind für Schimmelpilze unverdauliche Materialien grundsätzlich sicherer – ob sie nun natürlich oder synthetisch sind.
  • Es kommt nicht nur auf Baumaterialien an, sondern vor allem auch auf deren korrekten Einsatz, z. B. mit konstruktivem Schutz vor eindringendem Wasser.

Wie kann für ausreichende Belüftung gesorgt werden?

Es wurde bereits klar gesagt: Undichtigkeiten reichen nicht aus – außer sie wären so massiv, dass enorm viel Energie verschwendet und der Wohnkomfort zerstört würde.

Mit konsequenter Fensterlüftung kann auf jeden Fall die Luftfeuchtigkeit im Winter genügend tief gehalten werden, wenn die Feuchtelasten im Haus einigermaßen normal sind. Jedoch bedeutet konsequente Lüftung mehr, als viele Menschen sich vorstellen würden. Es muss eine Stoßlüftung (Durchzug mit weit offenen Fenstern, am besten mehreren Fenstern im Raum) mehrmals am Tag für jeweils einigen Minuten erfolgen. Je kritischer die Umstände sind – beispielsweise ungedämmter Altbau und/oder hohe Feuchtelasten – desto mehr ist natürlich nötig.

Die folgende quantitative Verdeutlichung dürfte viele Leser überraschen. Die Lüftungsanlage eines Einfamilienhauses setzt pro Tag eine Frischluftmenge von mehreren tausend Kubikmetern durch. Dies mag als übertrieben viel erscheinen, aber es ist für eine ausreichende Luftwechselrate allein schon wegen der Entfeuchtung nötig. Das zeigt das folgende Zahlenbeispiel:

  • Bei einer Raumtemperatur 20 °C und 60 % Feuchte in der Wohnung sowie 0 °C und 80 % außen entfernt man 6,5 g Wasser pro Kubikmeter Frischluft. (Bei sehr feuchtem Wetter mit 100 % Feuchte außen wären es noch 5,5 g.)
    Beachten Sie: Trotz höherer relativer Feuchte außen ist dort die absolute Feuchte niedriger, weswegen man mit Lüften überhaupt noch die Wohnung trocknen kann.
  • Wenn in einem Vier-Personen-Haushalt 15 kg Wasserdampf pro Tag anfallen, braucht man unter den angenommenen Bedingungen zur Entfeuchtung ca. 2300 Kubikmeter Frischluft!
  • Bei Fensterlüftung ist es sogar eher noch mehr, da die Frischluftzufuhr nicht gezielt und systematisch erfolgt.

Mit wenigen Minuten Fensterlüftung pro Tag erreicht man dies sicher nicht, und mit ein paar Undichtigkeiten der Gebäudehülle auch nicht!

Hieraus wird klar, warum viele Wohnungen unzureichend belüftet sind: So große Luftmengen setzt man bei Fensterlüftung nur mit einem konsequenten Lüftungsverhalten durch, wie es nur wenige Menschen praktizieren. Eine der Folgen ist, dass die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ansteigt, womöglich auf bzgl. Schimmel bedenkliche Werte. Ebenfalls entstehen oft zu hohe Konzentrationen von CO2, Schadstoffen und geruchlich störenden Substanzen ("muffige Luft").

Noch ein paar Zahlen zu den bei der Fensterlüftung leider unvermeidlichen Wärmeverlusten:

  • Um entsprechend dem obigen Beispiel 2300 Kubikmeter Frischluft pro Tag von 0 °C auf 20 °C zu erwärmen, braucht man eine Wärmemenge von 15,4 kWh. (Wie erwähnt braucht man bei Fensterlüftung in der Praxis sogar noch deutlich mehr, z. B. 23,4 kWh für 3500 Kubikmeter.)
  • Die genannten 15,4 kWh entsprechen dem Heizwert von ca. 1,5 Litern Heizöl (ohne Berücksichtigung von Energieverluste der Heizungsanlage).
  • Also entsteht pro Wintermonat mit 0 °C Außentemperatur ein Heizölverbrauch von ca. 50 Litern nur durch die Lüftungsverluste, d. h. zusätzlich zu den Transmissionswärmeverlusten. Dies entspricht rund 1000 km Fahrt mit einem halbwegs sparsamen Auto!
  • Eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung könnte diese Verluste pro Kubikmeter mindestens ca. fünffach reduzieren und zudem durch systematische Luftzufuhr die benötigte Luftmenge etwas reduzieren. Dafür würde sie z. B. 1,5 kWh elektrische Energie pro Tag benötigen, was angesichts der viel größeren Wärmeeinsparung kein Problem ist.

