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Energiesparen im Haushalt

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Dieser Artikel diskutiert diverse nützliche Tipps für das Energiesparen im Haushalt. Vielfach kann schon durch kleine Verbesserungen des Verhaltens einiges erreicht werden.

Im Haushalt wird an den verschiedensten Stellen Energie eingesetzt, und der gesamte Endenergieverbrauch der Haushalte ist in Ländern wie Deutschland vergleichbar mit dem der Sektoren Industrie oder Verkehr. Von daher ist klar, dass erhebliche Bemühungen in den Haushalten benötigt werden, wenn ein Land seinen Energieverbrauch und die damit verbundene Klimabelastung wesentlich reduzieren möchte. Der Lexikon-Artikel über das Energiesparen erklärt ausführlicher, warum Energiesparen wichtig ist. Fragen des Verkehrs werden demnächst in einem anderen Artikel behandelt werden.

Wo sind die großen Brocken des Haushaltsverbrauchs?

Bevor man an irgendeiner Stelle im Haushalt anfängt zu sparen, sollte man sich vor Augen führen, wo die größten Mengen von Energie verbraucht werden. In den meisten deutschen Häusern entfällt der Löwenanteil (oft weit mehr als die Hälfte) auf die Beheizung, und hier liegt entsprechend auch das größte Sparpotenzial. Diesem Thema behandelt der Artikel "Energiesparen beim Heizen". Wenn das Thema Heizen beim Energiesparen vernachlässigt wird, wird man keine drastische Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs erzielen können. Leider sind viele Mieter gerade in der Situation, dass sie hier nichts tun können. Die Eigentümer verweigern häufig jegliche Maßnahmen für energetische Verbesserungen, weil sie nicht einsehen, dass sie investieren sollen, nur um die Betriebskosten für die Mieter zu senken. Das ist freilich nicht sehr weitblickend, denn langfristig ergibt sich die Obergrenze für die erzielbare Miete ja aus der Differenz zwischen der Schmerzschwelle der Mieter (die bei Verärgerung sinken kann) und den Nebenkosten!

Der zweitgrößte Verbrauchssektor im Haus ist meistens die Warmwasserbereitung; dies wird im nächsten Abschnitt ausführlich behandelt. Dann kommt der Stromverbrauch, insbesondere für das Kühlen und Gefrieren, Waschen, Kochen und die Beleuchtung. Ein wesentlicher Anteil kann auch auf die Informations- und Unterhaltungstechnik entfallen. Und wenn eine Klimaanlage verwendet wird, kann dies ebenfalls viel verbrauchen.

Die Unterschiede im Energieverbrauch zwischen verschiedenen Haushalten sind oft enorm. Bei der Beheizung entstehen natürlich riesige Unterschiede zwischen ungedämmten Altbauten mit einer primitiven Ölheizung und modernen Passivhäusern, die kaum mehr Heizwärme benötigen und diese auch noch auf effiziente Weise erzeugen. Aber auch bei der elektrischen Energie klafft eine große Lücke zwischen den sparsamen und anderen Haushalten – wobei diese nicht unbedingt durch den größeren Luxus der letzteren verursacht werden muss. Ein paar ungünstige Entscheidungen können das Energiebudget stark ausweiten, ohne dass damit besonderer Luxus erreicht wird.

Inzwischen haben wir einen neueren Artikel speziell für das Stromsparen im Haushalt, den Sie für dieses Thema vielleicht bevorzugen werden.