Ein Vermieter kann von den Mietern verlangen, dass sie ausreichende Fensterlüftung betreiben; verlassen kann er sich darauf aber nicht. Die einen glauben's nicht, andere frieren zu schnell, wieder andere sind oft nicht zu Hause – es gibt viele Gründe, an denen Fensterlüftung scheitern kann.

Die einzige zuverlässige und komfortable Lösung ist die Verwendung einer Lüftungsanlage, die unabhängig vom Verhalten der Bewohner die nötigen Frischluftmengen zuführt – idealerweise mit Wärmerückgewinnung, um die resultierenden Wärmeverluste klein zu halten und den Komfort weiter zu steigern. (Durch Wärmerückgewinnung vorgewärmte Frischluft stört nicht, während eiskalte Zuluft schnell zu unangenehmen Zugerscheinungen führt.) Natürlich richtet man solche Anlage auch so ein, dass die Luft vor allem dort abgesaugt wird, so hohe Feuchtelasten auftreten (in Bädern und Küchen); man verhindert damit, dass sich die Feuchtigkeit erst in der ganzen Wohnung ausbreitet.

Übrigens können auch Lüftungsanlagen Schimmelsporen verteilen, wenn ihre Filter über lange Zeit nicht ausgewechselt werden. Eine solche Vernachlässigung der Wartung kommt gelegentlich vor; jedoch ist es selten, dass eine Lüftungsanlage die Luftqualität schlechter macht, als wenn sie nicht da wäre.

Fazit zum Lüften:

  • Man kann im Prinzip allein mit Fensterlüftung arbeiten. Das braucht aber gerade in kritischen Fällen (ungedämmten Altbauten) ein wirklich konsequentes Lüftungsverhalten.
  • Das ist in der Praxis aber eher selten gegeben. Als Hausbesitzer kann man sich kaum darauf verlassen, dass dies von Mietern so praktiziert wird.
  • Bezüglich Zuverlässigkeit, Komfort und Energieverbrauch ist eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung viel besser. Sie sollte deswegen für jeden Neubau vorgesehen werden, und wenn möglich auch bei der Sanierung von Altbauten.
    (Dass gute Lüftungsanlagen keine Energieverschwender, sondern Energiesparer sind, zeigt schon der Umstand, dass praktisch jedes Passivhaus eine hat. Anders bekommt man den Wärmebedarf nicht annähernd auf Null.)
  • In den ersten Monaten nach der Bauphase ist eine konsequente Belüftung besonders wichtig.
  • Wenn mangelnde Belüftung nicht die Ursache von Schimmelproblemen ist, trägt eine verstärkte Belüftung zwar etwas zur Minderung des Problems bei (auch durch Entfernung von Schimmelpilzgiften aus der Luft), löst es aber nicht.

Und noch eine wichtige Warnung:

  • Belüftungsschlitze an Fenstern (also absichtlich geschaffene Undichtigkeiten, evtl. mit verschließbaren Lüftungsklappen) sind energetisch ungünstig und können Feuchteprobleme gerade verursachen – ähnlich wie undichte Rollladenkästen! Man hüte sich vor solchen Verschlimmbesserungen.
    (Ausnahme: gut konstruierte Zuluftöffnungen in Häusern mit Abluft-Lüftungsanlage – zwar ohne Wärmerückgewinnung, aber immerhin mit kontrollierter Luftzufuhr, damit eher effizienter als Fensterlüftung. Noch besser: dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung z. B. in der Fensterbank: Frischluft kommt vorgewärmt in den Raum. Man beachte bei allen dezentralen Lösungen auch den Schallschutz, der durch Lüftungsöffnungen wesentlich verschlechtert werden kann.)