Warmwasser

Beim Warmwasser sollte zunächst einmal ein Bewusstsein dafür entstehen, dass es hier um viel Energie geht. Mit etwas Sorglosigkeit (z. B. beim Abspülen von Geschirr unter dem laufenden Warmwasserhahn) sind 20 Liter Warmwasser schnell verschwendet, und das bedeutet bereits mehr als eine Kilowattstunde (kWh) Wärme, die meist von der Heizungsanlage geliefert werden muss. Wenn es gar ein Elektroboiler ist, bedeutet das sogar mehr als eine Kilowattstunde an hochwertiger elektrischer Energie. Mit Strom aus einem Kohlekraftwerk hat man damit schnell über 1 kg des klimaschädlichen Kohlendioxids erzeugt. Zum Vergleich: Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollten wir bei rund 3 kg CO2 pro Kopf und Tag sein, um die Klimagefahren einigermaßen in den Griff zu bekommen – wohlgemerkt für den Gesamtverbrauch, nicht nur für das Warmwasser! Da ist es vergleichsweise sehr harmlos, eine Energiesparlampe aus Versehen eine Stunde lang unnütz brennen zu lassen; das mag je nach ihrer Größe weniger als eine Hundertstel Kilowattstunde ausmachen. Selbst eine Glühbirne, die fünfmal mehr als das verbraucht, erscheint harmlos im Vergleich zur Verschwendung von Warmwasser.

Es ist also klar geworden, warum ein Energiesparer sehr schnell Krämpfe bekommt, wenn er zusehen muss, wie jemand in aller Ruhe Unmengen von Warmwasser in den Abfluss laufen lässt, um gelegentlich mal einen Teller in den Strahl zu halten. Bei einem Strahl mit 20 Liter pro Minute (es können auch mehr sein!) ist mehr als eine Kilowattstunde schon in einer Minute verbraucht. Ein moderner Geschirrspüler braucht weniger als das für das Waschen einer kompletten Ladung. Also sollte man sich bloß keine Arbeit machen, um der Maschine ein paar Spülgänge pro Jahr zu ersparen, wenn dafür Unmengen von Warmwasser verbraucht werden. Auch das Vorspülen sollte auf ein Minimum begrenzt werden, und wenn schon, dann mit kaltem Wasser. Bei mäßiger Verschmutzung des Geschirrs ist es ohnehin unnötig.

Langsamer geht die Verschwendung mit einem tropfenden Warmwasserhahnen, aber der tropft dafür rund um die Uhr. Dies ist also bald zu reparieren, nicht erst nach Wochen oder Monaten.

Gute Armaturen helfen deutlich beim Wassersparen und damit beim Energiesparen. Mit einer Einhebel-Mischbatterie anstatt mit getrennten Warm- und Kaltwasserhahnen lässt sich die gewünschte Wassertemperatur leichter einstellen, und weniger Wasser geht verloren. Wasserspar-Strahlregler (auch Luftsprudler genannt) mischen dem Wasserstrahl Luft bei, so dass man mit weniger Wasser einen angenehmen Strahl zum Händewaschen bekommt.

Ein Duschbad für 5 Minuten braucht deutlich weniger Warmwasser als eine Badewanne. Den energetischen Super-GAU kann man dagegen mit einem Whirlpool bekommen. Zunächst einmal lässt man hier 700 bis 1000 Liter Warmwasser einlaufen. Dieses Wasser wird dann meist für weitere Badegänge belassen – das sieht doch sehr sparsam aus, oder? Dann muss es aber ständig umgepumpt und desinfiziert werden, damit es nicht verkeimt. Allein der Strombedarf für die Umwälzpumpe ist erheblich. Und dann muss das Wasser vor dem nächsten Badegang wieder erwärmt werden – womöglich noch elektrisch. So schafft man es, für einen einzigen Badegang Dutzende von Kilowattstunden wertvoller elektrischer Energie zu verschwenden – so viel wie sonst im ganzen Haushalt innerhalb mehrerer Tage.