Defekte Leitungen und Abdichtungen

Bei vielen älteren Gebäuden gibt es Probleme mit fehlender oder defekter Abdichtung von Kellerwänden gegenüber dem Erdreich sowie mit defekten Leitungen beispielsweise für Regenwasser und Abwasser. (Gerade auch Abwasserleitungen, die einige Jahrzehnte alt sind, sind im Gegensatz zu Frischwasserleitungen sehr häufig defekt.) Durch solche Schäden kann ständig Wasser in das Mauerwerk eindringen, das dann für eine schnell ansteigende Luftfeuchtigkeit sorgt; selbst starkes Lüften hilft immer nur kurz. Hier besteht die einzige echte Lösung darin, die genannten Schäden vollständig zu entdecken und zu beheben; sonst müsste man fast pausenlos lüften, um Schimmel zu vermeiden. Ein erster Schritt kann die Untersuchung der Abwasserleitungen mit einer Kamera-Sonde sein. Solche Leitungen können dann oft mit einem sogenannten Inliner saniert werden, ohne dass man die ganzen Wände hierfür aufreißen muss. Freilich kommen Kosten von tausenden von Euro schnell zusammen, und auch das Aufbaggern des Erdreichs zwecks Abdichtung der Kellerwände ist ziemlich kostspielig.

Was können und sollen Bewohner gegen Schimmel tun?

Ausreichendes Lüften

Es wurde bereits oben beschrieben: Ausreichendes Lüften ist wichtig als Vorbeugung gegen Schimmel. Natürlich gibt es auch andere gute Gründe: die allgemeine Lufthygiene, die Verringerung von Schadstoffen, die Vermeidung zu hoher CO2-Konzentrationen und andere.

Wir kommen direkt zum Fazit:

  • Wenn eine Lüftungsanlage vorhanden ist, soll sie auch verwendet werden. Die Luftmengen sollten nicht höher eingestellt werden als nötig (z. B. nachts weniger hoch als tagsüber), aber eben auch nicht geringer als nötig: Das wäre das Sparen am falschen Ort.
  • Wenn keine Lüftungsanlage vorhanden ist, muss über die Fenster ausreichend gelüftet werden, und zwar in Form von Stoßlüftung mehrmals am Tag: Möglichst mehrere Fenster im Raum sind für einige Minuten ganz zu öffnen, um die Raumluft möglichst komplett durch Frischluft zu ersetzen.
  • Ständig gekippte Fenster sind wenig effektiv und verschwenden viel Energie.
  • Damit man überhaupt weiß, ob es zu feucht ist, überwacht man die Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer – vor allen in den kritischeren Räumen (Badezimmer und weniger stark beheizte Räume). In heikleren Häusern sollte man immer (abgesehen von kurzen Spitzen) unter 60 % relativer Luftfeuchtigkeit liegen.
    Einfache und doch zuverlässige elektronische Hygrometer sind heute billig erhältlich; es schadet nicht, mehrere im Haushalt zu haben.
  • Falls schon Schimmel aufgetreten ist, wird Lüften noch wichtiger – zur Bekämpfung der Ursachen und auch zur Verminderung der Konzentration der Schadstoffe in der Atemluft.

Vermeidung anderer Risikofaktoren

Außer mangelhafter Belüftung können diverse andere Risikofaktoren Schimmel begünstigen, die zum guten Teil im Einflussbereich der Bewohner liegen:

  • Hohe Feuchtelasten sollten nach Möglichkeit vermieden oder durch sofortiges Lüften entschärft werden. Eine Wäscheladung zum Trocknen im Zimmer aufzuhängen und dabei nicht verstärkt zu lüften, wäre grundfalsch. Ähnliches gilt, wenn nass geputzt wird, wenn Handwerkerarbeiten Nässe in die Wohnung bringen oder Wasser verschüttet wurde.
  • Außenwände, die mangels guter Außendämmung im Winter kalt werden können, sollen nie so zugestellt werden, dass die Luftzirkulation an der Wand stark behindert wird. Sonst wird die Wand dort noch kälter und in der Folge feucht. Also hinter Möbel ein paar Zentimeter Platz lassen, auch keine anderen Gegenstände ganz gegen die Wand rücken und mit aufgehängte Bildern vorsichtig sein (gelegentlich dahinter kontrollieren!).
  • Wenn einzelne Zimmer (z. B. Schlafzimmer oder Abstellkammern) weniger geheizt werden als andere, sollten die Türen meist geschlossen bleiben, und auf ausreichendes Lüften (kontrolliert mit dem Hygrometer) ist besonders zu achten.
  • Eine starke Nachtabsenkung der Heizungsanlage kann ebenfalls bedenklich sein, wenn dadurch die Räume stark auskühlen und die relative Luftfeuchtigkeit zu stark ansteigt – ggf. mit dem Hygrometer kontrollieren!
  • Bei längerer Abwesenheit (z. B. im Winterurlaub) kann die Raumtemperatur deutlich abgesenkt werden, jedoch sollte die Wohnung im Winter nicht gänzlich unbeheizt bleiben.
  • Luftbefeuchter können nötig werden, wenn die Luftfeuchtigkeit im Winter stark absinkt. Jedoch sollten Sie niemals betrieben werden, wenn die Luftfeuchtigkeit nicht erwiesenermaßen zu niedrig ist (z. B. dauerhaft unter 40 %).
    Man beachte auch, dass manche Luftbefeuchter zumindest bei ungenügender Wartung selbst zu Schimmelschleudern werden; dann verursachen sie Gefahren, die ihren Nutzen weit übersteigen.

Eine generell etwas tiefere Raumtemperatur (z. B. nur knapp 20 °C) in der Wohnung sollte unproblematisch sein. Problematisch sind eher große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen und hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, wie oben angemerkt.

Nährstoffe für Schimmel sind theoretisch ein Risikofaktor, sind aber ohnehin fast unvermeidbar, da Schimmelpilze diesbezüglich extrem genügsam sind. Schon eine ganz dünne Schmutz- oder Staubschicht genügt ihnen. Deswegen lässt sich Schimmel kaum durch "Aushungern" bekämpfen, sondern viel eher durch Austrocknen.

Soll man Luftentfeuchter-Geräte einsetzen?

Im Prinzip können elektrische Luftentfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit abzusenken. Dies ist in der normalen Wohnsituation unnötig: Der hygienisch nötige Luftaustausch durch Lüften genügt für die Entfeuchtung schon aus. Wenn allerdings ungewöhnlich große Feuchtelasten auftreten – z. B. beim Einzug in einen Neubau oder ein frisch saniertes Haus mit noch etwas feuchten Wänden – kann der zeitweilige Betrieb solcher Luftentfeuchter sinnvoll sein. Er verursacht einen gewissen Stromverbrauch, spart andererseits auch Heizwärme ein. Beide Effekte können sich etwa die Waage halten. Also wird man rein aus energetischen Gründen Luftentfeuchter weder fordern noch ablehnen; es kommt eher darauf an, ob man z. B. auch eine bei zeitweiliger Abwesenheit stattfindende Trocknung braucht, ohne gekippte Fenster mit all ihren Nachteilen akzeptieren zu müssen.

Selbstverständlich kann ein Luftentfeuchter nicht als Ersatz für die Behebung von Bauschäden angesehen werden.

Beim Betrieb in bereits von Schimmel befallenen Räumen ist es übrigens ungünstig, dass sich dann gerade im Entfeuchtungsgerät Schimmel ablagern kann. Diesen aus dem Wärmeübertrager wieder zu entfernen, dürfte schwierig sein.

Wie schwerwiegend ist das jeweilige Schimmelproblem?