Natürlich spielt die Art der Warmwasserbereitung auch eine wichtige Rolle. Meist am ungünstigsten ist ein Elektroboiler oder ein elektrischer Durchlauferhitzer, da diese Geräte wertvolle elektrische Energie direkt einsetzen, während z. B. eine Elektrowärmepumpe je nach Situation drei bis viermal weniger Strom dafür braucht. Einen Vorteil haben freilich die elektrischen Kleingeräte: Sie sind nahe beim Verbrauch, so dass die Leitungsverluste minimiert werden. Das wird aber wieder dadurch relativiert, dass solche Leitungsverluste zumindest im Winter meist zur Heizung beitragen (dann also gar nicht echte Verluste sind) und dass die Wartung von Kleingeräten jeglichen Kostenvorteil ohnehin leicht auffressen kann. Am günstigsten ist natürlich eine thermische Solaranlage, die einen Großteil des Warmwasserbedarfs decken kann, außer für die trüben und kalten Wintermonate. Wenn dieser Restbedarf allerdings nicht mit der Heizungsanlage, sondern mit einem Elektroboiler gedeckt wird, sieht eine Elektrowärmepumpe schon wieder gar nicht so schlecht aus.

Kühlen und Gefrieren

Kühlschränke und Gefriertruhen haben zwar keine sehr hohe Leistungsaufnahme, arbeiten aber rund um die Uhr und verbrauchen deswegen nicht unerhebliche Mengen von Energie. Die erste Frage sollte sein: Braucht man unbedingt eine Kühltruhe zusätzlich zum Kühlschrank mit Gefrierfach? Durch Weglassen eines solchen Geräts ist schon mal viel gespart. Und wenn es sein muss, ist natürlich ein besonders energieeffizientes Gerät angesagt. Aber Vorsicht: Wenn man ein Neugerät mit einem 20 Jahre alten vergleicht, sieht es zwar immer sehr gut aus. Wenn der Verkäufer aber das tut, sollte man gleich misstrauisch werden: Wir möchten natürlich mit anderen Neugeräten vergleichen, nicht mit altem Schrott! Leider werden solche schiefen Vergleiche begünstigt durch die Energieetiketten, die mittlerweile veraltete Geräte in die Klasse A einstufen, während moderne Geräte bereits Klasse A++ erreichen. Klasse A war mal gut, aber diese Zeiten sind jetzt vorbei! Und es wäre ziemlich dumm, ein um 100 Euro billigeres Modell zu kaufen angesichts der Tatsache, dass die Stromkosten in 15 Jahren Lebensdauer einiges mehr als das ausmachen.

Ein Kühlschrank oder eine Kühltruhe verbraucht übrigens überproportional mehr Energie, wenn eine unnötig tiefe Innentemperatur eingestellt wird. Dies verursacht nämlich einerseits ein verstärktes Eindringen von Wärme von außen, die dann natürlich vom Kühlaggregat wieder abgeführt werden muss, und andererseits eine geringere Effektivität des Kühlaggregats durch die größere Temperaturdifferenz. Es versteht sich von selbst, dass man die Tür nicht unnötig lange offen stehen lässt und warme Schüsseln erst mal abkühlen lässt, bevor man sie in den Kühlschrank stellt. Ebenfalls sind defekte Dichtungen natürlich bald zu reparieren.

Ein Eisbelag im Gefrierfach wächst schneller, wenn das Fach häufig und lange geöffnet wird (weil damit Luftfeuchtigkeit hinein gelangt) und wenn feuchte Verpackungen hinein gelegt werden. Weil dieser Eisbelag bewirkt, dass das Kühlaggregat gegen eine höhere Temperaturdifferenz (nämlich mit niedrigerer Kühlmitteltemperatur) arbeiten muss, erhöht er den Energieverbrauch. Deswegen sollte das Gefrierfach abgetaut werden, schon lange bevor es wegen des Eises zu klein wird. Und was ins Gefrierfach kommt, muss erst einmal trocken sein.