Wenn etwa an den Fugen zwischen den Kacheln der Dusche einmal etwas Schimmel auftritt, kann dieser gründlich entfernt werden, und dann sollte keine echte Gefahr für die Gesundheit vorliegen. Bei großflächigem Schimmel auf Wänden stellt sich aber schon die Frage, wie ernst die Gefährdung ist. Hierzu kann man einiges abklären:

  • Ist der Befall großflächig an vielen Stellen, oder sind es nur wenige kleine Stellen?
  • Gibt es womöglich große Schimmelnester an versteckten Stellen, z. B. hinter Holzverkleidungen?
  • Treten schon modrige Gerüche auf? Zum Teil erzeugt Schimmel sogar recht künstliche wirkende (aber eben trotzdem "natürliche") Gerüche. Dies legt ggf. einen recht problematischen Befall nahe.
  • Liegt eine besonders gefährliche (z. B. stark allergieauslösende) Art von Schimmelpilzen vor? Dies lässt sich mit einem Abstrich, der im Labor untersucht wird, zuverlässig klären. Eine Raumluftmessung kann ebenfalls sinnvoll sein, um die Konzentration von Schimmelsporen in der Atemluft zu ermitteln. Wenn allerdings ein großflächiger Befall sichtbar ist, muss ohnehin gehandelt werden; dann kann man sich Messungen sparen.
  • Treten bei Bewohnern Krankheitssymptome auf, die für Schimmelpilzgifte typisch sind – etwa Erkrankungen der Atemwege (auch bei Nichtrauchern) und Allergien? Chronischer Schnupfen (allergische Rhinitis) wäre ein typisches Beispiel. Eine ärztliche Untersuchung kann ggf. weiterhelfen.
    Man beachte, dass es auch viele unklare medizinische Symptome geben kann, beispielsweise Augenbrennen durch Bindehautreizung (was aber auch von zu niedriger Luftfeuchtigkeit kommen könnte), die Reizung von Schleimhäuten, neurologische Störungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Leider ist die sichere Ermittlung der Ursache oft schwierig.
  • Befinden sich besonders stark gefährdete Personen im Haushalt – etwa Krebspatienten mit Chemotherapie, Patienten mit cystischer Fibrose oder schwerem Asthma, oder Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem z. B. wegen AIDS oder Medikamenten nach einer Organtransplantation?

Im Zweifelsfall gilt es auf jeden Fall zu handeln, also die Klärung weiterzutreiben und ggf. Gegenmaßnahmen einzuleiten. Zu lange aufgeschobenes Handeln kann womöglich zu irreparablen Schädigungen führen, die sich übrigens auch finanziell stark auswirken können. Kleinkinder sind besonders gefährdet.

Wie kann das Schimmelproblem gelöst werden?

Zuallererst gilt:

  • Die Ursachen müssen geklärt werden! Wenn an Dingen herumgedoktert wird, die mit der Ursache nichts zu tun haben, sondern nur mit den Symptomen oder nicht einmal das, wird man das Problem kaum lösen.

Die folgenden Maßnahmen können oft erst nach dieser Abklärung sinnvoll ausgewählt werden:

  • In erster Linie müssen die jeweiligen Ursachen beseitigt werden – etwa durch Reparatur baulicher Schäden, eine nachträgliche Wärmedämmung oder verstärktes Lüften. Wenn dies unterbleibt und nur der Schimmel beseitigt wird, kommt er vermutlich bald wieder.
  • Kleinere Stellen mit nur oberflächlichem Schimmel können gründlich gereinigt werden – aber bitte nicht mit dem Hausmittel Essig! Ein saures Milieu fördert nämlich den Schimmel. Alkohol ist besser geeignet, oder auch ein Mittel mit Wasserstoffperoxid. Das richtige Vorgehen hängt aber stark vom jeweiligen Fall ab, und im Zweifelsfall sollte man sich erst gut informieren.
  • Größere Flächen mit hartnäckigem Befall müssen mit professionellen Mitteln repariert oder saniert werden. Auf den Schutz der Gesundheit der ausführenden Personen ist dabei zu achten. (Leider sind viele Handwerksbetriebe diesbezüglich nicht ausreichend informiert; mangels Wissen halten viele es selbst bei schwer befallenen Häusern für übertrieben, z. B. mit Atemschutz oder gar Schutzkleidung zu arbeiten.)
  • Vorsicht vor diversen chemischen Mitteln gegen Schimmel. Abgesehen davon, dass ihre Anwendung die Beseitigung der Ursachen nicht ersetzen kann, sind etliche dieser Mittel selbst ziemlich giftig – leider nicht nur für Schimmel, sondern auch für Menschen! Allerdings ist es unangebracht, den Einsatz von pilztötenden Mittel (Fungiziden) grundsätzlich zu verteufeln; es gibt durchaus Möglichkeiten, mit gesundheitlich unbedenklichen Maßnahmen gefährliche Schimmelpilze und auch die von ihnen erzeugten Schadstoffe zu beseitigen. Es kommt eben auf die kompetente Auswahl und Durchführung von Maßnahmen in den dafür geeigneten Fällen an.