Waschen und Trocknen

Auf eine Waschmaschine möchte man wohl kaum verzichten, und moderne Maschinen waschen ohnehin sparsamer, als man es von Hand tun könnte. Trotzdem geht es hier um nicht vernachlässigbare Energiemengen: Eine Kilowattstunde pro Waschgang braucht man meist schon, und bei hohen Waschtemperaturen von 60 °C oder gar 95 °C wird es leicht auch einiges mehr. Also sollte man höhere Temperaturen nur wählen, wenn es entsprechend hartnäckig verschmutzte Wäsche nötig macht. Im Idealfall wird die Waschmaschine im Heizkeller mit Warmwasser aus der Heizungsanlage gespeist, die den Großteil des Warmwasser von einer thermischen Solaranlage bekommt. Dann braucht zumindest im Sommer ein Waschgang nur noch einen Bruchteil einer Kilowattstunde, da die Wassererwärmung den Löwenanteil des Energieverbrauchs ausmacht.

Ein Wäschetrockner ist viel eher verzichtbar als eine Waschmaschine: Das Aufhängen an einer Leine bedeutet weitaus weniger Arbeit als das Waschen. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch von Wäschetrocknern wesentlich höher. Ineffiziente Geräte brauchen schnell einmal 3 kWh für 5 kg Wäsche; bei effizienten (leider auch deutlich teureren) Geräten mit eingebauter Wärmepumpe ist es heute rund die Hälfte, was aber immer noch mehr ist als der Aufwand für das Waschen. Gute Raumlufttrockner erreichen ähnliche Werte zu niedrigeren Anschaffungskosten, aber das Aufhängen der Wäsche spart man sich damit natürlich nicht.

Wenn schon ein Wäschetrockner gebraucht wird, sollte wenigstens die Wäsche mit einer hohen Schleuderzahl in der Waschmaschine (oder auch in einer separaten Wäscheschleuder) behandelt werden. Dies entzieht der Wäsche nämlich mit wenig Energieaufwand schon einen guten Teil der Nässe.

Übrigens, man darf auch darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, jeden Tag ein frisch gewaschenes und gebügeltes Hemd anzuziehen. Hier kann einem die Faulheit mal beim Energiesparen helfen!

Kochen und Backen

Ein Elektroherd hat eine hohe Leistungsaufnahme – auf hoher Stufe oft weit über 1 kW pro Kochplatte. Dafür ist er nicht so lange im Betrieb wie ein Kühlschrank. Jedenfalls kann aber mit etwas Umsicht viel gespart werden. Beispielsweise muss man die Nudeln nicht einsam in einem riesigen Topf kochen und das Wasser nicht nochmals stark aufkochen, kurz bevor man es wegschüttet. Ohnehin: Heißer als 100 °C geht es nicht (außer im Dampfkochtopf mit erhöhtem Druck). Es macht also keinen Sinn, das Wasser heftig sprudeln zu lassen; bei leichtem Sprudeln ist es kein bisschen weniger heiß. Jedoch verpufft beim heftigem Sprudeln viel Energie, weil das Verdampfen des Wassers viel Wärme braucht.

Bekanntlich gehören zu Kochtöpfen Deckel, die (aber nur bei Verwendung!) das Entweichen von viel Dampf und heißer Luft verhindern und damit die Verwendung einer reduzierten Heizleistung ermöglichen.

Der Schnellkochtopf (Dampfkochtopf) ist z. B. für das Garen von Gemüse und Kartoffeln relativ sparsam, gerade weil er mit höheren Temperaturen kocht. (Der Überdruck erhöht den Siedepunkt des Wassers auf deutlich über 100 °C.) Dies vergrößert zwar die Energieverluste pro Minute, reduziert aber die Kochzeit erheblich.

Ein Induktionsherd ist sparsamer als ein gewöhnlicher Elektroherd, vor allem wenn kleine Mengen nur kurz erwärmt werden: Die Wärme wird nämlich direkt im Topfboden erzeugt, so dass weniger unnütze Masse aufgeheizt werden muss. Dramatisch sind solche Unterschiede allerdings nicht. Ein Gasherd ist nicht unbedingt effizienter als ein Elektroherd, weil viel von der erzeugten Hitze mit den Abgasen am Topf vorbei nach oben steigt. Im Winter ist das zwar völlig in Ordnung – das Haus muss ohnehin geheizt werden, und der Gasherd tut dies nicht weniger effizient als die Zentralheizung (die dann entsprechend weniger leisten muss). Im Sommer müsste das freilich nicht sein oder trägt sogar zur unerwünschten Überhitzung bei.

Backen ist relativ energieaufwändig; ein heißer Backofen enthält und verliert einiges an Wärme. Ein Dampfgarer (Steamer) ist da günstiger; er erhitzt die Speisen gezielter und braucht weniger hohe Temperaturen. Und wenn kleine Mengen (etwa Reste vom Vortag) aufgewärmt müssen, ist der Mikrowellenofen unschlagbar: Er erwärmt gezielt die Speisen, mit nur geringen Verlusten in der Elektrik. Es bräuchte einiges mehr, dafür einen Backofen aufzuheizen, oder eine Pfanne zu erwärmen und anschließend wieder zu spülen.

Beleuchtung

Die Beleuchtung mag kein besonders wichtiger Posten in der Energiebilanz des Hauses sein, aber sie verdient trotzdem einige Aufmerksamkeit, vor allem bei der Einrichtung. Je nach verwendeter Technik braucht man etliche hundert Watt, um sein Wohnzimmer gut auszuleuchten, oder aber weniger als 100 Watt. Leuchtstofflampen (Röhren) sind sehr geeignet für eine Grundbeleuchtung, und viele Steh- und Wandleuchten werden effizient durch die Verwendung von Energiesparlampen, zunehmend auch LED-Lampen. Vermeiden sollte man Leuchten, die die Effizienz guter Leuchtmittel zunichte machen, indem sie das meiste Licht absorbieren, bevor es in den Raum gelangt. Ungünstig sind natürlich auch dunkle Tapeten oder Möbel, die viel Licht verschlucken und eine entsprechend stärkere Beleuchtung erfordern. Der Lexikon-Artikel über Beleuchtung behandelt einige Aspekte noch genauer.

Unterhaltungselektronik

Uralte Farbfernseher mit Bildröhren und gar noch mit vielen Röhren in der Elektronik brauchten hunderte von Watt. Das wurde viel besser, als die Elektronenröhren durch Transistoren ersetzt wurden und dann die Bildröhren durch flache Displays, insbesondere LCDs. Leider wurde diese günstige Entwicklung wieder umgekehrt durch den Trend zu sehr großen Fernsehern, vor allem mit Plasma-Bildschirmen: Wieder verbrauchen Fernseher etliche hundert Watt, während Flachbildgeräte mit moderater Größe (z. B. 82 cm Diagonale) mit weit unter 100 W auskommen können. Stereoanlagen kommen mit noch deutlich weniger aus, wenn sie nicht gerade Hochleistungsverstärker für Monster-Boxen enthalten.

Eine andere Unsitte, die ab ca. den 1980er Jahren immer mehr aufkam, ist der hohe Standby-Verbrauch bei Fernsehern und Stereoanlagen. Die Möglichkeit, ein solches Gerät mit einer Fernbedienung anschalten zu können, rechtfertigt das nicht: Eine gute Elektronik bietet diese Möglichkeit für deutlich weniger als 1 W, und dann haben wir kein Problem. Wenn aber auch in Bereitschaft ein ineffizientes Netzteil ständig läuft (bei dem der Hersteller einige Euro gespart hat) und womöglich noch ein guter Teil der anderen Elektronik, sind es locker 5 W, 10 W oder noch mehr. Zum Glück haben gesetzliche Vorschriften (etwa die Ökodesign-Richtlinie der EU) diese Entwicklung wieder umgekehrt, so dass inzwischen viele Geräte mit keinem oder sehr geringem Standby-Verbrauch erhältlich sind. Ergänzend kann das Abschalten z. B. über schaltbare Steckdosenleisten oft helfen. Der Artikel über Standby-Verbrauch gibt weitere Tipps zur Bekämpfung dieses Problems.