Wie klärt man im Problemfall die Schuldfrage?

Es ist für alle Beteiligten besser, Schimmelprobleme von Anfang an zu vermeiden. Wenn dies aber nicht gelingt, ist es von großem Interesse, die Frage der Verantwortung dafür zu klären. Das hat regelmäßig auch rechtliche Folgen: Der Mieter, der eine Durchfeuchtung verschuldet und damit Schimmelprobleme erzeugt, haftet ggf. für die Kosten resultierender Reparaturen. Umgekehrt kann der Mieter, der unschuldig Opfer von schweren Schimmelproblemen wird, nicht nur die Behebung durch den Vermieter durchsetzen, sondern auch eine erhebliche Mietminderung.

Wie stellt man nun aber fest, wer schuld ist? Leider ist das oft gar nicht einfach. Beispielsweise kann eine hohe Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung durchaus Folge unzureichender Belüftung und Ursache von Schimmelschäden sein. Es ist aber auch möglich, dass die Wände z. B. durch Bauschäden (etwa Risse im Verputz und Mauerwerk, defekte Bauteilanschlüsse oder Rohrleitungen) nass werden und dies dann sogar zur Ursache der erhöhten Luftfeuchtigkeit wird, oder auch mit dieser nichts zu tun hat. Eine erste Erkenntnis ist also:

  • Die Feststellung einer erhöhten Luftfeuchtigkeit allein beweist keineswegs die Ursache und das Verschulden von Schimmelproblemen.
  • Also muss kein Mieter allein auf dieser Grundlage Schadensersatzforderungen akzeptieren. (Zur Lösung des Problems beizutragen, liegt freilich trotzdem in seinem Interesse!)
  • Es gibt aber für Fachpersonen durchaus Möglichkeiten, ein genaueres Bild zu ermitteln (siehe unten).

Ohne besondere Fachkenntnisse sind die Ursachen nicht sicher festzustellen. Benötigt wird also ggf. eine neutrale und kompetente Fachperson, die z. B. die folgenden Abklärungen durchführen kann:

  • Gibt es Hinweise auf Bauschäden, die z. B. Regenwasser oder Leitungswasser in die Wände eindringen lassen könnten? Fehlende offenkundige Hinweise sind leider noch kein Beweis, dass da nichts ist. Immerhin sprechen lokale Schäden eher für Leitungsprobleme als eine gleichmäßige Durchfeuchtung großer Flächen. Schäden an einer Fassade können jedoch durchaus sehr verteilt auftreten.
  • Ist eine wirksame Wärmedämmung vorhanden – außen oder innen? Von welchem Typ ist sie?
  • Treten feuchte Stellen nur dort auf, wo typische Wärmebrücken zu vermuten sind – etwa an den Ecken der Außenwände? Die Feuchtigkeit von Wänden kann ggf. auch gemessen werden.
  • Es können die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur in verschiedenen Räumen gemessen werden – und zwar gleichzeitig und zusätzlich auch außen. Wichtig ist auch die Ermittlung der Oberflächentemperaturen der Wände, z. B. mit einem Infrarotthermometer. Die Messungen sollten sich über einen gewissen Zeitraum erstrecken, um nicht nur eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme zu erhalten. (Automatische Geräte mit Datenlogger sind hilfreich.) Aus den Resultaten kann die Fachperson errechnen, ob Feuchte von der Luft auf die Wand übergeht oder eher umgekehrt.