Zum Fernseher gehört oft noch einiges mehr: ein Satellitenempfänger, ein Harddisk-Rekorder, eine Sound-Anlage, etc. All dies ist vom Verbrauch im Betrieb her meist nicht besonders schlimm, aber auf den Standby-Verbrauch ist sorgfältig zu achten.

Informationstechnik

Der Standby-Verbrauch ist leider auch ein Problem bei der Informationstechnik. Viele Computer, Bildschirme, Drucker, Telefonanlagen u. a. enthalten diverse Komponenten, über die sich hier einiges summiert. Zudem sind viele Computer und Bildschirme auch im Heim oft stundenlang in Betrieb, wodurch sie erheblich zum Haushaltsstromverbrauch beitragen können. Hier hilft wieder eine kritische Auswahl der Geräte und natürlich das Abschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Die Sorge, solche Geräte würden vorzeitig ableben, wenn man sie ein paar mal täglich an- und abschaltet, ist seit vielen Jahren überholt.

Graue Energie

Auch im Haushalt sollte die graue Energie in gekauften und verbrauchten Gütern nicht übersehen werden. Beispielsweise wird indirekt ein großer Energieverbrauch ausgelöst, indem man Fische aus Hochseefischerei, Spargel aus Übersee oder kurzlebige Plastikwaren und Geräte kauft. Ähnliches gilt für unnötig umfangreich verpackte Waren und für etliche Dienstleistungen. Genauso wie es uns nicht egal sein kann, welche Umweltschädigungen bei der Produktion unseres Stroms entstehen, muss es uns interessieren, ähnliche Belastungen bei der Herstellung von Waren zu vermeiden.

Besondere Energie-Lecks

Es gibt diverse Möglichkeiten, nennenswerte Mengen von Energie auf weniger übliche Weise zu verschwenden:

  • Bereits oben erwähnt wurde, dass ein Whirlpool enorm viel Energie benötigt. Dies lässt sich auch mit moderner Technologie kaum vermeiden: Das Grundproblem ist eben, dass eine große Menge Wasser erwärmt werden muss. Gleiches gilt natürlich auch für ein Schwimmbad im Haus: Ob es benützt wird oder nicht, seine Technik verschlingt Tag für Tag große Mengen von Energie.
  • Ein Wasserbett muss ständig warm gehalten werden, damit es behaglich ist. Dazu dient in der Regel ein thermostatisch gesteuerter Elektroheizstab. Ein solches Bett kann den Stromverbrauch eines Haushalts leicht um weit über 10 % erhöhen. Übrigens würde eine einfache Zeitschaltuhr helfen, das Bett wenigstens nicht noch den ganzen Tag über zu heizen.
  • Der Autor hat erlebt, dass ein Nachbar seinen Wintergarten mit einem Elektroheizgerät warm hält – ohne dass wenigstens eine dichte Tür die Wärmeverluste mindern würde. Das tut dem Energiesparer richtig weh.
  • Eher exotisch ist die elektrische Dachrinnenheizung und die Beheizung der Garageneinfahrt, um diese frostfrei zu halten. Es soll Leute geben, die so etwas besitzen, ohne es überhaupt zu wissen.
  • Ziemlich unsinnig ist es auch, einen alten PC als Mail-Server, Web-Server o. ä. rund um die Uhr laufen zu lassen. Dies kostet weitaus mehr Energie als die Benutzung der üblichen großen Server z. B. von Hosting-Providern, ebenfalls viel mehr Wartungsaufwand und Performance-Einbußen. Wenn schon ein Fileserver im Haus nötig ist, ist ein dafür optimiertes Gerät eine weitaus bessere Wahl als ein alter PC.

Es fällt auf, dass meistens Elektrowärme im Spiel ist, wenn besonders viel elektrische Energie verschleudert wird. Hier lassen sich hunderte von Watt oder gar mehrere Kilowatt verheizen, ohne dass es sehr auffällt.

Siehe auch den Artikel "Energiesparen beim Heizen". Übrigens haben wir nützliche Ratgeber-Artikel auch zu diversen anderen Themen im Energiebereich.

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