Weitere wichtige Aspekte liegen im rechtlichen Bereich:

  • Beweispflichtig ist grundsätzlich, wer eine Forderung an die andere Partei stellt. Dies wird vor Gericht oft zum Problem. Eine gewisse Plausibilität allein genügt nicht.
  • Also muss der Mieter keine Sanierung bezahlen, solange es nur vage Hinweise auf sein Verschulden gibt.
  • Umgekehrt kann er den Vermieter nicht zu einer Sanierung zwingen, solange bauliche Mängel als Ursache nicht bewiesen sind. Der Hausbesitzer sollte freilich daran interessiert sein, Bauschäden früh zu erkennen und zu beheben, bevor es noch teurer wird.
  • Die Rechtsberatung durch einen kompetenten Rechtsanwalt kann sehr hilfreich sein, ebenfalls die Beratung durch Schlichtungsbehörden.

Leider kommt es vor, dass Hausbesitzer ihre Mieter versuchen einzuschüchtern und damit zur Bezahlung kostspieliger Reparaturen zu zwingen – selbst wenn sie rechtlich eigentlich keinerlei Handhabe dazu hätten.

Zum Abschluss noch ein wichtiger Rat:

  • Vor lauter Diskussion um Kosten und Schuldfragen sollte man die Gesundheit nicht vergessen! Schimmelprobleme sind nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern (wenn sie nicht nur marginalen Umfang haben) eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung!
  • Schon deswegen wird ein vernünftiger Vermieter immer kooperieren, um eine Problemlösung zu finden!

Siehe auch die Lexikonartikel über Schimmel in Wohnräumen, Belüftung von Gebäuden, Lüftungsanlagen, Luftfeuchtigkeit, Nachtabsenkung und Wärmedämmung, sowie unsere anderen Ratgeber-Artikel. Übrigens haben wir nützliche Ratgeber-Artikel auch zu diversen anderen Themen im Energiebereich.

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Literatur

[1]Ratgeber "Schimmel im Haus" vom Umweltbundesamt, https://www.umweltbundesamt.de/en/publikationen/ratgeber-schimmel-im-haus

$See also: Luftfeuchtigkeit, Belüftung von Gebäuden, Energie-Blog 2015-04-17

Fragen und Kommentare von Lesern

02.10.2020

Kann ich ohne Sorge vor Schimmel ein Sofa vor ein Fenster mit Heizkörper stellen? Macht es einen Unterschied, ob es ein Konvektoren oder ein Radiator ist?

Antwort vom Autor:

Solange der Heizkörper im Winter normalerweise betrieben wird, sollte es so oder so kein Problem geben. Nur ohne Heizkörper wird es mit dem Sofa direkt an der Außenwand vielleicht problematisch, wenn man nicht einen gewissen Luftraum belässt.

28.02.2021

Was ist Ihrer Meinung nach von sogenannten Isoliertapeten zu halten, die eine ca. 4 mm Styroporschicht haben? Der Werbung zufolge, sollen sie Wunder wirken ("bis 16 % Energieeinsparung", etc.).

Antwort vom Autor:

Da wäre ich skeptisch. Das könnte leicht zu Feuchteschäden führen.

05.04.2021

Kann durch eine Wandheizung (elektrisch oder mit Wasser) an einer Außenwand die Feuchte "abtransportiert" und Schimmelbildung verhindert werden?

Antwort vom Autor:

Im Prinzip ja. Leider sind aber die Wärmeverluste erhöht, wenn eine Wandheizung an einer schlecht gedämmten Außenwand montiert wird. Es könnte aber im Kombination mit einer Innendämmung eventuell eine Lösung sein.

Bei gut (außen) gedämmten Außenwänden besteht ohnehin keine Schimmelgefahr.

24.05.2021

Danke für diesen informativen Artikel. Ich habe in letzter Zeit einiges zum Thema Dämmung und Schimmel gelesen. Bei der Außendämmung werden als Grund für danach auftretenden Schimmel oftmals Wärmebrücken angeführt. Die Argumentation ist folgende: Durch die Außendämmung kühlen Außenwände im Winter weniger stark ab. Ist die Dämmung jedoch nicht komplett lückenlos, bilden sich kleine Wärmebrücken. An diesen Stellen erfolgt nun doch eine stärkere Abkühlung. Aufgrund der geringen Fläche, also nur ein kleiner Teil der Wand, wird sich die Raumluftfeuchtigkeit dort konzentriert absetzen. Dadurch kommt Schimmel zustande.

Anders gesagt: Vor dem Dämmen bildet die Außenwand eine eine große homogene Fläche, an der sich Luftfeuchtigkeit gut verteilen und später wieder abtrocknen kann. Nach dem Dämmen gibt es nur kleine Flächenstücke, die aber übermäßig stark mit Feuchtigkeit beladen werden. Dadurch kann auch eine Außendämmung, sogar eine Vorhangfassade mit Hinterlüftung, zu Schimmelbildung führen. Was sagen Sie dazu? Schätzen Sie diese Bedenken bei der Dämmung als berechtigt ein?

Antwort vom Autor:

Nein, diese Sorgen sind unberechtigt; sie basieren auf unfundierten Überlegungen und passen nicht zu tatsächlichen Beobachtungen::

Die ungedämmte Außenwand stellt grundsätzlich das größte Schimmelrisiko dar. Hier wird die Oberflächentemperatur auf der Innenseite erheblich niedriger, als man es mit Wärmedämmung trotz einer kleinen Wärmebrücke hier und da erhält. Dass es große Flächen betrifft, macht die Sache nicht besser; wie soll das alles wieder abtrocknen, wenn die Wand im Winter tagelang oder gar wochenlang sehr kalt ist?

Man kennt es doch von vielen Altbauten: Einen Schrank für ein paar Jahre zu dicht an die Außenwand gestellt, und danach ist die Rückseite verschimmelt. Schimmel im Badezimmer wird mühsam beseitigt, kommt aber regelmäßig wieder. Solange die Außenwände innen kalt sind, hilft eben nichts wirklich.

Kleinere Wärmebrücken gedämmter Gebäude sind oft schwer vermeidbar, bewirken aber in der Regel eben nur gewisse zusätzliche Wärmeverluste, nicht aber Feuchteprobleme. Nur wenn eben richtig gepfuscht wurde und zusätzlich die Luftfeuchtigkeit deutlich zu hoch ist, gibt es Probleme.

Übrigens ist es keineswegs so, dass Wärmebrücken in ungedämmten Gebäuden nicht existent oder kein Problem wären. Im Gegenteil findet man dort häufig Schimmelflecken z. B. in Ecken wegen der Wirkung geometrischer Wärmebrücken. Sehr seltsam, dass Wärmebrücken immer wieder speziell mit wärmegedämmten Gebäuden in Verbindung gebracht werden, obwohl sie in ungedämmten Häusern mit hoher Regelmäßigkeit Probleme verursachen.

In früheren Zeiten, in denen es keine richtige Wärmedämmung gab, waren Probleme mit feuchten Wänden sehr weit verbreitet und wirkten sich auch gesundheitlich entsprechend aus. Von diesen Zuständen sind wir mit heutigen Neubauten weit entfernt, auch wenn hier und da einmal gepfuscht wird.

Etwa Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es zumindest bei von einigermaßen wohlhabenden Leuten gebauten Häusern deutlich besser, etwa mit (wenn auch unvollkommener) Wärmedämmung durch Zweischalenmauerwerk. Später wurde man dann wieder schlechter wegen des billigen Heizöls.

Richtiggehend abenteuerlich ist übrigens die hier und da herumgeisternde Vorstellung, dass die Fachleute in den Gremien, die die Bauvorschriften ausarbeiten, größtenteils so inkompetent seien, dass die Anwendung ihrer Resultate die Probleme noch massiv verschlimmert. Und natürlich, dass dies in mehreren Jahrzehnten nur ein paar Außenseiter bemerkt hätten. In Wirklichkeit spiegeln die Baunormen jahrzehntelange praktische Erfahrungen wieder.

07.02.2023

Macht es einen Unterschied, ob man alte Radiatoren oder ganz normale "moderne" flache Heizkörper im Einsatz hat?

Antwort vom Autor:

Bezüglich Schimmel gibt es keinen Unterschied. Flache Heizkörper sind übrigens auch Radiatoren.

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